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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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sie weg, schloß den Reißverschluß seiner Hose und verschwand wortlos. Manchmal wollte er sich unter der Dusche oder auf dem Fußboden mit ihr vergnügen, oder aber er wollte im Bett ausgefallene Positionen ausprobieren, die ihn normalerweise nicht interessierten. Und sein Sadismus war in Vegas jedesmal noch viel ausgeprägter als in Los Angeles.
    Deshalb rechnete Regine damit, daß er sich sofort auf sie s:ürzen würde, nachdem sie sich im Hotelzimmer eingerichtet hatten. Aber er hatte in dieser Nacht kein Interesse an ihr. Seit er vor Stunden ihr Haus in Hollywood betreten hatte, war er äußerst nervös gewesen. Nach dem Start des Flugzeugs hatte er sich ein wenig entspannt, aber nur vorübergehend. Und jetzt saß ihm die Angst mehr denn je im Nacken. Sie wußte, daß er vor jemandem auf der Flucht war auf der Flucht vor dem Mörder der anderen Männer. Aber das Ausmaß seiner Angst setzte sie in Erstaunen. Sie hatte ihn immer nur ganz cool und überlegen erlebt. Sie hätte nicht gedacht, daß er zu starken Emotionen wie Freude oder Angst überhaupt fähig war. Wenn Eddie Sich fürchtete, mußte er mit etwas wirklich Grauenhaftem rechnen. :Für sie spielte das keine Rolle. Sie fürchtete sich nicht. Selbst wenn jemand erfuhr, daß Eddie sich in Vegas aufhielt, selbst wenn dieser Jemand ihn hierher verfolgte, selbst wenn auch sie in Gefahr schwebte, weil sie bei ihm war - sie hatte keine Angst. Sie war von aller Angst befreit worden. Willy hatte sie davon befreit. Aber Eddie war nicht befreit worden, und er hatte solche Angst, daß er sich weder mit ihr vergnügen noch schlafen wollte. Er wollte ins Hotelcasino gehen und sich durch Spielen ablenken, aber - und das war das Ungewöhnliche -er wollte, daß sie ihn begleitete. Er wollte nicht unter Fremden allein sein, nicht einmal an einem Ort, wo es von Menschen nur so wimmelte. Sie sollte ihm als moralische und emotionale Stütze dienen - und das war etwas, das weder er noch einer seiner Freunde jemals von ihr gewollt hatten, und es war etwas, das sie niemandem geben konnte -nicht seit Willy sie verwandelt hatte. Eddie hatte dominierend zu sein, er sollte sie demütigen und mißhandeln. Seine plötzliche Schwäche und Hilfsbedürftigkeit stießen sie regelrecht ab. Trotzdem begleitete sie ihn um 1.15 Uhr in der Nacht ins Casino. Er wünschte ihre Gesellschaft, und sie tat immer, was von ihr verlangt wurde.
    Das Casino war gut besucht, aber noch nicht überfüllt denn die Mitternachtsshow würde erst in einer halben Stunde zu Ende sein. Hunderte von Menschen drängten sich an den blinkenden, lärmenden Spielautomaten und an den halbelliptischen Blackjack-Tischen, umlagerten die Würfeltische: Personen in Anzügen und Abendkleidern, Personen in Jeans und Turnschuhen; Typen, die sich wie Cowboys zurechtgemacht hatten; Großmütter und junge Mädchen; japanische Geschäftsleute und eine Gruppe von Sekretärinnen aus San Diego; Reiche und weniger Reiche; Gewinner und Verlierer, wobei letztere in der Überzahl waren; eine 300 Pfund schwere Dame in grellgelbem Kaftan mit passendem Turban, die beim Blackjack mit Tausend-Dollar-Scheinen um sich warf, ohne auch nur eine Ahnung von diesem Kartenspiel zu haben; ein. betrunkener Ölmillionär aus Houston; uniformierte Sicherheitsbeamte von ungewöhnlich kräftiger Statur, die sich durch untadelige Höflichkeit auszeichneten; Casino-Angestellte an den Würfeltischen in schwarzen Hosen und weißen Hemden, mit sorgfältig gebundenen schwarzen Krawatten und Casino-Angestellte in dunklen Anzügen an den Bakkarat-Tischen, alle mit hellwachen, mißtrauischen Augen. Es war das reinste Paradies für jeden, der es liebte, Menschen zu beobachten.
    Eddie schweifte rastlos in dem riesigen Saal umher, ohne sich an irgendeinem Spiel zu beteiligen. Regine blieb dicht an seiner Seite. Die verrückte Atmosphäre steckte auch sie an. Ihr Puls ging schneller, ihr Adrenalinspiegel stieg, ihre Haut prickelte - sie hatte das Gefühl, daß etwas Ungewöhnliches passieren würde. Sie wußte nicht, was das sein könnte, aber sie spürte, daß etwas passieren würde. Vielleicht würde sie eine Menge Geld gewinnen, Vielleicht meinten die Leute dieses erregende Gefühl, wenn sie sagten, sie seien glücklich. Sie hatte sich noch nie glücklich gefühlt. Sie war noch nie glücklich gewesen. Vielleicht würde sie es auch in dieser Nacht nicht sein, aber es würde sich etwas ereignen. Etwas Ungewöhnliches, Und es würde sich schon sehr bald ereignen. Die

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