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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Regenmuster an der Fensterscheibe - aber vielleicht sah es etwas ganz anderes. »Denken wir jetzt noch einmal an die beiden Briefe-griff Earl den Gesprächsfetzen wieder auf, »die Man O'Hara der Wahlkommission schrieb. Es ist leicht zu verstehen, weshalb das für Freedom Now keine negative Folgen hatte. Palmer Boothe spendet beiden politischen Parteien hohe Summen - der jeweiligen Regierung immer etwas mehr als der Opposition. Aber beklagen können sich beide nicht. Und als vor einigen Jahren politische Aktionskomitees in Mode kamen, muß Boothe sofort begriffen haben, wie nützlich sie für gewisse Unternehmungen sein konnten, und deshalb schleuste er einige seiner Mittelsmänner in die Aufsichtskommission.«
    »Hören Sie«, sagte Laura, die den Cheeseburger inzwischen zerteilt hatte, »ich weiß zwar nicht viel über die Wahlkommission, aber mir ist unverständlich, wie er seine Mittelsmänner dort einschleusen konnte.«
    »Nun, für eine einflußreiche Persönlichkeit wie Boothe dürfte das nicht allzu schwierig gewesen sein. Selbstverständlich wäre es ihm nicht möglich gewesen, die ganze Kommission zu korrumpieren, weil die beiden großen Parteien sie ständig scharf im Auge haben. Aber wenn man bescheidene Ziele hat - etwa wenn es darum geht, die Kommission davon abzuhalten, einige Aktionskomitees unter die Lupe zu nehmen -, so wird niemand davon Notiz nehmen. Wenn hochangesehene Staatsbürger, die für eine der größten Wohltätigkeitsorganisationen des ganzen Landes tätig sind, ihre Dienste der Wahlkommission zur Verfügung stellen, werden alle hocherfreut sein.« Dan seufzte. »Es war also nicht die Regierung, die McCaffreys Projekt finanzierte, sondern Palmer Boothe. Das bedeutet, daß wir das FBI zu Unrecht verdächtigt haben, Melanie entführen zu wollen.«
    »Dessen bin ich mir gar nicht so sicher«, entgegnete Earl. »Gewiß, die Regierung hat McCaffrey und Hoffritz nicht finanziert. Aber nachdem das FBI jetzt das graue Zimmer gesehen hat und Einblick in McCaffreys Aufzeichnungen nehmen konnte, interessiert sich das Pentagon möglicherweise brennend für dieses Projekt, und ich könnte mir gut vorstellen, daß sie liebend gern mit Melanie arbeiten würden - ungehindert!«
    »Nur über meine Leiche!« erklärte Laura. »Wir sind also nach wie vor auf uns allein gestellt«, konstatierte Dan. Earl nickte. »Außerdem ist es Boothe ja offenbar gelungen, ROSS Mondale zu bestechen und die Polizei auf uns zu hetzen...«
    »Nicht die Polizei«, widersprach Dan. »Nur ein paar verkommene Individuen.«
    »Und wer sagt uns, daß Boothe nicht auch beim FBI Freunde hat? Und während wir Melanie von der Regierung wahrscheinlich auf gerichtlichem Wege zurückbekommen könnten, würden wir sie nie wiederfinden, wenn Boothe sie in seine Gewalt brächte.« In den nächsten Minuten widmeten sie sich schweigend ihrem Mittagessen. Laura versuchte mit wenig Erfolg, Melanie zu füttern. Ein Lied von Sheena Easton verklang, und als nächstes sang wieder Bruce Springsteen. In seinem Text war davon die Rede, daß alles stirbt, aber einige Dinge wiederkehren. In ihrer gegenwärtigen Situation kam Springsteens Lyrik der kleinen Gruppe entschieden makaber und beunruhigend vor. Dan blickte in den strömenden Regen hinaus und überlegte, inwiefern die Informationen über Boothe ihnen helfen konnten. Sie wußten jetzt, daß sie es mit einem mächtigen Feind zu tun hatten, daß er aber doch nicht so allmächtig war, wie sie befürchtet hatten. Das war ermutigend, ES war besser, es mit einem größenwahnsinnigen Multimillionär zu tun zu haben -mit einem Feind, wie einflußreich er auch sein mochte -, als gegen eine verschworene, zu allem entschlossene Institution kämpfen zu müssen. Ihr Feind war ein Riese, aber ein Riese, der mit der richtigen Schleuder und dem idealen Stein vielleicht besiegt werden konnte. Und jetzt kannte Dan auch die Identität von >Daddy jenem distinguierten weißhaarigen Sadisten, der Regine Savannah Hoffritz regelmäßig besuchte. 
    »Was ist mit John Wilkes Enterprises?« fragte er Earl aber plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und er konnte seine Frage selbst beantworten. »Es gib: überhaupt keinen John Wilkes, stimmt's? John Wilkes Boothe - der Mann, der Lincoln ermordete, obwohl e: sich, soviel ich weiß, ohne >e< schrieb: B-O-O-T-H. Diese Gesellschaft gehört Palmer Boothe, und er hat sie John Wilkes Enterprises genannt - sollte wohl ein kleiner Scherz sein, wie?«
    Earl nickte. »Ich

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