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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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Ohren.
    »Verstehst du? Bei dem blöden Geschwätz vergesse ich ganz zu kämpfen. Nicht mehr als ein Schuß auf einmal, Stead, sonst erkennen sie deine Position.«
    Stead kam sich wie in einem Tollhaus vor. Der Pulverdampf kratzte im Hals. Seine Augen tränten wie vorher, als er in das Licht des Dämons blinzelte. Er hustete.
    »Du weißt es also! Und doch gehst du weiterhin ...«
    »Vergiß nicht, daß wir nur Wildbeuter sind. Diese Gouverneure mit ihrem verdammten Hochmut glauben ja nicht einmal an die Existenz der Dämonen. Stell dir vor, wenn sie wüßten, daß der Mensch nichts anderes als ein Schmarotzer ist, der von den Abfällen eines Riesenvolkes lebt ... Nein, Stead, das würden sie nie schlucken.«
    »Aber wir müssen es versuchen. Einmal müssen sie es doch erfahren.«
    »Weshalb?« Thorburn schleuderte ihm die Tatsachen brutal ins Gesicht. »Was hätte es für einen Sinn? Minderwertigkeitsgefühle einer ganzen Rasse. Nein, mein Junge – die Menschheit muß an sich glauben, sonst geht sie unter. Es reicht, wenn die dummen, verachteten Wildbeuter die Last tragen müssen.«
    »Wilkins – er ist doch Gouverneur.«
    »Ein halber Gouverneur – so nennen ihn die anderen. Und er weiß nichts. Selbst wenn er es wüßte – was könnte er dagegen tun?«
    »Das gleiche, was auch ich tun muß, Thorburn!« In Steads Worten klang eine Art Sendungsbewußtsein mit. Er fühlte sich von seiner eigenen Überzeugung in die Höhe getragen. Alle Angst war von ihm abgefallen. »Ich werde in aller Welt die Wahrheit verkünden. Die Menschheit muß sie erfahren, und dann – dann , Thorburn, werde ich zu einem Zug gegen die Dämonen aufrufen.«
    » Was wirst du?« Thorburn senkte verblüfft das Gewehr. »Was willst du tun?«
    »Der Welt die Wahrheit sagen. Dann können wir unsere Tunnels und Gräben verlassen und die große Welt für uns erobern.«

 
13
     
    Der Kommandant der Soldaten war getroffen. Er lag kraftlos auf dem schmutzigen Boden, hier in der Tiefe der Gebäudewelt.
    Sollten alle Menschen so umkommen? Stead hatte einen bitteren Geschmack im Mund.
    Vor ihm blitzte ein Gewirr von Lichtern. Wie eine Erscheinung sah er plötzlich Rogers' Silhouette vor einem brennenden Lastwagen auftauchen. Er wehrte sich mit seinem Schwert gegen einen heftigen Angriff. Vance und Cardon sprangen auf, um ihm beizustehen. Sie schüttelten die Soldaten von Trychos ab und waren blitzschnell wieder mit der Dunkelheit verschmolzen. Dort wo sie untergetaucht waren, blitzten orangefarbene Mündungsfeuer auf.
    »Wir schaffen es, wir schaffen es!« Die schrille Stimme des alten Purvis drang deutlich durch das Gewirr. Die Detonationen der feindlichen Handgranaten ebbten ab. Wieder einmal blieben die Männer von Arkon Sieger über die Männer von Trychos.
    Thorburn feuerte mit ruhiger Überlegenheit. Er trieb die letzten hartnäckigen Gegner in die Flucht. Stead sah sich um. Honey erhob sich. Ihr dunkles Haar hatte in dem Lichtergewirr grünliche Reflexe. Auch sie schoß mechanisch und zielsicher. Julia humpelte herbei. Sie preßte beide Hände über das verletzte Bein und fluchte. Wallas verband gerade die Wunde von Sims.
    Und Old Chronic, zeternd wie immer, kroch auf allen vieren herum und sammelte die Waffen der Toten ein.
    »Julia!« Thorburn war mit einem Sprung bei ihr und fing sie mit seinen Armen auf. »Was ist los?«
    »Räudige Köter.« Sie fluchte wirklich wie ein Wildbeuter. »Diese verdammten Flegel von Trychos haben mir eine Kugel verpaßt.« Sie rollte die Uniformhose auf. Ein dünner Blutstreifen wurde sichtbar. »Wenn das eine Narbe hinterläßt, dann werde ich – werde ich ...«
    »Wenn nur sonst nichts geschehen ist, Julia«, meinte Thorburn erleichtert. »Dem Unsterblichen sei gedankt.«
    Stead lachte nervös. Sein Kopf schmerzte. Er spürte, daß seine Nerven nicht mehr lange durchhalten würden. Aber daran durfte er jetzt nicht denken. Wenn er sich retten wollte, mußte er den Pfad gehen, der ihm vorgezeichnet war.
    Er unterdrückte das nervöse, verräterische Lachen. Lichter wurden eingeschaltet, das Kampffeld gesäubert. Purvis schrie sich fast die Lunge aus dem Leib. Cardon, Honey, Vance – die ganze Gruppe außer Old Chronic – sammelte sich um Thorburn und Julia. In ihrer Nähe hatte sich Rogers mit seinen Leuten niedergelassen. Der Qualm und Pulvergestank verzog sich allmählich. Soldaten suchten nach Verwundeten.
    »Mit anderen Menschen kämpfen«, sagte Stead bitter. »Julia und Sims wurden von Brüdern

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