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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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äußerte er sarkastisch: »Ja? Tatsächlich? Unsere Lage könnte also noch unangenehmer werden? Wie denn? Verdammt, ihr wollt uns doch sowieso umlegen!« Wexlersh lächelte, was bei seinen blutleeren Lippen und seinem bleichen Gesicht unheimlich wirkte. »Wir könnten euch die Schnauzen zukleben und euch ein Weilchen foltern.« Laura wandte schaudernd ihren Blick von den kalten grauen Augen ab. Im Zimmer schien es kälter geworden zu sein.
    »Das Luder ist ein appetitlicher Happen«, bemerkte Manuello. »Ja, wir könnten sie vergewaltigen«, fuhr Wexlersh fort. »Die Kleine ebenfalls«, ergänzte Manuello. »»Jawohl«, stimmte Wexlersh zu, noch immer lächelnd. «Du hast recht. Wir könnten uns mit der Kiemen amüsieren.»
    »Obwohl sie schwachsinnig ist«, sagte Manuello und fluchte im nächsten Moment über den Schalldämpfer. »Wenn ihr euch also nicht ganz ruhig verhaltet«, warnte Wexlersh, »werden wir euch das Maul stopfen und vor euren Augen die Kleine vernaschen - und euch anschließend umbringen. Kapiert?« Laura ließ sich auf das Sofa fallen. Sie würgte und mußte sich allein schon bei der Vorstellung, was diese Kerle ihrer Tochter antun könnten, fast übergeben. Auch Earl gab angesichts dieser schrecklichen Drohung jeden Gedanken an Widerstand auf. «Gut«, sagte Wexlersh, während er sich den schmerzenden Magen massierte. »So ist es schon viel besser.« Melanie wimmerte jetzt lauter, unterbrochen von keuchenden Atemzügen und einzelnen gestammelten Wörtern: »... offen... Tür... offen... nein...»
    »Ruhe, Kleine!« rief Wexlersh und schlug ihr leicht auf den Mund. Melanie wimmerte weiter, jetzt allerdings wieder ganz leise vor sich hin. Laura wäre am liebsten aufgesprungen und zu ihrer Tochter geeilt, um das Mädchen in die Arme zu nehmen und zu trösten, aber um Melanies und um ihrer selbst willen mußte sie auf dem Sofa sitzen bleiben.
    Im Zimmer wurde es immer kälter.
    Laura erinnerte sich daran, daß es in ihrer Küche ebenfalls kalt geworden war, kurz bevor das Radio zum Leben erwachte, und später wieder, bevor das Wind-Tier die Tür aufgerissen hatte und eingedrungen war.
    »Verdammt, gibt es in diesem Loch denn keine Heizung!« schimpfte Wexlersh. »Ich hab's!« rief Manuello. Es war ihm endlich gelungen,  den Schalldämpfer korrekt zu montieren. Kälter... Wexlersh steckte seinen Revolver in das Halfter, packte Melanie beim Arm und ging rückwärts auf die Wohnungstür zu, das Mädchen mit sich ziehend. Kälter... Lauras Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie wußte, daß gleich etwas geschehen würde. Etwas Merkwürdiges, Unheimliches.
    Manuello trat dicht an Earl heran, der ihn verächtlich musterte. Die Temperatur sank schlagartig noch weiter ab, und hinter Wexlersh und Melanie flog die Wohnungstür krachend auf Aber es war kein übernatürliches Wesen, das ins Zimmer stürzte, sondern Dan Haldane. Er erfaßte die Situation mit erstaunlicher Geschwindigkeit und rammte seinen Revolver in Wexlershs Rücken, noch bevor dieser sich umdrehen konnte. Manuello wirbelte auf dem Absatz herum, aber Haldane brüllte: »Laß die Waffe fallen! Laß sofort die Knarre fallen, du Scheißkerl, oder du hast eine Kugel im Kopf!« Manuello zögerte. Daß das Leben seines Komplizen auf dem Spiel stand, bekümmerte ihn vermutlich weniger als die Tatsache, daß die erste für Dan bestimmte Kugel unweigerlich nicht diesen, sondern Wexlersh treffen würde, und daß er selbst keine Chance zu einem weiteren Schuß haben würde, bevor Dan ihn tötete. Er warf einen flüchtigen Blick auf Melanie, so als überlegte er, ob er sie packen und mit ihr flüchten könnte, doch als Dan ihn noch einmal anherrschte: »Weg mit der Knarre«, gab er das Spiel als verloren auf und befolgte den Befehl. »Er hat noch Earls Pistole«, warnte Laura Dan.
    »Und seinen Dienstrevolver«, fügte Earl hinzu. Den Revolver noch immer in Wexlershs Rücken gepreßt und ihn außerdem am Mantel festhaltend, kommandierte Dan: »Okay, Manuello, her mit den beiden anderen Knarren, aber schön langsam und vorsichtig. Keine Sperenzchen!«
    Manuello ließ zuerst die eine Waffe fallen, dann auch die zweite. Auf Dans Befehl hin stellte er sich an die Wand. Laura hob die drei Schußwaffen auf, während Dan Wexlersh den Dienstrevolver abna hm. »Warum zum Teufel ist es hier drin so kalt?« fragte Dan. Aber noch bevor er seinen Satz beendet hatte, wurde die Luft schlagartig wieder warm. Um ein Haar wäre etwas passiert, dachte Laura. Etwas in

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