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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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schaffen, aber wie? Tragen konnte er ihn nicht – nicht mit seinem verwundeten Bein ...
    Es knackte im Gebüsch. Fors stürzte zu seinem Bogen, den er abgelegt hatte. Doch es war Lura, und sie trieb die Stute vor sich her, die, als sie das Blut roch, wild die Augen rollte und ausbrechen wollte. Gemeinsam mit Lura brachte Fors sie zur Vernunft, und sie hielt still, als Fors ihr seinen Patienten quer über den Rücken legte.
    Im Museum angelangt, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Er legte den Fremden auf seine Decke. Der hatte die Augen jetzt wieder aufgeschlagen, und nun lag auch wieder Begreifen in seinem Blick. Der Mann war jung, kaum älter als Fors selber – trotz seines riesigen Körpers und der breiten, muskulösen Schultern. Geduldig wartend lag er da und sah zu, wie Fors ein Feuer entzündete und die Salbe herausholte.
    Der Pfahl hatte ein böses Loch in die Schulter gerissen, aber, wie Fors erleichtert feststellte, keinen Knochen verletzt. Falls keine Entzündung eintrat, würde sich der Mann bald erholen.
    Die Wundbehandlung mußte dem Fremden furchtbare Schmerzen bereitet haben, doch kein Laut war über seine Lippen gekommen. Mit der gesunden Hand deutete er auf eine Tasche an seinem Gürtel; Fors machte sie los. Mit bebenden Fingern suchte der Verletzte einen kleinen, weißen Beutel heraus und schob ihn seinem Retter in die Hand, während er mit dem Daumen auf den Wassertopf deutete, den Fors während seiner Samariterarbeit benutzt hatte. Der Beutel enthielt ein grobes, braunes Pulver. Fors holte frisches Wasser, schüttete ein wenig von dem Pulver hinein und setzte den Topf wieder aufs Feuer. Sein Patient nickte und lächelte schwach. Dann zeigte er auf sich und sagte: »Arskane ...«
    »Fors.« Und dann, auf Lura deutend: »Lura.«
    Arskane nickte und sagte etwas mit seiner tiefen, fast rollenden Stimme, die ähnlich klang wie die Trommel. Fors runzelte die Stirn; manche der Worte erinnerten an seine eigene Sprache. Doch der Akzent war anders – schleppender. Jetzt versuchte er sein Glück.
    »Ich bin Fors vom Puma-Klan aus den Rauchenden Bergen ...« Mit Gesten versuchte er, seine Worte zu übersetzen.
    Doch Arskane seufzte. Sein Gesicht war abgespannt, die Augen hatte er geschlossen. Fors stützte das Kinn in die Hand und starrte ins Feuer. Dies änderte seine Pläne. Er konnte den hilflosen Arskane nicht allein hier zurücklassen. Und der wiederum würde noch tagelang marschunfähig sein.
    Das kochende Wasser strömte einen würzigen Duft aus – neu für ihn, aber angenehm. Er schnupperte, als das Wasser sich langsam braun färbte; dann nahm er den Topf vom Feuer in der Annahme, daß es wohl so richtig sei. Arskane wandte den Kopf. Er lächelte, als er den Dampf aufsteigen sah und gab zu erkennen, daß er trinken wolle.
    Aha, das war also eine Medizin! Fors wartete, bis die Brühe kühler wurde, stützte den dunklen Kopf vorsichtig mit seinem Arm und hielt den Topf an die dürstenden Lippen. Das Gefäß war halb leer, als Arskane winkte, er habe genug. Mit einer Handbewegung forderte er Fors auf, auch etwas zu trinken, doch ein Schluck genügte dem Bergbewohner. Das Zeug schmeckte scheußlich!
    Den ganzen Nachmittag über arbeitete Fors angestrengt. Er jagte mit Lura, vergrößerte den Stapel Feuerholz und sammelte eine Unmenge Beeren. Als er sich schließlich erschöpft am Feuer ausstreckte, schmerzte sein Bein wieder so sehr, daß er sich kaum noch rühren konnte, aber sie hatten nun Proviant für mehrere Tage. Die Stute hatte eine Neigung zum Umherstreunen gezeigt, also schloß er sie für die Nacht in einen der großen Korridore ein.
    Nach dem Fieberschlaf am Nachmittag war Arskane jetzt wieder wach und sah zu, wie Fors ein paar Vögel aus seiner Jagdbeute zubereitete. Er aß, aber nicht viel. Fors machte sich Sorgen; die Pfähle konnten mit Gift präpariert gewesen sein, und er hatte nichts, um das zu bekämpfen. Er wärmte das bittere braune Wasser und sorgte dafür, daß Arskane es bis zum letzten Tropfen austrank. Wenn die Brühe gut tat, brauchte der große Mann dringend jeden Schluck.
    Als es dunkel wurde, schlummerte der Patient wieder ein, Fors jedoch wachte am Feuer. Die Falle beschäftigte ihn. Sicher, den Anzeichen nach war sie seit langem nicht mehr aufgesucht worden, doch man hatte viel Zeit und Mühe auf ihre Konstruktion verwandt, und diese Konstruktion war ebenso listig wie grausam. Nie hatte er von einem Präriebewohner gehört, der dieser Art Jagd frönte, und auch

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