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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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packte den Anführer am Kragen.
    »Höchste Zeit jetzt«, flüsterte er. Er warf einen Blick aus dem Fenster und schwang ein Bein über den Fenstersims. »Es ist ganz leicht. Sie müssen sich nur mit den Zehen festhalten.«
    Wieder kicherte Miß Braswell. »Finden Sie nicht auch, daß Barfußlaufen sexy ist?«
    »Das kommt darauf an, was man unter den Füßen hat«, meinte Retief. »Beeilen Sie sich. Wir sind auf feindlichem Boden.«
    »Mr. Retief«, fragte sie von oben. »Finden Sie auch, daß ich meine – äh – zur Schau stelle?«
    »Aber nein, Miß Braswell. Sie rücken sich von selbst ins rechte Licht.«
    Aus dem Schatten des Bogengangs unter ihnen ertönte plötzlich ein Trommeln.
    »Ah, mein Freund Tish hat die Initiative ergriffen«, sagte Retief leise. Er ließ sich auf die Straße hinunterplumpsen. »Springen Sie – ich fange Sie auf.«
    Das Getrommel hörte nicht auf. Miß Braswell quiekste und ließ sich fallen – an Retiefs Brust. Er ließ sie sanft zu Boden gleiten. »Die Groaci haben gute Ohren. Kommen Sie!« Sie jagten in die nächste dunkle Seitenstraße, als eine Patrouille bewaffneter Groaci um die Ecke bog. Ein Geschrei und Geklapper von Füßen, als die vier Fremden zur Verfolgungsjagd ansetzten. Retief packte Miß Braswell fest an der Hand und zog sie mit sich. Vor ihnen baute sich eine dunkle Mauer auf und versperrte den Weg. Sie fingen sich an dem Hindernis ab und drehten sich nach den Verfolgern um.
    »Klettern Sie auf das Dach«, schrie Retief. »Ich werde versuchen, sie aufzuhalten!«
    Zwischen Retief und den Groaci verschwand plötzlich das Kanalgitter, das im Gehsteig eingelassen war. Der Anführer, der mit einer ansehnlichen Geschwindigkeit herangeschossen kam, plumpste in die Tiefe, gefolgt von seinem Gefährten. Retief ließ seine Taschenlampe einen Augenblick in die Augen des dritten leuchten, und schon purzelte auch er in die Falle. Als der letzte zögerte – in der berechtigten Annahme, daß irgend etwas nicht stimmte –, tauchte die lange sehnige Gestalt eines Yalcaners aus einer Tür auf, gab dem Groaci einen Stoß, wischte den Staub von seinen beiden Händepaaren und nickte Retief freundlich zu.
    »Ah – Retief-Tic und Braswell-Ticcim! Was für eine nette Überraschung. Bitte beehren Sie meine bescheidene Hütte mit einem kurzen Aufenthalt, damit Sie sich erfrischen können.«
    »Ein erfreuliches Zusammentreffen, Oo-Plif«, sagte Retief. »Ich dachte, du wärst längst beim Fest.«
    Der Yalcaner zog einen Hebel an der Tür. Das Gitter saß wieder an seinem ursprünglichen Platz. »Ich war noch bei einem guten Geschäft, als die Fünf-Augen ankamen. Ich beschloß hierzubleiben und ein Auge auf den Laden zu werfen. Noch viel Zeit, bis der Höhepunkt des Festes kommt.«
    Miß Braswell schauderte, als sie das Gitter überquerte. »Was ist da unten?«
    »Nur Abwässer. Eine hübsche Abwechslung für Fünf-Augen. Nach einer kleinen Schwimmstrecke Sumpf. Können sich Voom-Fest auch noch ansehen.«
    »Und ich dachte, ihr Yalcaner seid Pazifisten«, kommentierte Retief, als er in den Gang trat, der parallel zur Außenwand des Gebäudes verlief.
    »Alle Yalcaner lieben den Frieden. Friedlicher jetzt, weil lärmende Fünf-Augen schwimmen. Außerdem Besucher freiwillig in Kanalloch tauchen.«
    »Ich hatte den Eindruck, daß du dem letzten Knaben ein bißchen nachgeholfen hast.«
    »Yalcaner immer hilfsbereit. Und jetzt Ruhepause.«
    Sie folgten Oo-Plif durch eine Vielzahl von Korridoren, bis sie hinter der Theke des dunklen Ladens auftauchten. Sie ließen sich auf der Bank nieder. Oo-Plif bot ihnen herrlich aromatischen Likör in wundervoll geschliffenen Gläsern an.
    »Oo-Plif, ich wäre dir für immer dankbar, wenn du Miß Braswell zur Botschaft bringen könntest. Ich habe noch eine dringende Sache zu erledigen.«
    »Besser hierbleiben, Retief-Tic. Höhepunkt des Voom-Fests nicht mehr weit.«
    »Zuerst muß ich einen Befehl ausführen, Oo-Plif. Ich soll Gesandten Barnshingle finden und ihm ausrichten, daß die Botschaft belagert wird. Er darf sich nicht zwingen lassen, irgend etwas zu unterschreiben, was ihm später leid täte.«
    »Barnshingle-Tic-Tic? Lederhäutiger Terraner mit zurückweichendem Unterkiefer und Figur wie Königin mit ganzem Körper voll reifer Eier?«
    »Sehr anschaulich ausgedrückt, Oo-Plif. Es heißt, daß er irgendwo in den Bergen an einem Seil hängt, wenn ihn die Groaci nicht schon gerettet haben.«
    Oo-Plif wackelte seinen orange und grün bemalten Kopf

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