Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
visuellen und Funkwarnungen machte das Raumschiff keinen Versuch, in der Sahara oder auf dem Woomera-Raumschiffhafen zu landen, sondern flog in fast senkrechtem Abstieg den Kennedy Airport in New York an. Die normalen Flüge wurden unterbrochen, gewisse Schäden traten während der Landung auf, und es muß gefürchtet werden, daß die Landung auch Menschenleben kostete. Bleiben Sie auf dieser Welle, wir hoffen, in Kürze weitere Einzelheiten bringen zu können ...«
    »Mein Gott«, sagte Nita gepreßt, »wie schlimm kann es sein?«
    »Es kann die reine Hölle sein«, erwiderte Sam. »Das Flugfeld hat täglich wenigstens zweitausend Starts und Landungen, und für Notmaßnahmen war nicht viel Zeit. Dann hängt es davon ab, wo das Raumschiff landete, draußen auf einer der Landebahnen ...«
    »Oder auf den Gebäuden!«
    »Wir wissen es noch nicht. Aber ich erinnere mich, daß die ›Perikles‹ die Größe eines Wohnhauses hat und aus dem festesten Material gebaut wurde, das man kennt. Das Raumschiff ist so gut wie unverletzbar, aber gnade den Menschen und Gebäuden, auf denen es landete.«
    »Ich verstehe es nicht. Gab es denn keine andere Möglichkeit?«
    »Sie haben doch die Meldung gehört. Die Kontrollorgane des Schiffes funktionierten nicht richtig. Es war seit zwei Jahren draußen, niemand rechnete noch mit seiner Rückkehr. Kein Mensch weiß, in welcher Verfassung sich die Überlebenden befinden. Sie können von Glück sagen, daß ihnen die Landung überhaupt gelang.«
    »Mutter Gottes – sehen Sie sich das an!« stieß Killer mit schmalen Lippen hervor und deutete durch die Windschutzscheibe.
    Die Schnellstraße stieg hier auf hohen Pfeilern steil an, um eine stark belebte Kreuzung zu überbrücken. Von der Höhe der Straße konnte man den gesamten Flugplatz mit seinen weit verstreuten Gebäuden und Hallen überblicken. Eine dunkle Masse hatte sich zu der gewohnten Szene gesellt. Sie war fünfmal so hoch wie der Kontrollturm und so breit wie einer der massigen Wohnblocks in der Stadt. Ein Rauchschleier lag über dem Platz und verschwand, als Killer den Wagen die Straße hinabsteuerte.
    »Konnten Sie sehen, wo es war?« fragte Nita.
    »Nicht genau. Auf alle Fälle aber fern von der Schleuse für die Passagiere.«
    Polizisten und Militärpolizisten winkten den Wagen ein und verschafften ihm schnellen Durchlaß durch ein Tor, das direkt auf das Flugfeld führte. Ein Uniformierter stoppte sie mit hochgehaltener Hand und riß die Wagentür auf.
    »Bringen Sie die Kisten von Bellevue?«
    »Ja. Sie sind hinten drin.« Killer wies mit dem Daumen über die Schulter.
    »Sie werden gebraucht, drüben beim SAS Hangar. Ich zeige Ihnen, wo es ist.«
    Der Polizist schob sich neben Killer auf den Sitz, seine Rechte umklammerte die offene Tür. Sein Gesicht war ölverschmiert, die Uniform zerknittert und staubig. »Dort drüben ist es. Bei dem andern Ambulanzwagen. Sie können hinter ihm halten. Verdammte Schweinerei! Die Kiste kam wie ein riesiger Flammenwerfer vom Himmel herab, zermalmte eine D-95, die gerade starten wollte und landete auf einem Tankwagen. Die Trümmer liegen noch überall herum. Von den Toten ist nicht viel übriggeblieben ...«
    Der Polizist sprang heraus, sobald der Wagen hielt, winkte einige Mechaniker heran und befahl ihnen, die Kisten zu entladen. Sam wollte Nita aus dem Wagen helfen, als ein hagerer Polizeicaptain sich näherte.
    »Sind Sie Ärzte?« fragte er.
    »Ja«, erwiderte Sam. »Wo brauchen Sie uns?«
    »Hören Sie, ich glaube, es sind genug Ärzte da. Ein ganzes Charterflugzeug voll von Ärzten, die zu einer Tagung wollten. Was wir brauchen, sind Medikamente. Vom Turm haben wir die Meldung, daß eine Düsenmaschine gerade starten wollte, als sich der verdammte Brocken da auf der Landebahn niederließ. Ich habe mich noch nicht darum kümmern können, hatte hier genug zu tun. Übernehmen Sie das, es muß irgendwo auf der andern Seite sein. Es herrscht Start- und Landeverbot, Sie können also unbesorgt den Platz überqueren.«
    »Gut, wir kümmern uns darum. Haben Sie gehört, Dominguez?«
    »Wir rollen schon, Doc. Halten Sie sich fest!« rief Killer, und das Fahrzeug sprang mit einem mächtigen Satz voran. Sam war darauf gefaßt. Er schlang seinen Arm um Nitas Hüfte, bevor sie fallen konnte. Killer warf den Hebel herum, der die hintere Tür verschloß.
    Die Ambulanz umrundete die »Perikles« in weitem Bogen. Nahe dem Schiff war die Landebahn zerfetzt, rauchende Zementbrocken ließen noch die

Weitere Kostenlose Bücher