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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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selbstsüchtiger –, daß Warren wieder Offiziere unter sich haben wollte, die sich nicht geschlagen gaben und die sich weigerten, zu glauben, daß irgend etwas unmöglich war ...
    Plötzlich merkte Warren, daß ihm entgangen war, was Kelso noch alles gesagt hatte, und daß sich Kelsos optimistischer Tonfall geändert hatte.
    »... aber das Schlimmste von allem ist«, sagte der Leutnant bitter, »daß der Plan bereits Jahre, bevor diese Offiziere hier eintrafen, in Angriff genommen worden war! Als wir auf den Planeten kamen, gab es ein halbes Dutzend versteckter Beobachtungsposten in der Nähe der wahrscheinlichsten Landeplätze. Der erste Schmelzofen arbeitete schon, und die sichere Höchstmenge an Metall, die an einem Ort aufbewahrt werden konnte, sowohl an der Oberfläche als auch in verschiedenen Tiefen unter der Erde, war experimentell festgestellt worden. Die Experimente bestanden daraus, daß die Menge so lange vergrößert wurde, bis die Bugs aufmerksam wurden und ein paar Tonnen Sprengbomben abwarfen. Die Spezialkommandos, welche die Fähre und später dann das Wachschiff einnehmen sollten, wurden bereits geschult. Inzwischen sollten wir den Planeten eigentlich verlassen oder wenigstens einen energischen Versuch gemacht haben, ihn zu verlassen.«
    Kelso holte tief Luft, stieß sie ärgerlich wieder aus und fuhr dann fort: »Statt dessen hat man den Plan bei jeder Gelegenheit behindert und sabotiert. Wir im Komitee, die wir versuchen, unsere Tradition, Selbstachtung und Disziplin als Offiziere aufrechtzuerhalten, sind häufig gezwungen, Leuten zu gehorchen, die aufgegeben haben und wünschen, daß alle anderen auch aufgeben, um ihr Gewissen zu beruhigen. Das Ergebnis ist, daß wir nun gezwungen sind, fast alles, was wir tun, vor unseren Offizierskameraden zu verbergen, die uns eigentlich volle Unterstützung gewähren müßten.
    Nach dem gegenwärtigen Vorwärtskommen zu urteilen, Sir«, schloß Kelso hitzig, »können wir froh sein, wenn es uns gelingt, den Fluchtversuch in etwa fünfzehn oder zwanzig Jahren zu machen!«
    Hutton und Sloan nickten zustimmend. Major Hynds wandte sich an Warren. »Eine vorsichtige Schätzung, Sir«, sagte er, »aber von der Voraussetzung ausgehend, daß wir keine weiteren Offiziere an die Zivilisten verlieren ...«
    Hynds hielt inne, als in den Bäumen über ihnen die Trommeln das Signal ausgaben, das die Nachtwachen auf ihre Stationen rief und gleichzeitig allen anderen bedeutete, das Licht auszumachen. Wie Marionetten an einer einzigen Strippe stießen die vier Offiziere am Tisch ihre Stühle zurück und erhoben sich.
    »Setzen Sie sich«, befahl Warren.
    Diese Männer hier wollten einen Anführer, und als Warren zu reden begann, ging er scharf mit ihnen ins Gericht, um ihnen zu zeigen, daß sie einen gefunden hatten, der sie nicht nur führen, sondern auch anführen konnte.
    Zunächst machte er beißende Bemerkungen über Offiziere, die sich dazu erzogen hatten, aufzuspringen, gleichgültig, was sie taten, sobald eine Trommel schlug oder Pfeifen gellten, und erklärte, daß dieses Beharren auf einer zu starren Disziplin einer der Gründe für den ständigen Verlust an Komitee-Männern wäre. Wenn das Fluchtkomitee auf diese Weise weitermachte, würden sie bald nur noch eine Schar von Marionetten sein, die nur auf Geräusche reagierten und die übrige Zeit ständig strammstanden.
    Ohne seinen schneidenden Tonfall zu ändern, ging er von seinen mißbilligenden Bemerkungen zu positiven Vorschlägen über. Er erklärte, daß er in hohem Maße beunruhigt wäre wegen der schwindenden Anhängerzahl des Komitees. Dieses ständige Überlaufen mußte ab sofort aufhören, und nicht nur das, sondern sie mußten eine große Anzahl der sogenannten Deserteure wieder zurückgewinnen, und zwar mittels jeder möglichen Methode, von ausgeklügelter Psychologie angefangen bis zur nackten Erpressung, wenn notwendig. Der Mangel an Leuten wäre der eigentliche Grund, weshalb sie mit dem Plan nicht vorangekommen wären, und dieses Problem müßte und würde gelöst werden.
    Dann verlangte er, daß die früheren Spezialgebiete sowie gegenwärtige Betätigungen aller Gefangenen ermittelt würden und wünschte zu wissen, wie viele Leute mindestens gebraucht würden und wie lange sie ausgebildet werden müßten, um den vier hier vertretenen Sub-Komitees zu ermöglichen, den Anderson-Plan innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne zur Ausführung zu bringen.
    Fünfzehn Jahre waren keine vernünftige

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