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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Bulmer
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war von der Bildfläche verschwunden. Stead hatte nicht mehr den Mut, zu genaue Nachforschungen anzustellen. Müdigkeit überkam ihn – Müdigkeit, die ihm jede Illusion nahm.
    Er wurde auf der Welle der Begeisterung mitgetragen – und er war unsagbar dankbar, daß er nicht wegen seines unbedachten Schusses verurteilt werden sollte.
    Aber die Dämonen existierten weiterhin. Er vergaß seinen Schwur nicht, daß er sein möglichstes tun werde, um die Menschen aus ihren Gehegen zu befreien und sie in die Außenwelt zu führen, auf die auch sie ein Anrecht hatten.
    Endlose Versammlungen wurden abgehalten, man rief Komitees ins Leben. Thorburn und seine Gruppe – nur Old Chronic hatte sich zu ihrer aller Verwunderung ausgeschlossen – wurden als Funktionäre gewählt. Delegierte gingen in andere Hauptquartiere. Soldaten strömten herein – Deserteure, die mit offenen Armen, Wein und gutem Essen empfangen wurden.
    Zu seiner eigenen Überraschung wurde Cardon zum Gouverneur der Funktionäre ernannt. Er nahm die Wahl dankbar an. Er war nicht für sich selbst ehrgeizig. Selbst Stead, der es sich angewöhnt hatte, das Schlimmste zu befürchten, mußte das bestätigen. Cardon glaubte wirklich an die Botschaft, die er predigte.
    Und der Urheber seiner Botschaft war – zur unendlichen Verwirrung Steads – niemand anderer als B. G. Wills.
    Cardon und seine Genossen hatten von den Werken dieses gelehrten Mannes ein etwas verzerrtes Weltbild abgeleitet. Aus all ihren Reden und Programmen hörte man B. G.
    Wills' Logik, die zwar ein wenig zurechtgeschnitten und verdreht war, aber um so glühender verteidigt wurde.
    Wenn er ehrlich war, konnte Stead diesen geknechteten Menschen nicht verübeln, daß sie versuchten, an der schönen Seite des Lebens teilzuhaben.
    Aber sein Plan war es gewesen, sie in die Außenwelt zu führen und den Dämonen, diesen fremden Riesen, ihren Nimbus zu rauben. Es waren keine Götter, unter deren Fußtritten die Menschen litten.
    Zum erstenmal seit jenen Tagen, in denen er entdeckt hatte, daß er ein Mensch ohne Vergangenheit, ein Nichts war, wünschte er verzweifelt zu erfahren, wer und was er war. Vielleicht hätte er in dieser kritischen Stunde den Menschen besser helfen können, wenn er nur seine Herkunft kannte. Und dann wieder schalt er sich selbst, weil er sich einbildete, als einzelner das Geschick der Menschheit beeinflussen zu können. Das Schicksal aller lag in der Hand jedes einzelnen – das predigte Cardon. Und offenbar stimmte das auch. B. G. Wills hatte erläutert, daß der Mensch sich änderte, wenn die Gesellschaftsform, in der er lebte, sich änderte. Auch Della hatte das gesagt. Und nun scharte Cardon die menschliche Rasse um sich, hetzte seine Legionen zum Kampf um die schönen Dinge des Lebens.
    Wenn man die Menschen änderte, konnte man auch die Gesellschaftsform ändern ...? Auch das war eine Wahrheit.
    Ein heftiges Verlangen, Della zu besuchen, erfaßte Stead.
    Das Verlangen wuchs. Trotz leidenschaftlicher Reden, trotz einiger Kämpfe innerhalb der blauen Lichter der Kontrollpunkte konnte er diesen Wunsch nicht vergessen.
    Er mußte Della sehen.
    Die Pläne der Verschwörer waren wie die Netze der Trigonen.
    Der Tod der Gouverneure wurde im Funktionärskomitee als selbstverständliche Einsparungsmaßnahme besprochen.
    Selbst wenn ihm der Kapitän die Nachricht hätte zukommen lassen, daß seine Pflichtzeit bei den Wildbeutern um sei – sie hätte ihn nicht erreicht. Er las es an den zynischen Gesichtern seiner Kameraden ab. Der Kapitän war nichts anderes als der aufgeblasene Obergouverneur, den man zuerst umbringen mußte. Sein Wort galt hier nicht mehr, als das eines Kindes.
    Eine unerklärliche Vorsicht hielt Stead davon ab, jemandem von seinem Vorhaben zu erzählen. Nicht einmal Thorburn hatte eine Ahnung.
    In dem brodelnden Hexenkessel jener Tage, als alles möglich schien, als die alten Schranken abgebrochen wurden, hatte sich Honey mit einem fröhlichen Selbstverzicht in die Organisation des Komitees gestürzt. Sie glaubte an die Zukunft. Wenn Stead ihre schlanke, knabenhafte Gestalt und das verschlossene Gesicht betrachtete, wandte er sich beschämt ab. Er wußte nicht, was Thorburn gemeint hatte. Die Hinweise und versteckten Andeutungen, die er aufgefangen hatte, jenes geheimnisvolle Erlebnis mit Belle, seine Gefühle für Della – das alles brachte ihn dazu, sich von Honey zurückzuziehen.
    Simon würde Bescheid wissen. Er war zwar nur ein Gouverneur – aber er

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