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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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doch wieder für seine Umwelt interessieren. Und sie versuchten ihn dadurch zu trösten, daß sie ihm versicherten, sein Zustand sei durchaus nicht ungewöhnlich, und er werde schon wieder zur Vernunft kommen.
    Dr. Ellenford suchte ihn persönlich auf, um ihm zu sagen, daß er Georges Eltern davon benachrichtigt hatte, ihr Sohn sei in einem Spezialauftrag unterwegs.
    »Wissen sie ...«, murmelte George.
    Ellenford schüttelte beruhigend den Kopf. »Ich habe keine näheren Angaben gemacht.«
    Zuerst hatte George jegliche Nahrungsaufnahme verweigert. Sie ernährten ihn intravenös, sie nahmen ihm alle scharfen Gegenstände fort und stellten ihn unter Bewachung. Hali Omani teilte ein Zimmer mit ihm, und seine unerschütterliche Ruhe beruhigte auch George.
    Eines Tages bat George ihn aus reiner Langeweile um ein Buch.
    Omani, der eigentlich ständig las, sah auf und grinste zufrieden. George hätte seine Bitte in diesem Augenblick am liebsten wieder zurückgenommen, aber dann überlegte er sich, daß das kindisch gewesen wäre.
    Er hatte keinen bestimmten Wunsch geäußert, deshalb brachte Omani ihm ein Chemiebuch. Es war groß gedruckt, mit kurzen Sätzen und vielen Abbildungen. Ein Chemiebuch für Jugendliche. George warf es wütend an die Wand.
    Das würde er also immer bleiben. Ein Jugendlicher sein ganzes Leben lang. Ewig ein Nicht-Erzogener, der speziell für ihn geschriebene Bücher lesen mußte. Er lag auf seinem Bett und starrte vor sich hin, bis er eine Stunde später doch aufstand und in dem Buch zu lesen begann.
     
    *
     
    Eine Woche darauf hatte er es ausgelesen und verlangte ein anderes.
    »Soll ich das erste zurückbringen?« fragte Omani.
    George runzelte die Stirn. Er hatte nicht alles verstanden, wollte diese Tatsache aber nicht gern zugeben.
    Aber Omani erlöste ihn aus diesem Zwiespalt, als er hinzufügte: »Vielleicht behältst du es doch lieber. Schließlich muß man Bücher immer wieder lesen.«
    Das war an dem Tag, an dem George Omanis Einladung zu einer Besichtigung der Anstalt annahm. Er hielt sich dabei dicht hinter dem Nigerianer und sah sich nur widerstrebend um.
    Die Anstalt war tatsächlich kein Gefängnis. Hier gab es weder hohe Mauern noch verschlossene Türen noch Wächter. Aber sie war ein Gefängnis, weil die Insassen nicht gewußt hätten, was sie in der Außenwelt tun sollten.
    George fühlte sich durch den Anblick seiner Leidensgenossen irgendwie getröstet. Man konnte sich so leicht einbilden, man sei der einzige Mensch auf der Welt, der so ... verkrüppelt war.
    »Wie viele Leute sind hier eigentlich?« murmelte er.
    »Zweihundertfünf, George, und dies ist nicht die einzige Anstalt auf der Welt. Es gibt noch Tausende von anderen.«
    Männer sahen auf, wenn George an ihnen vorbeiging; in der Turnhalle, auf den Tennisplätzen, in der Bibliothek (er hätte nie gedacht, daß es so viele Bücher geben könnte; hier waren sie tatsächlich in langen Regalen aufgereiht). Die anderen starrten George neugierig an, und er warf ihnen böse Blicke zu. Schließlich waren sie auch nicht besser als er; sie brauchten ihn nicht anzustarren, als sei er eine Abnormität.
    Alle Insassen waren jünger als fünfundzwanzig. »Was geschieht mit den älteren Leuten?« wollte George plötzlich wissen.
    Omani antwortete: »Diese Anstalt ist speziell für jüngere Menschen eingerichtet.« Dann erst schien er Georges Gedanken zu erraten, denn er schüttelte ernst den Kopf und fuhr fort: »Da wirst nicht aus dem Weg geschafft, falls du das gemeint haben solltest. Es gibt andere Anstalten für ältere Leute.«
    »Wen kümmert das schon«, murmelte George und versuchte uninteressiert zu erscheinen.
    »Vielleicht dich. Wenn du älter bist, kommst du in eine Anstalt, in der nicht nur Männer sind.«
    George war ehrlich überrascht. »Frauen ebenfalls?«
    »Natürlich. Oder hast du etwa geglaubt, daß Frauen dagegen immun sein könnten?«
    George schüttelte den Kopf.
    Omani blieb in der Tür eines größeren Raums stehen, in dem fünf oder sechs junge Männer vor einem Fernsehapparat saßen. »Das ist ein Klassenzimmer«, erklärte er George.
    »Und was tun diese Leute hier?«
    »Sie werden erzogen«, erklärte Omani ihm. »Allerdings«, fügte er rasch hinzu, »nicht in der üblichen Weise.«
    »Sie lernen also langsam und allmählich, willst du damit sagen.«
    »Richtig. Früher war das die einzige Methode.«
    »Und was haben sie davon?« fragte er.
    »Sie vertreiben sich die Zeit, George, sind befriedigen

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