Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
lassen. Wexlersh und Manuelle... Warum hatte er plötzlich solche Angst vor diesen beiden Männern? Er hatte sie nie leiden können. Sie waren durch und durch korrupt, und gerade deshalb hatte Mondale ihre Versetzung ins East Valley bewerkstelligt. Er wollte, daß seine Leute nur das taten, was ihnen gesagt wurde, daß sie auch fragwürdige Befehle widerspruchslos ausführten, solange er sie protegierte. Dan wußte, daß sie Mondales Lakaien waren, Opportunisten, die mit Begriffen wie Pflichtgefühl und Verantwortungsbewußtsein nichts anfangen konnten, aber immerhin waren sie Polizeibeamte, wenn auch lausige; sie waren keine Killer wie Ned Rink. Sie konnten für Laura und Melanie doch keine Gefahr darstellen. 
    Und doch... Etwas war faul an dieser Sache. Dan konnte keine konkreten Gründe für seine Ängste anführen, aber im Laufe der Jahre hatte er gelernt, sich auf seine Vorahnungen zu verlassen. Während er hastig in seiner Tasche nach Münzen kramte, sie einwarf und die Nummer der Detektei wählte, beschlug sein Atem die Glaswände der Telefonzelle, an deren Außenflächen Regen herabrann. Und plötzlich überkam Dan das unheimliche Gefühl, daß die Tür der Zelle für immer hinter ihm zugefallen war, daß er hier nie mehr herauskommmen würde, daß er nie wieder ein menschliches Wesen sehen, hören oder berühren, sondern ewig in diesem Glaskasten hocken würde, außerstande, Laura und Melanie zu warnen und ihnen zu helfen, außerstande, Earl zu benachrichtigen, sogar außerstande, sich selbst zu retten. Manchmal hatte er Alpträume, in denen er völlig hilflos und wie gelähmt zusehen mußte, wie irgendein Monster vor seinen Augen Menschen quälte und tötete, die er liebte; aber es passierte ihm zum erstenmal, daß er einen solchen Alptraum in wachem Zustand erlebte. Er hörte das Freizeichen in der Leitung, aber seine Panik war inzwischen so groß, daß er sich nicht gewundert hätte, wenn keine Verbindung zustande gekommen wäre. Doch nach dem dritten Freizeichen hörte er Lonnie Beamers Stimme: »California Paladin.« Vor Erleichterung atmete er laut auf. »Lonnie, hier ist wieder Dan Haldane.«
    »Bist du wieder bei Verstand?»
    »Ich mußte dummes Zeug reden, weil ein neugieriger Kerl hinter mir stand und die Ohren spitzte.»
    »Ich dachte mir schon so was, nachdem du aufgelegt  hattest.»
    »Hör zu, ich möchte, daß du sofort Earl anrufst und ihm »Was soll das heißen?«
    "Sag ihm, die Burschen, die ins > sichere Haus< kommen, würden sich vielleicht nur als Polizisten ausgeben. Er soll sie nicht einlassen.«
    »Du redest dummes Zeug. Natürlich sind es echte Polizisten.»
    »Lonnie, etwas Übles ist im Gange. Ich weiß nicht genau, was...«
    »Aber ich weiß, daß ich mit ROSS Mondale gesprochen habe. Ich meine, ich habe seine Stimme erkannt, aber ich habe trotzdem unter seiner Büronummer zurückgerufen, bevor ich ihm sagte, wohin Earl die McCaffreys gebracht hat.«
    »Okay«, sagte Dan ungeduldig, »auch wenn es tatsächlich Wexlersh und Manuello sind, die dort aurkreuzen sag Earl, daß die Sache stinkt. Richte ihm von mir aus, daß er. ganz tief in der Scheiße sitzen wird, wenn er die Typen reinläßt.«
    »Verdammt, ich kann ihm doch nicht sagen, er solle sich auf eine Schießerei mit zwei Bullen einlassen!«
    »Er braucht sich auf keine Schießerei einzulassen. Er soll ihnen einfach nicht die Tür öffnen. Sag ihm, ich sei unterwegs, und er müsse durchhalten, bis ich dort bin. Und jetzt brauche ich die Adresse dieses Hauses.«
    »Es ist eigentlich eine Wohnung.« Lonnie nannte eine Adresse in Westwood. »He, glaubst du wirklich, daß sie in Gefahr sind?«
    »Ruf schleunigst Earl an!«
    Er hängte den Hörer ein, stieß die beschlagene Glastür der Telefonzelle auf und rannte zu seinem Wagen.

28
    »Festgenommen?« Earl blickte stirnrunzelnd von Wexlersh zu Manuello. Laura war genauso verblüfft und bestürzt wie er. Auf Anweisung der beiden Detektive hatte sie mit Melanie auf dem Sofa Platz genommen. Sie fühlte sich sehr verunsichert und unbehaglich, was ihr selbst unerklärlich war, da die Polizeibeamten ja schließlich sie und Melanie beschützen sollten. Sie hatte ihre Dienstausweise gesehen, und für Earl waren sie offenbar keine Fremden, obwohl er sie nicht gut zu kennen schien. Es konnte sich demnach nicht um Verbrecher handeln, die sich nur als Polizisten getarnt hatten. Trotzdem stiegen Zweifel und Ängste in ihr auf, und sie spürte, daß etwas absolut nicht in Ordnung war. Die

Weitere Kostenlose Bücher