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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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und Motels in jedem amerikanischen Bundesstaat von Alaska bis Florida, so als würde ein einziger, völlig unqualifizierter Innenarchitekt hektisch im ganzen Land umherreisen und die Räume mit Tapeten und Stoffen dekorieren, die kein normaler Mensch kaufte. Die Matratzen waren zu weich, die Möbel verkratzt, aber zumindest war das Zimmer sauber. Es gab sogar eine Kaffeemaschine und Probepackungen verschiedener Kaffeeröstereien, und Dan machte Kaffee, während Laura ihre Tochter zu Bett brachte. Obwohl Melanie einen Großteil des Tages in einer Art Dämmerzustand verbracht und scheinbar wenig Energie verbraucht hatte, schlief sie ein, kaum daß ihre Mutter sie zugedeckt hatte.
    Am einzigen Fenster stand ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, und dorthin brachte Dan den Kaffee. Er und Laura saßen im Halbdunkel; eine kleine Lampe neben der Tür spendete schwaches Licht; sie hatten die Vorhänge nur zur Hälfte zugezogen und konnten deshalb einen Teil des Parkplatzes überblicken, wo das bläuliche Licht der Quecksilberdampflampen gespenstische Muster auf die Autos zauberte und sich in den Pfützen spiegelte. Dan hörte mit wachsendem Unbehagen zu, während Laura ihm die Ereignisse dieses Tages schilderte. Als sie von dem schwebenden Radio und dem mit Blumen gefüllten Wirbelwind berichtete, war ihr anzumerken, daß sie diese übernatürlichen Phänomene kaum glauben konnte obwohl sie sich vor ihren eigenen Augen abgespielt hatten. »Wie erklären Sie sich das alles?« fragte Dan, nachdem sie geendet hatte. »Ich hatte gehofft, daß Sie eine Erklärung dafür hätten.« Er erzählte ihr von Joseph Scaldone, der in einem Raum ermordet worden war, dessen Türen und Fenster von innen fest verschlossen waren. »Wenn man dieses Ding der Unmöglichkeit zu den Vorfällen in Ihrem Haus hinzufügt bleibt uns vermutlich gar nichts anderes übrig, als das Wirken irgendeiner Kraft oder Macht anzuerkennen, die jenseits menschlicher Erfahrung liegt. Aber was zum Teufel könnte das sein?«
    »Nun, ich habe den ganzen Abend darüber nachgedacht«, sagte Laura, »und ich vermute, daß jenes Wesen oder was auch immer es sein mag, das in mein Radio gefahren ist und kurz darauf die Blumen in die Küche gewirbelt hat - nicht identisch sein kann mit dem Wesen, das Menschen auf so bestialische Weise ermordet. So furchterregend die Vorgänge in meiner Küche auch waren, so muß ich doch im nachhinein sagen, daß sie im Grunde nichts Bedrohliches an sich hatten. Und wir wurden ja sogar gewarnt, daß das mörderische Wesen, das Dylan und die anderen auf dem Gewissen hat, schließlich auch Melanie töten würde.»
    »Wir haben es also sowohl mit guten als auch mit bösen Geistern zu tun«, konstatierte Dan. »So könnte man es vielleicht nennen -nur glaube ich nicht an Geister.»
    »Ich im Prinzip auch nicht. Aber Ihr Mann und Hoffritz müssen bei jenen Experimenten im grauen Zimmer offenbar irgendwelche okkulten Kräfte entfesselt haben Kräfte oder Wesen mörderischer Natur und andere, die mindest so gütig sind, uns vor ersteren zu warnen. Und im Augenblick fällt mir keine bessere Bezeichnung ein als >Geister<.« Sie tranken schweigend ihren Kaffee aus, Ein heftiger Wind war aufgekommen und fegte den Regen über den Parkplatz, Im hinteren Teil des Zimmers murmelte Melanie im Schlaf und strampelte unter der Decke, doch beruhigte sie sich nach kurzer Zeit wieder. schließlich sagte Laura: »Geister! Das ist doch total verrückt!»
    »Glatter Wahnsinn!«
    »Absoluter Schwachsinn!« Dan schaltete die Lampe über dem Tisch ein und zog den Ausdruck der Kundenkartei von Scaldones obskurem Laden aus der Tasche. Er entfaltete die Blätter und schob in Laura hin. »Sagen Ihnen irgendwelche Namen auf dieser Liste etwas? Ich meine jetzt, abgesehen von Ihrem  Mann, Hoffritz und Cooper.« Sie studierte die Liste zehn Minuten lang und fand vier weitere ihr bekannte Namen.
    «Der hier«, sagte sie. »Edwin Koliknikov. Er ist Psycho logieprofessor an der USC und erhält oft Forschungsstipendien vom Pentagon. Er hat Dylan geholfen, Beziehungen zum Verteidigungsministerium zu knüpfen. Er ist Verhaltensforscher, und sein besonderes Interesse gilt der Kinderpsychologie.«
    Dan war überzeugt davon, daß das der >Eddie< war, dem er in Regines Haus gesehen hatte und der mit ihr nach Las Vegas geflüchtet war. »Howard Renseveer«, fuhr Laura fort. »Er vertritt eine Stiftung, die sehr viel Geld zur Verfügung hat. Ich weiß nicht genau, um welche Art von

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