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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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blieben weiter im Wasser, stolperten über glattpolierte Kiesel und kleine Steinchen. Endlich kamen sie in eine Schlucht, wo graue Felswände immer dichter zusammenrückten. Hier zogen sie sich auf eine flache Felsnase, um auszuruhen.
    Fors fiel in den tiefen Schlaf der zu Tode Erschöpften.
    Wassergurgeln weckte ihn; lange lag er und lauschte, ehe er die verschwollenen Lider aufschlug. Er rieb sich das juckende, von Moskitos zerstochene Gesicht. Und dann fuhr er mit einem Ruck in die Höhe. Es war mindestens später Vormittag!
    Arskane lag noch neben ihm auf dem Bauch, den Kopf auf den Arm gebettet. Eine rote Brandwunde glühte auf seiner Schulter; vermutlich hatte ihn ein brennendes Stück Holz gestreift. Und noch mehr Zeugen des Feuers trieben vorbei: halb verbrannte Stöcke, der angekohlte Körper eines Eichhörnchens mit versengtem Fell.
    Das holte Fors schnell aus dem Wasser. Halb gebratenes Eichhörnchen ist ein seltener Leckerbissen, wenn einem der Magen fast auf den Füßen hängt. Er legte es auf die Steine und zog es mit Hilfe des Speeres ab, den er noch immer bei sich hatte.
    Als er fertig war, rüttelte er Arskane wach. Der große Mann rollte sich schimpfend auf den Rücken, starrte hinauf zum Himmel und setzte sich dann auf. Im hellen Tageslicht bot sein zerschundenes Gesicht einen schlimmen Anblick. Trotzdem brachte er ein leicht verzerrtes Grinsen zuwege, als ihm Fors seinen Anteil an der Mahlzeit reichte.
    »Etwas im Magen, und ein schöner Tag für unsere Wanderung ...«
    »Ein halber Tag nur«, berichtigte Fors.
    »Na, dann eben ein halber Tag. Aber selbst in einem halben Tag kann man eine schöne Anzahl Meilen zurücklegen. Und es scheint doch, daß uns beide nichts aufhalten kann ...«
    Fors überdachte die letzten zwei hektischen Tage. Er hatte seit langem jedes Zeitgefühl verloren; keine Ahnung, wie lange es her war, daß er das Bergdorf verlassen hatte. Aber es stimmte, was Arskane sagte: Nichts hatte sie bis jetzt aufhalten können, nicht die Tierwesen, nicht die Eidechsen, nicht die Prärieleute. Und weder Feuer noch Explosionsgebiet waren ein unüberwindliches Hindernis gewesen.
    »Weißt du noch, was ich zu dir sagte, als wir auf dem Feld der Flugmaschinen standen, Bruder? Niemals mehr dürfen die Menschen gegeneinander Krieg führen, sonst werden sie unweigerlich ganz von der Erde verschwinden. Die Alten haben es angefangen mit ihrem Todesregen vom Himmel. Wenn wir weitermachen, sind wir alle verloren!«
    »Ich erinnere mich.«
    »Und nun habe ich das Gefühl«, fuhr der große Mann bedächtig fort, »daß uns beiden, dir und mir, gewisse Dinge gezeigt wurden, damit wir wiederum diese Dinge anderen zeigen. Diese Präriebewohner führen Krieg gegen mein Volk, und trotzdem ist auch in ihnen der Hunger nach dem Wissen, das die Alten in ihrer Dummheit wegwarfen. Sie bringen Männer hervor wie Marphy, dem ich gern ein Freund wäre. Und dann bist du da, ein Bergbewohner, aber du empfindest keinen Haß gegen mich oder Marphy. In allen Stämmen gibt es also Männer, die guten Willens sind, und ...«
    Fors fiel ein: »... und wenn diese Männer sich zusammensetzen zu gemeinsamer Beratung ...«
    Arskanes zerschundenes Gesicht strahlte. »Du sprichst meine Gedanken. Bruder! Wir müssen dieses Land vom Krieg befreien, sonst rotten wir uns gegenseitig aus, und was unsere Ahnen mit dem Todesregen vom Himmel begonnen haben, wird mit bluttriefenden Schwertern und Speeren enden – und Sieger werden die Tierwesen sein. Und an diese Ungeheuerlichkeit vermag ich nicht zu glauben!«
    »Cantrul sagt, seine Leute müssen kämpfen, oder selber sterben ...«
    »So? Nun, es gibt verschiedene Arten von Kampf. Wir haben in der Wüste Tag um Tag gekämpft, aber unsere Feinde waren Sand und Hitze und das dürre Land selber. Ja, der Mensch muß kämpfen, will er nicht verweichlichen, aber er soll kämpfen, um aufzubauen, nicht um zu zerstören! Ich möchte es noch erleben, daß mein Volk Handel betreibt und gemeinsam lernt mit den Leuten aus den Zelten, und belehrt wird von den Männern der Bergstämme. Jetzt – jetzt ist der Zeitpunkt zum Handeln gekommen, zur Verwirklichung unseres Traumes, denn wenn die Prärieleute zum Kampf nach Süden ziehen, entfachen sie ein Feuer, das kein Mensch wieder löschen kann. Und in diesem Feuer werden wir vergehen wie die Bäume und das Gras auf den Feldern!«
    Fors antwortete mit einem grimmigen, resignierten Lächeln. »Aber wir sind nur zwei, Arskane, und falls man mich

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