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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Haus nicht verlassen dürfe. Ich gehe einfach.«
    »Schön – aber wohin?«
    »Zum nächsten Flughafen und von dort aus zu dem nächsten Olympiazentrum. Ich habe genügend Geld.« Er griff nach der Dose, in der er seine Ersparnisse aufbewahrte. Einige Münzen rollten klirrend über den Fußboden.
    »Vielleicht reicht das Geld für eine Woche. Und dann?«
    »Bis dahin habe ich alles in Ordnung gebracht.«
    »Bis dahin kommst du wieder zurückgekrochen«, widersprach Omani ernst. »Dann mußt du wieder von vorn anfangen. Du bist verrückt, George.«
    »Vorhin hast du mich noch schwachsinnig genannt.«
    »Gut, es tut mir leid. Bleibst du jetzt doch?«
    »Willst du mich etwa aufhalten?«
    Omani zuckte mit den Schultern. »Nein, dazu habe ich keinen Anlaß. Das ist schließlich deine Sache. Wenn du unbedingt mit blutender Nase zurückkommen willst, kannst du es ja versuchen ... Los, geh schon endlich!«
    George stand bereits in der Tür und sah noch einmal zurück. »Ich gehe jetzt ...«
    Omani zuckte mit den Schultern. Er war wieder in sein Buch vertieft.
    George blieb noch einen Augenblick lang in der Tür stehen, aber Omani sah nicht mehr auf. George biß die Zähne aufeinander, drehte sich um und verließ rasch das Gebäude. Kurze Zeit später durchquerte er bereits den Park der Anstalt, der in tiefster Dunkelheit lag.
    Er hatte erwartet, daß man ihn aufhalten würde, bevor er das Anstaltsgelände verließ. Aber niemand stellte sich ihm in den Weg. Er betrat ein auch nachts geöffnetes Schnellrestaurant, um dort nach dem Weg zum Flughafen zu fragen, und erwartete bestimmt, daß der Besitzer die Polizei verständigen würde. Auch das geschah nicht. Er rief ein Taxi an und ließ sich zum Flughafen fahren. Der Fahrer stellte keine überflüssigen Fragen.
    Trotzdem fühlte George sich keineswegs erleichtert. Im Gegenteil, als er auf dem Flughafen ankam, war er unentschlossener denn je zuvor. Er war sich nicht darüber im klaren gewesen, wie es in der Außenwelt aussah. Er war von Profis umgeben. Der Besitzer des Restaurants hatte seinen Namen über der Kasse angebracht – mit dem Zusatz »Registrierter Koch«. Der Taxifahrer bewahrte seinen Führerschein deutlich sichtbar in einer Plastikhülle auf – Soundso, Registrierter Chauffeur. George war sich peinlich bewußt, daß sein eigener Name keinen derartigen Zusatz enthielt. Aber niemand schien sich darum zu kümmern. Niemand sah ihn mißtrauisch an und wollte einen Nachweis darüber sehen.
    George dachte verbittert: Wer konnte sich denn auch einen Menschen ohne Beruf vorstellen?
    Er kaufte ein Flugticket nach San Francisco für das Flugzeug um drei Uhr morgens. Dann saß er zusammengekauert im Warteraum und erwartete, daß die Polizei ihn abholen würde. Aber kein Beamter tauchte auf.
    Als er am Vormittag in San Francisco ankam, spürte er den Lärm und das Gewirr dieser Großstadt wie einen Schlag. San Francisco war die größte Stadt, die er je gesehen hatte, aber der Schock wurde vor allem durch die Tatsache hervorgerufen, daß er die letzten achtzehn Monate in völliger Ruhe und Einsamkeit verbracht hatte.
    Aber hier fanden die Olympischen Spiele statt. George überlegte sich, daß der Lärm und die allgemeine Aufregung damit zu tun haben mußten.
    Im Flughafengebäude standen große Anzeigetafeln, auf denen alles Wissenswerte über die einzelnen Wettbewerbe zu lesen war. Dort waren die besten Verkehrsverbindungen zu den jeweiligen Wettkampforten angegeben; die einzelnen Teilnehmer, ihr Geburtsort und der Planet, der das Protektorat übernommen hatte.
    Die Aufregung des Publikums war zum Teil auf einen gewissen Lokalpatriotismus zurückzuführen (obwohl die Teilnehmer in vielen Fällen Unbekannte waren), aber auch auf die zahlreich abgeschlossenen Wetten. Diese Randerscheinung ließ sich nicht ausrotten und gehörte seit eh und je zu den Olympischen Spielen.
    George drängte sich nicht gleich zu den Anzeigetafeln, sondern betrachtete die Umstehenden mit ganz neuen Augen.
    Früher einmal mußten sie alle eine Chance gehabt haben, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Was hatten sie getan? Nichts!
    Wären sie siegreich gewesen, hätten sie sich längst von einem anderen Planeten anwerben lassen, anstatt hier auf der Erde zu bleiben. Ihre Berufe mußten sie von Anfang an auf der Erde festgehalten haben; oder diese Menschen hatten in den hochspezialisierten Berufen versagt, für die sie ausgebildet worden waren.
    Jetzt standen diese Versager hier herum und

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