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TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

Titel: TTB 119: Computer der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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die Ankündigung, daß Mable sich dem Test unterziehen würde, mit unnachgiebiger Opposition. Mißtrauen und Feindseligkeit kamen nahe an die Oberfläche und äußerten sich in Mißmut und Gereiztheit, in dem an Mable adressierten Verbot, sich mit Bossy auf irgend etwas einzulassen, und schließlich in offenen Drohungen, er werde seine Bürgerpflicht tun und sie bei der Polizei verpfeifen.
    Er schien entschlossen, wieder einmal die alte Binsenwahrheit zu demonstrieren, daß der größte Feind des Menschen der Mensch ist. Dem Universum ist es gleich, ob der Mensch in seine Geheimnisse eindringt oder es bleiben läßt. Das Wasser kümmert es nicht, ob der Mensch in ihm badet oder ertrinkt; ob es seine Felder bewässert oder sie wegschwemmt. Von allen Kräften und Gewalten scheint nur der Mensch entschlossen zu sein, daß der Mensch das Universum nicht meistern soll.
    Carney beschränkte sich auf Lippenbekenntnisse, wenn es um die Wiederherstellung der Gesundheit ging, die Bossy vielleicht der ganzen Menschheit und auch Mable bringen würde. Was er sah, war, daß Mable ihn verlassen hatte und zu diesen Männern übergelaufen war. Es war eine bittere Erkenntnis, daß seine lange Freundschaft mit ihr so wenig zählte.
    Mehr als Wissen oder Erleuchtung schätzt der Mensch seine Herrschaft über etwas oder jemanden. Das Schicksal der Menschheit ist für ihn nur von geringer Bedeutung, wenn er bei diesem Prozeß seine Macht aufgeben muß. Carney fühlte sich einsam und verlassen. Ihn zu beruhigen und auf seine eigenen Angelegenheiten zu verweisen, erforderte eine Menge somatischer Tröstungen von Joe und wiederholte ernste Ermahnungen von Mable.
    Die zweite Schwierigkeit kam von Bossy.
    Eine Woche lang hatte Billings beinahe Tag und Nacht neben Bossy verbracht und die Maschine mit seinem ganzen Wissen über die psychosomatische Therapie gefüttert. Und sein Wissen repräsentierte das gesammelte Wissen der Welt. Darum war es eine bittere Enttäuschung, als Bossy auf ihre erste Frage nach der voraussichtlichen Behandlungsdauer bei Mable sofort mit einer unerwünschten und unerwarteten Antwort reagierte.
    »Ungenügende Angaben.«
    Es war die alte und vertraute Phrase, die sie schon von Hoxworth kannten. Ein Mensch läßt sich selten durch ungenügende Angaben stören; je weniger er hat, um so eher ist er oft bereit, eine feste Meinung von sich zu geben. Außerdem zieht er eine Antwort, selbst wenn es eine falsche ist, der lakonischen Aufforderung vor, tiefer zu schürfen und die Fakten selbst auszugraben.
    In der gegenwärtigen Situation, wo sie sich unter Zeitdruck befanden und wußten, daß man sie jeden Tag entdecken konnte, wirkten die auf Bossys Bildschirm flimmernden Buchstaben entmutigend. Und doch, was konnten sie ohne nähere Kenntnis des Problems erwarten?
    Das Problem hatte nichts mit Mable selbst zu tun. Sie war mehr als bereitwillig gewesen. In Anbetracht der Lage hatte sich Billings für eine Dauertherapie entschieden, und Mable hatte ohne langes Hin und Her mit ihrem Anwalt gesprochen und alle Vorkehrungen für eine zehntägige Abwesenheit getroffen. Ebenso bereitwillig hatte sie sich die Elektroden anlegen lassen und auf die Couch gestreckt. Ihre letzten Worte, bevor Billings die Hypnose herbeiführte, waren zu Carney gerichtet, der die Vorbereitungen mit feindseligen Blicken verfolgt hatte.
    »Sei kein alter Trottel«, sagte sie. »Gib mir eine Chance, wieder gesund zu werden. An unserer Freundschaft ist nichts, das mir vorschreibt, krank zu sein. Nun geh, Carney. Es kann sein, daß ich eine Menge dummes Zeug schwatze, und soviel ich von dir halte, Carney, gibt es doch einige Geheimnisse, die ich dir nicht anvertrauen möchte. Also – geh schon.«
    In den ersten vier Stunden spielten Billings und die Maschine Mables Erinnerungen durch, wobei sie die Spannungen aufzudecken bemüht waren, die die Quelle ihrer Krankheit zu sein schienen. Am Ende der vierten Stunde, als Mable immer noch in wirrer Folge Kindheitserlebnisse phantasierte, stellte Billings erneut die Frage nach dem voraussichtlichen Zeitaufwand.
    »Ungenügende Angaben«, blitzte Bossy zurück.
    »Was für Angaben brauchst du?« sagte Hoskins ärgerlich zu Bossy.
    »Eine vollständige Übersicht über den Zustand sämtlicher Zellen, um das Quantum der Unterdrückungsfaktoren zu bestimmen«, funkte Bossy.
    Joe, der sich bis dahin im Hintergrund gehalten hatte, trat schnell vor.
    »Wie lange würde das dauern?« fragte er. »Unter Berücksichtigung der

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