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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Sarkasmus neigte. Er trug eine Brille, die schon so oft repariert worden war, daß die Bügel eine formlose Masse von Papier und Gummi darstellten.
    Er rückte sie mit Daumen und Zeigefinger zurecht, während er weitersprach.
    Die Lage der Komitee-Posten war mit roten Federn markiert, erklärte Hynds, die Farmen und Dörfer mit grünen, während die Straßen, die diese Zivilisten-Siedlungen miteinander verbanden, schwarz gezeichnet waren. Die Komitee-Männer benutzten diese Straßen weitgehend, da sie die meisten selbst gebaut hatten, aber es wurde streng darauf geachtet, daß das Straßensystem nicht einmal durch einen Waldpfad mit den Posten verbunden war. Die Existenz der wohlgetarnten Posten war dem Feind nicht bekannt, wie die Tatsache bewies, daß dieser hier in einer Entfernung von nur wenigen Meilen von einem bevorzugten Landeplatz gebaut worden war.
    Die zwei schwarzen Dreiecke waren erzhaltige Berge. Es war festgestellt worden, daß das Erz erfolgreich die kleinen Mengen von bearbeitetem Metall, die im Berg gelagert wurden, vor den Detektoren des Wachschiffes verbarg. Dort befanden sich auch die Schmelzanlagen und die fortgeschrittenen Ausbildungseinheiten, von deren Existenz nicht einmal die Zivilisten etwas wußten.
    Das Komitee war also bereits zur Untergrundbewegung geworden, und zwar im echten wie im übertragenen Sinne des Wortes, dachte Warren. Er hatte recht getan, sich dieser Bewegung anzuschließen, da er sie sicher nicht hätte schlagen können – jedenfalls nicht vollständig.
    »Sie erwähnten fortgeschrittene Ausbildungseinheiten«, warf Wahren plötzlich ein. »Würden Sie das bitte näher ausführen?«
    »Das ist Major Huttons Abteilung, Sir«, erwiderte Hynds, setzte sich und sah den neben ihm sitzenden Offizier an.
    Der Tisch verschob sich, als Hutton sich erhob. Er war ein riesiger Mann mit enormen Muskeln und einem dichten Pelz von Brusthaaren, der an einigen Stellen die Träger seines Harnischs verdeckte. Sein Ausdruck war jedoch intelligent und freundlich, und Warren fühlte sich an einen gutmütigen und wohlwollenden Elefanten erinnert, dem die gesamte Welt wie ein Porzellanladen erscheint. Als Hutton zu reden begann, war seine Stimme kaum hörbar, als ob sie, ebenso wie sein gewaltiger Körper, ständig in Schach gehalten werden müßte.
    »Wie Sie begreifen werden, Sir«, murmelte Hutton, »sind eine Unmenge von Vorbereitungen erforderlich, bevor die Flucht verwirklicht werden kann. Es müssen Experimente mit der Gewinnung und Verarbeitung von Erzen durchgeführt werden, und in Anbetracht der uns zur Verfügung stehenden Mittel und der Notwendigkeit, unsere Arbeit geheimzuhalten, ergeben sich gewisse Schwierigkeiten. Wir haben Gruppen, die an Glasbläserei, an chemischen Explosivstoffen, Luftverflüssigung, Lagerproblemen und so weiter arbeiten. Dann ist da noch die Arbeit an der Irreführung des Wachschiffes und der Attrappe selbst.«
    »Wir benötigen Männer, um die Dampfmaschinen zu bauen und zu bedienen, die wir für die schweren Arbeiten brauchen«, fuhr Hutton leise fort. »Eine Dampfmaschine ist das Beste, was unsere Maschinenwerkstatt gegenwärtig herstellen kann. Selbst wenn wir einen Verbrennungsmotor bauen könnten, wäre es möglich, daß die Zündung von Bug-Instrumenten registriert wird, und so ist Dampf sicherer – obgleich wir auch schon erfolgreich nach Öl gebohrt haben, das hauptsächlich für die Beleuchtung der Tunnel und Laboratorien verwendet wird. Tatsächlich ist unsere Maschinen Werkstatt jedoch kaum mehr als eine mittelalterliche Schmiede ...«
    »Major Hutton ist überbescheiden, Sir«, warf Kelso rasch ein. »Trotz aller Hindernisse ist seine Forschungsabteilung mit ihren Aufgaben innerhalb des Planes weiter vorangekommen als alle anderen.«
    »Vielleicht ist es so«, gab Hutton zurück, und seine Stimme hob sich etwas, »aber es ist meine Aufgabe, eine gewisse Anzahl von Offizieren auszubilden, und ich bekomme weder genügend Leute, noch die geeigneten Männer. Man schickt mir die Leute, von denen Hynds meint, daß sie sich nicht auf die Seite der Zivilisten schlagen würden, aber keine Offiziere, deren frühere Spezialgebiete sie für unsere Arbeit geeignet machen.«
    »Unsinn, Sir!« protestierte Hynds und warf Hutton einen wütenden Blick zu. »Ich habe ihm jeden Chemiker und Verhüttungsfachmann geschickt, den ich nur auftreiben konnte. Will er denn, daß ich ihm Zivilisten schicke?«
    Hutton starrte eher verdrossen als ärgerlich auf den Tisch.

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