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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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beunruhigt.»
    »Ich? Keine Spur.»
    »Ihnen ist der Schweiß ausgebrochen.« Dan spürte, daß ihm tatsächlich kalter Schweiß von der Stirn rann. Zum Glück fiel ihm sofort eine Ausrede ein. Es ist diese Stirnverletzung. Zeitweilig vergesse ich sie tal, und dann tut sie plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, wieder so weh, daß ich laut schreien könnte.»
    »Hüte?« fragte Seames. »Was?«
    »Im Sign of the Pentagram haben Sie mir erzählt. Sie hätten einen zu kleinen Hut anprobiert.«
    »Tatsächlich? Na ja, das war nur ein dummes Späßnen.« 
    »Und was ist in Wirklichkeit passiert?« 
    »Nun, sehen Sie, normalerweise denke ich nicht sehr viel und sehr angestrengt nach. Ich bin es einfach nicht gewöhnt. Wissen Sie, ich bin einer von diesen riesigen Bullen\, die immer nur Scheiße im Hirn haben. Aber heute mußte ich soviel nachdenken, daß mein Kopf rauchte und die Haut versengte.«
    »Ich bin überzeugt davon, daß Sie ständig angestrengt nachdenken, Haldane. Jede Minute.« 
    »Sie sehen mich in einem viel zu schmeichelhaften Licht.«
    »Und Sie sollten auch einmal über folgendes nachdenken: Sie sind nur ein Kriminalbeamter, während ich beim FBI bin, und obwohl ich mich nicht in Ihre regionalen Befugnisse einmischen darf, habe ich Mittel und Wege, Ihnen so übel mitzuspielen, daß Sie es tief bereuen werden, mir Knüppel zwischen die Beine geworfen zu haben.«
    »So etwas würde ich nie tun, Sir. Das schwöre ich.« Seames starrte ihn schweigend an. »Na ja, ich glaube, ich mache mich langsam auf den Weg«, sagte Dan. »Wohin?«
    »Nach Hause«, log Dan. »Ich habe einen sehr langen Tag hinter mir. Sie haben recht, ich arbeite zuviel. Und mein Kopf tut höllisch weh. Ich brauche ein paar Aspirin und eine Eiskompresse,«
    »Plötzlich machen Sie sich also keine Sorgen mehr um die McCaffreys?«
    »O doch, ich mache mir Sorgen, aber im Augenblick kann ich nichts unternehmen. Ich meine, dieses Durcheinander hier ist zwar schon ein bißchen suspekt, aber es braucht nichts Schlimmes zu bedeuten, habe ich recht? Ich nehme an, daß die McCaffreys irgendwo in Sicherheit sind. Earl Benton ist ein ausgezeichneter Mann. Außerdem muß ein Bulle vom Morddezernat sich eine ganz schön dicke Haut zulegen. Er darf nicht mit den Opfern mitfühlen, wissen Sie. Andernfalls würde er in der Klapsmühle landen. Stimmt's?« Seames blickte ihn noch mehr schweigend an.  Dan gähnte. 
    »Höchste Zelt für ein Bier, und dann nichts wie in die Falle.« Er ging auf die Tür zu. Er fühlte sich hoffnungslos durchsichtig. Zur Verstel lung fehlte ihm jedes Talent. Er stand schon auf der Schwelle, als er hinter sich Seames' Stimme hörte: »Wenn die McCaffreys in Gefahr sind, Lieutenant, und wenn Sie ihnen wirklich helfen wollen/ Wäre es klug, mit mir zusammenzuarbeiten.«
    »Nun, wie gesagt, ich glaube nicht, daß sie im Augenblick in Gefahr sind«, erwiderte Dan, obwohl ihm der kalte Schweiß noch immer auf der Stirn stand und obwohl er rasendes Herzklopfen hatte.
    »Warum sind Sie nur so stur? Warum wollen Sie nicht mit uns zusammenarbeiten?«
    Dan blickte ihm in die Augen. »Erinnern Sie sich noch, wie Sie mich vorhin quasi beschuldigt haben, ein doppeltes Spiel zu spielen?« "Es gehört zu meinem Job, mißtrauisch zu sein«, verteidigte sich Seames. "Zu meinem ebenfalls.«
    »Wollen Sie damit sagen... daß Sie mich verdächtigen, nicht im Interesse des Mädchens zu handeln?«
    »Mr. Seames, es tut mir leid, aber obwohl Sie ein geradezu cherubinisches Gesicht haben, bedeutet das noch lange nicht, daß Sie auch das Herz eines Engels haben.« Er verließ das Haus, ging zu seinem Wagen und fuhr davon, Die FBI-Leute versuchten nicht, ihn zu verfolgen, vermutlich weil sie einsahen, daß sie sich diese vergebliche Mühe sparen konnten. Dan hielt bei der ersten Telefonzelle an. Er zitterte heftig, einer Panik nahe, was für ihn sehr ungewöhnlich war. normalerweise blieb er selbst in den schwierigsten Situationen ruhig und cool. Aber diesmal nicht. Vielleicht lag das daran, daß er Cindy Lakey nicht vergessen konnte, vielleicht auch daran, daß er in den letzten 24 Stunden besonders viel an seinen Bruder und seine Schwester denken mußte; vielleicht war aber auch Laura McCaffreys Anziehungskraft auf ihn noch weitaus größer, als er es sich selbst eingestehen wollte; vielleicht konnte er den Gedanken nicht ertragen, sie zu verlieren. Aus welchen Gründen auch immer, seine Selbstbeherrschung drohte ihn jedenfalls im Stich zu

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