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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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schlossen Wetten über das Abschneiden anderer und jüngerer Männer ab. Aasgeier!
    George wünschte sich nichts sehnlicher, als daß seinetwegen Wetten abgeschlossen würden.
    Er fühlte sich selbst in dem Gewimmel der Großstadt nicht völlig sicher, obwohl niemand sich um ihn kümmern würde. Nicht einmal in der Anstalt, überlegte George verbittert. Sicher, sie sorgten für ihn wie für ein krankes Kätzchen, aber was konnte man dagegen tun, wenn die kleine Katze plötzlich fortlief?
    Was sollte er tun, nachdem er nun in San Francisco war? Er dachte angestrengt darüber nach. Jemand aufsuchen? Wen? Wo sollte er überhaupt bleiben? Er hatte nicht mehr sehr viel Geld.
    Er überlegte einen Augenblick lang, ob er nicht lieber in die Anstalt zurückkehren sollte. Wenn er zur Polizei ging ... Er schüttelte heftig den Kopf, als streite er mit einem unsichtbaren Gegner.
    Ein Wort auf einer der Anzeigetafeln erregte seine Aufmerksamkeit: Metallurgen. Darunter in kleineren Buchstaben: Nicht-eisenhaltige Metalle. Dann folgten die Namen der Teilnehmer und eine Notiz: Unter dem Patronat von Novia.
    Das alles beschwor schmerzliche Erinnerungen herauf: Georges Diskussionen mit Trevelyan, das Bewußtsein, daß er selbst Programmierer werden würde, das Bewußtsein seiner geistigen Überlegenheit, weil er sich vorbereitet hatte ...
    So gut, daß er es dem rachsüchtigen Antonelli unbedingt unter die Nase reiben mußte. Er war seiner selbst so sicher gewesen, als er vor Trevelyan aufgerufen wurde, der nervös gewartet hatte.
    In diesem Augenblick schien es, als ob die Anzeigetafel Georges unausgesprochene Frage beantwortete. Er dachte so intensiv »Trevelyan«, daß die Tafel das Wort wiederholen mußte.
    Tatsächlich, dort oben stand Trevelyan. Und Armand Trevelyan (Stubbys verhaßter Vorname in großen Buchstaben, damit jeder ihn lesen konnte) und der richtige Geburtsort. Noch mehr – Trev hatte nach Novia auswandern wollen, hatte nur Novia in Erwägung gezogen, hatte auf Novia bestanden; und dieser Wettbewerb fand unter dem Protektorat von Novia statt.
    Das mußte Trev sein, der gute alte Trev. George nahm die Wegbeschreibung völlig unbewußt auf und stellte sich in einer Reihe an, um auf das nächste Taxi zu warten.
    Dann überlegte er nüchtern: Trev hat es geschafft! Er wollte Metallurg werden und hat es tatsächlich geschafft!
    George fühlte sich so allein wie nie zuvor.
     
    *
     
    Vor der Halle standen lange Zuschauerschlangen. Offenbar war dieser Wettbewerb besonders hart umkämpft, denn sonst wäre die Aufregung unter den Zuschauern geringer gewesen.
    Über der Stadt schien eine dichte Wolkendecke zu liegen, aber George wußte, daß San Francisco nur eine Abschirmung über der Stadt errichtet hatte. Selbstverständlich kostete das eine Menge Geld, aber alle Ausgaben dafür waren gerechtfertigt, wenn es sich um das Wohlergehen der Besucher von anderen Planeten handelte. Diese Besucher brachten viel Geld mit in die Stadt und bezahlten zudem eine Gebühr für jeden Techniker, den sie angeworben hatten. Die Stadtväter von San Francisco waren gut beraten, als sie alle Anstrengungen unternahmen, um den Aufenthalt der Fremden so angenehm wie möglich zu gestalten.
    George stand völlig in Gedanken verloren da, als er plötzlich einen leichten Stoß gegen den Rücken verspürte. Gleichzeitig sagte eine Stimme: »Stehen Sie hier an, junger Mann?«
    Die Schlange war weiter aufgerückt, ohne daß George den vergrößerten Abstand zu seinem Vordermann bemerkt hatte. Er ging hastig weiter und murmelte: »Tut mir leid, Sir.«
    Als er sich umdrehte, nickte der Mann hinter ihm freundlich. Er hatte eisgraues Haar und trug eine altmodische Wollweste zu seiner Tweedjacke. »Ich wollte nicht sarkastisch sein«, sagte er entschuldigend.
    »Das waren Sie auch nicht.«
    »Dann bin ich beruhigt.« Der Mann schien ein Gespräch anknüpfen zu wollen. »Ich wußte nur nicht ganz sicher, ob Sie nicht aus Versehen hier warteten. Ich dachte, Sie seien vielleicht ein ...«
    »Ein was?« fragte George scharf.
    »Ein Teilnehmer, natürlich. Sie sind jung genug dazu.«
    George wandte sich wortlos ab. Ihm war nicht nach einer Unterhaltung zumute, vor allem nicht mit diesem Kerl, der sich in seine Angelegenheiten zu mischen versuchte.
    Dann fuhr er plötzlich innerlich zusammen. Wurde er etwa bereits steckbrieflich gesucht? War sein Bild, seine Personenbeschreibung schon in ganz Amerika verbreitet worden? Versuchte der Grauhaarige hinter ihm sein

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