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TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

Titel: TTB 119: Computer der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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jetzt gebräuchlichen Techniken?«
    »Ungenügende Angaben«, sagten die Leuchtbuchstaben.
    »Was brauchst du, um die Angaben zu bekommen?«
    »Einstellung der Einmischung«, sagte Bossy. »Bei den jetzt verwendeten Methoden würde eine Übersicht Jahre erfordern oder niemals fertiggestellt werden können. Das bisherige Versagen der psychosomatischen Therapie liegt nicht an der Theorie, sondern an der Technik. Das menschliche Gehirn ist zu langsam, die Reaktionen zu grob.«
    »Wenn wir dich in Ruhe ließen, wie würdest du es machen?« fragte Billings neugierig.
    »Es ist einfach für mich«, sagte Bossy, »die Prinzipien des Elektro-Enzephalogramms anzuwenden. Ich würde alle gespeicherten Möglichkeiten und ihre Kombinationen am Patienten erproben.«
    »Wie lange würde das dauern?« fragte Hoskins.
    »Ungenügende Angaben«, antwortete Bossy.
    »Welchen Effekt würde das Nachlassen der Spannungen haben?« fragte Joe.
    »Wenn die Unterdrückungsfaktoren entfernt sind«, antwortete Bossy, »können die Körperzellen wieder normal funktionieren und regenerieren.«
    »Was bedeutet, daß die Gesundheit wiederhergestellt wird«, sagte Billings. »Haben Sie etwas dagegen, meine Herren, wenn wir Bossy den weiteren Ablauf des Experiments selbständig durchführen lassen?«
    »Sie sind der Doktor«, sagte Hoskins lächelnd.
    Keiner von ihnen, nicht einmal Joe, konnte die Resultate vorhersehen.
    Und es dauerte eine Woche, eine ganze Woche ständiger Beobachtung, intravenöser Ernährung und Körperpflege, während Mable in scheinbarer Bewußtlosigkeit auf der Couch lag, bevor sie eine Veränderung sahen.
    Es war am Morgen des siebten Tages, nachdem Hoskins die Nacht neben Mable durchwacht hatte, als sie bemerkten, welche aufsehenerregende Veränderung vor sich gegangen war. Es war, als zeigte die gesammelte Spannungslösung ihre Wirkung. Die fleischig schlaffen Wangen begannen sich zu straffen, die dicken Tränensäcke unter ihren Augen waren weniger geschwollen, die Fettpolster um ihren Hals geschrumpft. Langsam, wie ein Gesicht, das aus dem formlosen Lehmklumpen des Bildhauers heraustritt, kam eine andere Mable zum Vorschein, eine jüngere Mable.
    Es war mehr als eine Gesundung und Straffung der Haut, ein Verschwinden von Falten. Auch die Anschwellungen in den Gelenken gingen zurück, und sogar die Schädelknochen schienen sich zu einer jugendlicheren Form zurückzubilden.
    Die drei Männer standen da und starrten auf die liegende Gestalt. Sie starrten mit weiten, ungläubigen Augen. Das leise Summen von Bossy, die mit voller Energie arbeitete, blieb lange das einzige Geräusch im Raum.
    Es war kein Wunder.
    Die Regenerierung und Verjüngung Mables war nicht mehr als das Endresultat der vollkommen angewandten psychosomatischen Therapie. Doch es war ein Resultat, das ein menschlicher Therapeut ohne Bossys Hilfe nie erreichen konnte. Bossy reduzierte Tausende von Stunden geduldig tastender menschlicher Therapie auf Sekunden. Nie hatte man gewußt, was eine vollständige Therapie leisten konnte. Und auch jetzt wußten sie es noch nicht. Billings, Hoskins und Carter standen vor der Couch, wo Mable wie eine Spinne im Netzwerk der Leitungen ruhte, die sie mit Bossy verbanden, und wunderten sich. Sie vermochten die sichtbare Verjüngung von Mables Körper nicht zu verstehen, aber sie waren Zeugen des Vorgangs.
    Es war für Billings charakteristisch, daß er auch in Augenblicken höchsten Erstaunens nicht vergaß, die Bedingungen und Begleitumstände der Therapie zu verfolgen. Zu seiner Verwunderung rannen die letzten Tropfen des synthetischen Plasmas aus dem aufgehängten Behälter in Mables Venen. Er hatte erst am Abend zuvor eine frische Flasche angeschlossen, und beim niedrigen Stand von Mables Aktivität hätte sie noch zwei Tage reichen müssen.
    Eine Sekunde nachdem die letzten Tropfen aus dem transparenten Behälter geronnen waren, begann Mable die Lippen zu bewegen.
    »Hunger«, murmelte sie. »Hunger, Hunger!«
    Bossys Bildschirm flackerte in Notsignalen an und aus. »Die Zellen können ohne Nahrung nicht regenerieren«, sagte die Maschine mehrmals hintereinander. Die Feststellung schien den Männern einen Unterton geringschätziger Ungeduld zu haben, als wollte Bossy sagen, daß man von diesen Menschen wenigstens soviel Wissen erwarten sollte.
    Billings eilte zum Wandregal, nahm eine der wenigen übrigen Plasmaflaschen herunter, löste auf dem Rückweg den Verschluß und tauschte sie gegen die leere aus. Als die

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