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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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vervollständigte Earl seinen Satz.
    »Außer Ihnen«, sagte Laura. »Wir wissen, daß wir Ihnen vertrauen können, Earl. Ohne Sie wären Melanie und ich jetzt vermutlich tot.»
    »Machen Sie aus mir nur keinen Helden«, entgegnete Earl. »Ich war ein dummer Esel. Ich habe Manuello die Tür geöffnet.« 
    »Aber Sie konnten doch nicht wissen...«
    »Aber ich habe die Tür geöffnet«, beharrte Earl. Laura verstand, warum Dan Haldane und Earl Benton Freunde waren. Sie hatten vieles gemeinsam: die Liebe zu ihrer Arbeit, ein ausgeprägtes Pflichtgefühl und die Neigung, allzu selbstkritisch zu sein. Das waren seltene Eigenschaften in einer Welt, in der Zynismus, Selbstsucht und Selbstbeweihräucherung immer mehr überhandzunehmen schienen. Dan sagte, an Earl gewandt: »Ich werde in irgendeinem Hotel ein Zimmer nehmen und mit Laura und Melanie dort übernachten. Ich wollte sie ursprünglich zu mir nach Hause bringen, aber jemand könnte damit rechnen, daß ich das tue.«
    »Und morgen?« fragte Earl. »Ich will mit mehreren Leuten sprechen...«
    »Kann ich dir dabei behilflich sein?«
    »Falls dir danach zumute ist, wenn du morgen früh aus dem Bett steigst.«
    »Keine Sorge, das schaffe ich schon.«
    »Da wäre zunächst einmal eine Frau namens Mary Katherine O'Hara. Sie ist Sekretärin einer Organisation mit dem schönen Namen Freedom Now.« Er gab Earl die Adresse und sagte ihm, welche Informationen er benötigte. »Außerdem brauche ich Auskünfte über eine Gesellschaft - John Wilkes Enterprises. Wer sind die Hauptaktionäre, Geschäftsführer etc.?«
    »Ist es eine kalifornische Aktiengesellschaft?«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach«, sagte Dan. »Ich muß auch wissen, wann und von wem diese Gesellschaft gegründet wurde und welcher Branche sie angehört.«
    »Wie bist du denn auf diese John Wilkes Enterprises gekommen?« wollte Eari wissen - eine Frage, die auch Laura brennend interessierte.
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Dan. »Ich werde sie dir morgen erzählen. Wie wär's, wenn wir uns um ein Uhr irgendwo zum Mittagessen treffen? Dann können wir Informationen austauschen und feststellen, ob uns das irgendwie weiterbringt.«
    »Okay, bis dahin müßte ich rausgefunden haben, was du wissen willst«, sagte Earl. Er schlug eine Imbißstube Van Nuys vor, weil dort seines Wissens nach keine Leute von Paladin verkehrten.
    »Dort verkehren auch keine Bullen«, meinte Dan.
    »Scheint sich also gut zu eignen.«
    »Da kommt Ihr Taxi«, sagte Laura, als Scheinwerfer über die Glastüren glitten und die Regentropfen auf den Scheiben zum Funkeln brachten. Earl schaute zu Melanie hinab. »Na, Prinzessin, schenkst du mir zum Abschied ein Lächeln?«
    Die Kleine blickte zu ihm empor, aber Laura sah, daß ihre Augen jenen gespenstisch leeren Ausdruck hatten.
    »Ich warne dich«, sagte Earl, »du wirst keine Ruhe vor  mir haben, bis du mir endlich einmal ein Lächeln schenkst.«
    Melanie starrte ihn schweigend an.
    »Halten Sie die Ohren steif«, fuhr Earl an Laura gewandt fort. »Wir werden diese Sache schon hinkriegen. «
    Laura nickte. »Und vielen Dank für...«
    »Für nichts«, fiel er ihr ins Wort. »Ich habe den beiden die Tür geöffnet. Das muß ich erst wiedergutmachen, bevor Sie sich bei mir bedanken.« Er wollte die Autotür öffnen, drehte sich dann aber doch noch einmal um. »Übrigens, Dan, was ist eigentlich mit dir passiert?«
    »Was meinst du?«
    »Deine Stirn.«
    »Oh!« Dan warf Laura einen flüchtigen Blick zu, und sie konnte seinem Gesicht ansehen, daß er sich die Verletzung zugezogen hatte, während er an diesem Fall arbeitete , daß er aber nicht darüber sprechen wollte, um sie nicht zu beunruhigen. »Das war eine kleine alte Dame«, schwindelte er. »Sie hat mit ihrem Stock zugeschlagen.»
    »Warum das denn?« fragte Earl. »Ich habe ihr über die Straße geholfen.»
    »Und zum Dank hat sie dich verprügelt?»
    »Ja. Sie wollte die Straße nämlich gar nicht überqueren.« Earl grinste und rannte durch den Regen zu seinem Taxi. Laura und Dan nahmen Melanie in ihre Mitte und rannten ihrerseits zu Dans Dienstwagen. Die Luft war eisig. Der Regen war kalt. Irgendwo dort draußen in der Dunkelheit wartete >Es<. In dem Motelzimmer gab es zwei breite Betten mit grünvioletten Tagesdecken, deren Farben sich mit den grellen orange-blauen Vorhängen und mit der schreienden gelbbraunen Tapete bissen. Gräßliche Farbkombinationen dieser Art waren typisch für mindestens ein Viertel der Hotels

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