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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Zeitspanne, beharrte Warren. Er schlug höchstens drei Jahre vor ...
    »Laut Leutnant Kelso befinden sich die meisten der Unterlagen, die wir brauchen, hier im Posten«, schloß Warren etwas freundlicher, »und ich beabsichtige, sie jetzt alle mit Ihnen durchzugehen. Ich fürchte also, meine Herren, daß die Lichter in diesem Gebäude nicht gelöscht werden und keiner von Ihnen sein Bett sehen wird, bis wir das Datum für die Flucht festgesetzt haben ...«
    Die vier Gesichter um den Tisch, die zunächst bedrückt ausgesehen hatten, zeigten Überraschung und wachsende Erregung, die sich in ihren glänzenden Augen und mühsam unterdrücktem Lächeln verriet. Warrens Worten folgten keine Ungläubigkeit, keine Einwände und kein Widerspruch, und Warren wußte plötzlich, daß diese Offiziere nicht angetrieben zu werden brauchten. Während er sie beobachtete, spürte er, wie er von ihrer Erregung angesteckt wurde, und auf einmal empfand er den Wunsch, sie zu loben und zu beglückwünschen für das, was sie waren und für die glorreiche und fast unmögliche Sache, die sie durchzuführen versuchten.
    Ein Sektor-Marschall durfte jedoch jüngeren Offizieren gegenüber derartige Komplimente nicht machen – das war sehr schlecht für die Disziplin. So sagte er statt dessen nur freundlich: »Ich bin jedoch einsichtig, und daher werde ich heute noch nicht darauf bestehen, die genaue Stunde festzulegen ...«

 
6
     
    Es war F-Tag minus eintausendunddreiunddreißig, und die Offiziere lächelten nicht mehr, wenn sie die Flucht mit dem Sektor-Marschall besprachen.
    Warren hatte das Verwaltungsgebäude zu seinem Hauptquartier gemacht und eine Ecke des großen Raumes für sich als Büro und Schlafraum abgeteilt. Im Büroteil befand sich ein Loch im Dach, wo eine Leiter zur Kommunikations-Plattform führte, so daß alle Karten, Akten und Nachrichten per Trommeln oder Heliograph sowie auch eine gewisse Menge an Regen Warren in kürzester Zeit erreichten. Das Büro vermittelte ihm außerdem die Illusion von Abgeschlossenheit, obgleich die Wände so dünn waren, daß die Leute im Außenraum jedes Wort verstehen konnten.
    An der regelmäßigen morgendlichen Zusammenkunft nahmen Major Sloan, der die Ausbildung der Versorgungs- und Kampftruppen unter sich hatte, Major Hynds vom Intelligence Service und Leutnant Kelso teil, dessen Aufgabe die Organisation war. Major Hutton war vor zwei Wochen zu seiner unterirdischen Schmiede zurückgekehrt und hatte sieben Offiziere der Victorious, deren Ausbildung, frühere Hobbys oder gegenwärtiger Enthusiasmus sie geeignet erscheinen ließen, mitgenommen.
    An diesem Morgen ernannte Warren die anwesenden Leiter der Sub-Komitees zu seinem Stab und machte Kelso auf Grund seiner anerkannten Fähigkeit, mit Leuten umzugehen, die ihm an Rang überlegen waren, zu seinem persönlichen Assistenten.
    Kelso und Hynds grinsten breit vor Freude, und auch Sloan schien erfreut zu sein.
    »Als Offiziere meines Stabes werden Sie jedoch weiterhin ranghöheren Offizieren, Komitee oder nicht, den ihrem Rang schuldigen Respekt erweisen«, fuhr Warren streng fort. »Sie werden meine Befehle weitergeben, jedoch nicht zu sehr meine Autorität betonen. Sie werden stets respektvoll sein, aber Sie werden nie ein Nein als Antwort akzeptieren ...!«
    Mehr als von allen anderen Faktoren hing der Erfolg des Anderson-Planes von dem Vorhandensein vieler Hilfskräfte in der Fluchtzone ab. Man konnte sich darauf verlassen, daß Huttons Abteilung die Schiff steile der Attrappe vorbereiten und die technischen Versorgungstruppen ausbilden würde, während Hynds und Sloan sich der Kampfgruppen annahmen. Der Transport der Metallteile zur Fluchtzone sowie ihr Zusammenbau innerhalb der begrenzten Zeitspanne, welche das Wachschiff sich auf der anderen Seite des Planeten befand, überstieg jedoch bei weitem die Fähigkeit des Komitees in seiner gegenwärtigen Stärke.
    Ihre erste Sorge mußte daher sein, neue Anhänger zu gewinnen. So wie Warren es sah, gab es drei Gründe für die Offiziere, das Komitee zu verlassen. Der Dienst im Komitee war hart, und die Härte erschien ihnen sinnlos; da sie die Verwirklichung des Fluchtplanes für unmöglich hielten, und da sie nun einmal nicht mehr am Krieg teilnehmen konnten, schien es das Vernünftigste zu sein, den erzwungenen Frieden zu genießen.
    Warren war jedoch der Meinung, daß diese Offiziere unter beträchtlichen Gewissensbissen litten – ein Zeichen dafür war die empfindliche Art, wie die

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