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Tür ins Dunkel

Tür ins Dunkel

Titel: Tür ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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in Sicherheit sein konnten, dann in diesem Kino. Aber sie glaubte inzwischen nicht mehr, daß es einen Ort auf der Welt gab, wo sie in völliger Sicherheit wären. Dan hatte sich entschieden, sein Glück bei Palmer Boothe mit der Überraschungstaktik zu versuchen. Er fuhr deshalb von der Imbißstube auf direktem Wege zum Gebäude des Journal auf dem Wilshire Boulevard, einige Blocks östlich von dem Punkt, wo Beverly Hills in das polypenhaft auswuchernde Los Angeles überging, Er hatte keine Ahnung, ob Boothe sich überhaupt noch in der Stadt aufhielt/ geschweige denn in seinem Büro, aber es war der geeignetste Ausgangspunkt für die Suche. Er parkte seinen Wagen in der unterirdischen Garage und fuhr mit dem Lift in die 18, Etage, wo alle Geschäftsführer des riesigen Medienkonzerns - 20 Zeitungen, zwei Zeitschriften, drei Rundfunksender und zwei TV-Sender  -ihre Büros hatten. 
    Als er aus dem Aufzug trat, stand er in einer kostbar möblierten Empfangshalle mit dicken Teppichen und zwei Ölgemälden von Rothko an den Wänden. Wider Willen beeindruckt von der Tatsache, daß diese beiden schlicht gerahmten Gemälde auf dem Kunstmarkt einen Wert von vier oder fünf Millionen Dollar hätten, fand sich Dan nur mit Mühe in seine geplante Rolle des >einschüchternden Kriminalbeamten vom Morddezernat<. Doch er riß sich zusammen, zeigte dem uniformierten Sicherheitsposten selbstsicher seinen Dienstausweis und durfte passieren. Er erklärte der höflich distanzierten Empfangsdame sein Begehr, und auf einen Knopfdruck hin erschien ein höflicher junger Mann, der ein Sekretär oder auch ein Leibwächter sein konnte, und führte Dan einen langen, breiten Korridor entlang. Hier herrschte eine solche Stille, daß man sich nicht mitten in einer Großstadt glaubte, sondern irgendwo im fernen Weltraum. Im erlesen eingerichteten Vorzimmer zum Allerheiligsten des Gottes Palmer Boothe stellte der junge Mann Dan Boothes Privatsekretärin vor und zog sich sodann unauffällig zurück. Mrs. Hudspeth war eine elegante grauhaarige Dame in einem pflaumenfarbenen Strickkostüm und einer pastellfarbenen Bluse, mit pflaumenfarbener Schleife am Kragen. Obwohl sie groß und mager war und offensichtlich einen gesteigerten Wert auf ihre äußere Erscheinung legte, erinnerte sie Dan ein wenig an Irmatrude Gelkenshettle, weil auch Mrs. Hudspeth einen sehr tüchtigen und sachlichen Eindruck machte. 
    »Oh, Lieutenant«, sagte sie, »es tut mir sehr leid, aber Mr. Boothe ist nicht im Hause. Sie haben ihn um wenige Minuten verpaßt. Er mußte zu einer Konferenz. Er ist heute sehr beschäftigt, aber das ist bei ihm nichts Außergewöhnliches.« 
    Es verwirrte Dan, daß Boothe seiner Arbeit nachging wie immer. Wenn Dans Theorie stimmte, wenn er >Es< richtig identifiziert hatte, müßte Palmer Boothe in Todesängsten auf der Flucht sein oder sich im Verlies irgendeiner Festung verbarrikadieren, irgendwo in Jugoslawien oder in den Schweizer Alpen oder in einem anderen, schwer erreichbaren Winkel der Erde. Wenn Boothe wie gewöhnlich an Konferenzen teilnahm und geschäftliche Entscheidungen traf, so hatte er offenbar keine Angst, und wenn er keine Angst hatte, mußte Dans Theorie über das graue Zimmer falsch sein. »Ich muß Mr. Boothe unbedingt sprechen«, sagte er. »In einer sehr dringenden Angelegenheit. Man könnte durchaus sagen, daß es dabei um Leben und Tod geht.«
    »Nun, ihm liegt selbstverständlich genausoviel wie Ihnen an einer Unterredung«, erklärte die Sekretärin. »Das müssen Sie ja auch seiner Nachricht entnommen haben.«
    Dan blinzelte. »Welcher Nachricht?«
    »Aber... sind Sie denn nicht deshalb hier? Haben Sie seine Nachricht nicht erhalten?«
    »Hat er in der East Valley Division angerufen?«
    »Ja, er hat gleich heute morgen dort angerufen, um ein Treffen mit Ihnen zu vereinbaren. Aber Sie waren noch nicht im Dienst. Wir haben versucht, Sie zu Hause zu erreichen, aber dort hat sich niemand gemeldet.«
    »Ich war heute noch gar nicht im East Valley«, sagte Dan. »Ich habe keine Nachricht erhalten. Ich bin hierhergekommen, weil ich Mr. Boothe so schnell wie möglich sprechen muß.«
    »Oh, wie gesagt, auch ihm liegt sehr viel daran. Sie zu sprechen. Ich habe eine Kopie seines genauen Zeitplans für den heutigen Tag, und er bat mich. Ihnen diesen Zeitplan zu zeigen, falls Sie herkommen sollten, damit Sie ihn treffen können, wann es Ihne n paßt.« Aha, das hörte sich schon besser an! Boothe war demnach verzweifelt, so

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