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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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monoton auf und ab. Sie hatten ihre schweren Strahler griffbereit. Hin und wieder, wenn draußen der Lärm ein wenig abebbte, konnte man vom Sumpf her die singenden Stimmen der Yalcaner vernehmen. Man hatte Fackeln angezündet, die sich in den dunklen Tümpeln widerspiegelten. Die beiden kleineren Monde standen hoch am Himmel und bewegten sich nur langsam weiter. Der dritte war gerade am Horizont erschienen und warf purpurne Schatten auf den Boden des Gesandtschaftsbüros.
    »Es ist fast dunkel«, murmelte Magnan. »Retief, vielleicht ist es besser, wenn ich Sie begleite. Fiss könnte seine Meinung ändern und die Tür einschlagen lassen ...«
    »Er könnte auch durch das Fenster kommen, wenn er es wollte«, meinte Retief. »Für den Augenblick hat er ganz hübsch geblufft, Mister Magnan. Außerdem muß jemand hierbleiben, um die Botschaftsgeschäfte zu erledigen.«
    »Wenn ich es recht bedenke, Retief, ändere ich meine Order doch noch«, meinte Magnan entschieden. »Sie bleiben hier. Schließlich, wenn Gesandter Barnshingle die Groaci anerkennen will, sehe ich keinen Grund ...«
    »Ich glaube nicht, daß Barnshingle mit der an ihm bekannten Entschlußfreudigkeit urteilen wird, wenn er mit dem Kopf nach unten über einem Abgrund hängt. Und außerdem denke ich an Miß Braswell. Sie ist irgendwo draußen.«
    »Retief, Sie können doch nicht hoffen, das Mädchen zu finden, ohne belästigt zu werden. In der ganzen Stadt wimmelt es von Groaci.«
    »Ich glaube, daß ich die Hintergäßchen besser als sie kenne. Man wird mich nicht zu Gesicht bekommen. Wenn ich Barnshingle erreichen kann, bevor er etwas unterschreibt, erspare ich uns allen vielleicht eine Menge Kummer.«
    »Retief, als Chargé ...«
    »Geben Sie mir keine Order, die ich nicht befolgen kann, Mister Magnan.« Retief nahm eine Taschenlampe von seinem Schreibtisch und steckte sie in seinen Gürtel. »Legen Sie sich einfach hin und hören Sie nicht auf das, was Fiss sagt. Ich bin in ein paar Stunden wieder zurück.«
     
    *
     
    Retief trat aus dem türlosen Eingang in den Schatten eines winzigen Gäßchens, das hinter der Gesandtschaft verlief. Er wartete, bis der Groaci-Soldat mit seinem protzigen Helm an der erleuchteten Stelle zwanzig Meter weiter vorn vorbei war. Dann sprang er und zog sich auf das niedrige Dach des anliegenden Gebäudes. Im Licht des aufgehenden vierten Mondes kletterte er leise auf die andere Seite, legte sich flach hin und beobachtete die Seitenstraße, auf der eine Menge Dinge lagen, die die plündernden Groaci verloren oder weggeworfen hatten. Nur ein paar Fenster waren erleuchtet. Ein einzelner bewaffneter Groaci stand unter einer Lampe an der Straßenecke. Schweigend arbeitete sich Retief über die Dächer, bis er einen dunklen Fleck ein paar Meter vor der Ecke gefunden hatte. Er tastete umher, fand ein Ziegelstückchen und warf es in die Gasse hinunter. Der Groaci ließ wachsam seine Stielaugen kreisen, schwang sein Gewehr herum und kam näher, um nach der Ursache des Geräusches zu forschen. Retief warf noch ein Steinchen auf den Boden. Als der Wachposten den Bereich des Lichtscheins hinter sich gelassen hatte, ließ sich Retief hinter ihm zu Boden fallen, riß ihm beide Beine weg und entwand dem Stürzenden die Pistole.
    »Wo wird die Terranerin gefangengehalten?« sagte er leise, aber in unmißverständlich drohendem Ton. »Sag mir die Wahrheit, oder ich mache einen Knoten in deine Stielaugen.«
    »Iiiik«, machte der Groaci, »loslassen, Teuflischer.«
    »Vielleicht weißt du es aber auch nicht«, meinte Retief, »dann muß ich dich töten und mir einen neuen Bekannten suchen. Das wäre für uns beide unbequem.«
    »Die Unverschämtheit, einen unschuldigen Touristen anzugreifen! Ich werde eine Beschwerde an die Touristenhilfsvereinigung richten.«
    »Nein, das war heute vormittag«, korrigierte ihn Retief. »Jetzt bist du ein friedlicher Siedler. Du kannst mich als randalierenden Eingeborenen bezeichnen, wenn dadurch dein Kummer leichter wird.« Er spielte mit der Pistole.
    »Die Häßlichkeit deines Geschicks«, fluchte der Groaci.
    »Also, ich muß mich jetzt beeilen«, sagte Retief. »Entschuldige, wenn ich dich etwas unsanft erwürge, aber Erschießen macht Lärm.«
    »Beherrschung, Straßenräuber. Ich werde dir den Weg zur Weichen zeigen – und den Augenblick herbeisehnen, in dem du dich auf dem Grill windest.«
    »Gut, gut«, meinte Retief friedlich. »Denk an etwas Fröhliches.« Er packte seinen Gefangenen und

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