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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nach rechts und links. Das war yalcanische Zustimmungsgeste.
    »Barnshingle-Tic-Tic im Augenblick in der Stadt. Vor einer halben Stunde mit Groaci-Eskorte angekommen.«
    »Hm. Das vereinfacht die Sache vielleicht. Ich fürchtete schon, ich müßte den Groaci einen Hubschrauber stehlen und ihn irgendwo in der Wildnis suchen. Glaubst du, Oo-Plif, daß er ihr Gefangener war?«
    »Schwer zu sagen, schlecht zu sehen. Mußte Fünf-Augen helfen, zum Sumpf zu kommen.«
    »Durch die Abwässerkanäle, schätze ich?«
    »Natürlich. Viele Gitter in der Stadt. Müssen etwa fünfzig Fünf-Augen sein, die jetzt schwimmen. Mehr Gesellschaft, mehr Spaß.«
    »Bist du sicher, daß sie schwimmen können?«
    »Einzelheiten langweilig.« Oo-Plif wechselte das Thema. »Wollen Sie Barnshingle-Tic-Tic besuchen?«
    »Wenn du dich um Miß Braswell kümmerst.«
    »Ich komme mit Ihnen«, widersprach das Mädchen schnell. »Das Drama kann ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Dieses System verborgener Gänge ist großartig«, lobte Retief. »Wie weit ist es noch?«
    »Nahe. Eigentlich nicht verborgene Gänge. Nur doppelte Mauern. Yalcaner lieben starke Häuser.«
    Sie tauchten in einer der unzähligen Hintergassen auf, die ein Charakteristikum der Stadt darstellten, überquerten sie, betraten wieder eine Tür. Oo-Plif machte eine warnende Handbewegung. »Haus voll von Fünf-Augen. Wir tauchen heimlich auf und suchen Weg, Barnshingle-Tic-Tic von Befreiern zu befreien.«
    Fünf Minuten später drängten sie sich in einem engen, staubigen Gang inmitten des weitverzweigten Gebäudes. Retief hörte in der Nähe den lärmenden Baß Barnshingles und die fispernden Antworten eines Groaci.
    »Öffnung im Hintergrund des Zimmers«, flüsterte Oo-Plif. »Um ein Ohrvoll der Vorgänge aufzuschnappen.«
    Retief schlich sich hin. Durch die halboffene Tür erhaschte er einen Blick auf Barnshingle, der äußerst unbequem in einem der niedrigen yalcanischen Lehnstühle saß. Seine Wanderkleidung war völlig verstaubt. Ein halbes Dutzend Groaci in bunten Kleidern umringte ihn.
    »... ein äußerst unangenehmes Erlebnis«, sagte Barnshingle gerade. »Ich war Ihnen so dankbar, als ich plötzlich Ihren Hubschrauber sah, Mr. Fiss. Aber ich begreife nicht, was die gegenwärtige Situation bedeuten soll. Nicht, daß ich andeuten möchte, daß man mich gegen meinen Willen festhält, Sie verstehen – aber ich muß jetzt wirklich zurück in mein Büro ...«
    »Nur keine Hast, Herr Gesandter«, beruhigte ihn Fiss. »Ich kann Ihnen versichern, daß alles legal durchgeführt wurde.«
    »Aber es scheinen Hunderte Ihrer – äh – geschätzten Landsleute auf den Straßen herumzustrol...« Barnshingle verschluckte sich und hustete. »Und ich hatte den deutlichen Eindruck, daß sie illegale Dinge betrieben.«
    »Sie beziehen sich vielleicht auf die Bemühungen unserer Leute, gewisse Hindernisse zu beseitigen.«
    »Auf das Einschlagen von Türen, um genau zu sein«, sagte Barnshingle bissig. »Und auf das Wegschaffen ganzer Wagenladungen von Waren, deren Besitzer abwesend zu sein schienen.«
    »Ach ja, diese impulsiven Einkäufe. Kaum mit häuslicher Sparsamkeit zu vereinbaren. Aber jetzt genug mit unserem amüsanten Geplauder, Herr Gesandter. Was ich mit Ihnen besprechen wollte ...« Fiss gab dem Minister einen schöngefärbten Bericht von seiner friedlichen Übernahme des Planeten. Sobald der Diplomat zu einem Protest ansetzen wollte, leierte er ihm Paragraph, Abschnitt und Ziffer entgegen.
    »Und natürlich«, endete er seine Rede, »wollte ich Eure Exzellenz zuerst mit den Tatsachen vertraut machen, bevor Sie sich dem Rat von Hitzköpfen beugen könnten.«
    »A-aber um Himmels willen, Mister Fiss ...«
    »Planetarischer Koordinator«, unterbrach ihn Fiss sanft. »Und jetzt würde ich mich freuen, Ihre Beglaubigungsschreiben zu erhalten, damit die Beziehungen zwischen dem Corps und meiner Regierung sobald wie möglich geregelt werden.«
    »Meine Beglaubigungsschreiben? Aber die habe ich doch Mr. Rilikuk vom Außenministerium vorgewiesen.«
    »Es ist jetzt kaum die Zeit, an gewesene Regierungen zu denken, Herr Botschafter ...« Fiss lehnte sich vertraulich zu Barnshingle hinüber. »Sie und ich sind, verzeihen Sie den Ausdruck, Weltmänner. Wir werden unsere Energie doch nicht in nutzlosem Gejammer über das Fait accompli verschwenden. Und was mich betrifft, ich brenne darauf, Ihnen meine neuen Amtsräume in den schönsten Türmen der Hauptstadt zu zeigen.«
    »Türme?

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