Tu dir weh
Blättchens.
»Er hat auf Facebook geschrieben, dass er die Mädchen, die sichvon Männern weh tun lassen, nicht versteht, dass er glaubt, die seien alle nur Opfer von sich selbst und ihren eigenen Ängsten.«
»Ich bin gegen Facebook.«
Natürlich, du Neandertaler! Leider geht es hier aber nicht darum, sondern um mich.
»Donato, es geht hier nicht um Facebook! Ich rede von einem sadistischen Menschen, der mir weh tun will! Wie gesagt, er hat das also gepostet, und dann meinte er noch, dass es ein Mädchen gibt, in das er verliebt ist, aber sie würdigt ihn keines Blickes, dabei himmelt er sie an, und sie ist die, die er wirklich will undsoweiter, verstehst du?«
»Stella, man kann nicht allen gefallen«, sagt der Freak und reicht ihr den Joint.
Sie nimmt einen langen Zug und bläst den Rauch in Ringen heraus, die das Zimmer vernebeln.
»Donato, an dem Abend hab’ ich diesen, ach sagen wir Typ ohne Namen, zum Teufel gejagt.«
Donato schaut Stella forschend an. Er blickt ihr genau in die Augen.
Willst du mir unterstellen, dass ich lüge?
»Stella, du sagst viel, aber dann machst du immer das Gegenteil.«
Das Leben ist voller Widersprüche, Baby.
»Ich hab’ ihm eine Mail geschrieben und gesagt, dass er sich verpissen soll, dass er mich nicht auf diese Weise ausnutzen kann. Und er hat mir geantwortet, er hätte ja von Anfang an gesagt, dass er keine Geschichten will, aber weißt du, was er dann gemacht hat?«
»Du fängst an, mich zu langweilen.«
»Okay, ich sag’ dir ja nur, dass mir an dem Abend ein unbekanntes Mädchen auf Facebook geschrieben hat, mit dem Profilbild einesModels, Diavolessa nennt sie sich, und die hat mir lauter Nacktfotos von mir geschickt.«
»Du hast Nacktfotos von dir?«, sagt er und schnappt ihr den Joint aus der Hand. Stella lacht, grinst.
Ich wusste, dass du bei »nackt« hellhörig werden würdest.
»Jedenfalls, Donato, ich glaube, dieses Mädchen ist er.«
»Du zermarterst dir andauernd das Gehirn wegen dieser Social Networks, ein Glück, dass ich diesen ganzen Dreck von mir fernhalte.«
Stella schlägt sich mit den Händen auf die Oberschenkel und springt von ihrem Klappbett auf.
Ich glaub es nicht! Mit was für einem Trottel ich zu tun hab’, kaum zu glauben, dass so was bis vor kurzem mein Freund war.
»Stella, komm mal her«, sagt Donato und drückt den Joint im Aschenbecher aus.
»Was willst du?«
»Komm schon, komm her aufs Bett.«
Ich weiß, was du willst, du willst den Versöhnungsfick.
Der Freak streckt sich auf dem Bett aus und schaut sie mit gierigen Augen an.
Du musst dich drauf einlassen, Stella, du kannst nicht nur Affären mit Dreckskerlen haben, im Endeffekt liebt dich dein Ex. Bleib bei den Leuten, die dich lieben.
Stella geht auf Donato zu und lässt sich streicheln, aber diese Berührungen sind anders als die, die ihr gefallen, es sind andere Hände: rein, ohne Täuschungen. Stella lässt sich die Bluse öffnen, die Hose, den BH, den Slip ausziehen. Sie lässt es zu, dass seine Finger mit den abgekauten Nägeln über ihre Lippen fahren. Sie lässt zu, dass seine Lippen sich auf ihre drücken, lässt zu, dass sich sein Körper auf ihren presst, sie lässt ihn machen. Und sie spürt nichts.
Jetzt erinnere ich mich wieder, warum ich dich verlassen habe.
Sie weiß genau, was sie machen muss, damit er gleich kommt, es genügt schon, dass sie heftig stöhnt und sich ihre Eingeweide zwei- dreimal hintereinander zusammenziehen.
»O Gott, ich kann nicht mehr!«, schreit Donato.
Braver Junge, komm.
Stella legt ihre Hand auf Donatos Brust und stößt ihn weg.
Er hat seinen Schwanz in der Hand. Sie streift ihre Sachen über, zündet sich eine Zigarette an und geht ans Fenster.
»Kommst du her?«, fragt er sie.
Nein, mein Lieber, vergiss es, dass ich auch noch mit dir kuschle.
»Ich will hier stehen bleiben«, sagt sie und bläst den Rauch aus dem Fenster.
»Hat’s dir denn gefallen?«
»Normal, Donato, normal ...«
Donato schweigt. Er knöpft sich die Jeans zu.
»Ich hab’ erfahren«, sagt Stella, »dass ihr morgen nach Pistoia fahrt, in ein Dorf.«
»Von wem hast du das denn?«
Von der Tratschtante.
»Tina.«
»Die kann auch ihr Maul nicht halten!«
»Ich komme mit.«
Ich hab’ mit dir geschlafen, du kannst nicht nein sagen.
»Was soll das heißen, du kommst mit?«
»Ich fahre mit, ich brauche jetzt so etwas.«
»Nein, Stella.«
Vergiss es, du wirst es mir nicht verbieten.
»Warum nicht?«
»Erstens: weil ich mit meinen
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