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Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis

Titel: Tunnel - 01 - Das Licht der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Roderick & Williams Gordon
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der Mauer, den er mit dem Hammer bearbeitet hatte, nur eine Ziegelstärke tief war. Anstelle der zu erwartenden zweiten und dritten Schicht Steine befand sich dort nur eine alte Platte aus Roheisen. Er schlug ein paarmal dagegen, und jedes Mal ertönte ein lauter, dröhnender Widerhall. So leicht würde die Eisenplatte nicht nachgeben. Terry keuchte schwer, während er die Ziegel rund um die Ränder der Metallfläche pulverisierte. Schließlich entdeckte er zu seiner größten Verwunderung, dass die Platte mit Scharnieren versehen war und sogar eine Art Handgriff besaß, der in die Oberfläche eingelassen war.
    Es war eine Tür.
    Schnaufend hielt er inne und fragte sich, warum jemand einen Zugang zu einem Bereich haben wollte, der eigentlich zum Fundament gehörte.
    Und dann machte er den größten Fehler seines Lebens.
    Mit seinem Schraubenzieher hebelte er den Türgriff auf, einen schmiedeeisernen Ring, der sich erstaunlich mühelos drehen ließ. Nach einem leichten Tritt mit seinem Arbeitsstiefel schwang die Tür nach innen auf und donnerte gegen die Wand. Das Dröhnen hallte fort und fort und schien gar nicht mehr aufzuhören. Terry zog seine Taschenlampe hervor und leuchtete in die tiefschwarze Dunkelheit. Er konnte erkennen, dass vor ihm ein kreisrunder Raum von mindestens sechs Metern Durchmesser lag.
    Er trat durch die Tür in den Raum; die Steinplatte knirschte unter seinem Stiefel. Doch bereits beim zweiten Schritt verschwand der Boden schlagartig, und sein Fuß traf nur auf Luft. Ein Abgrund! Er schwankte und ruderte verzweifelt mit den Armen, bis er schließlich das Gleichgewicht wiedererlangte und sich vom Rand der Tiefe zurückbewegen konnte. Er ließ sich gegen den Türpfosten fallen und klammerte sich daran fest. Dann holte er mehrmals tief Luft, um seine Nerven zu beruhigen, und verfluchte sich selbst wegen seiner Unbesonnenheit.
    »Komm schon, nur nicht schlappmachen«, sagte er laut und zwang sich förmlich, einen neuen Versuch zu wagen. Er drehte sich um und tastete sich vorwärts; das Licht seiner Taschenlampe zeigte ihm, dass er tatsächlich am Rand eines Vorsprungs stand, unter dem eine unheilvolle Dunkelheit lauerte. Er beugte sich vor und versuchte zu erkennen, was sich unterhalb des Vorsprungs befand; doch der Schacht schien bodenlos. Er war in einen riesigen gemauerten Brunnen hineinspaziert. Als er nach oben schaute, konnte er den oberen Rand des Schachts nicht erkennen; die Ziegelsteinmauern wölbten sich hoch über ihm und verschwanden schließlich in der Dunkelheit, jenseits des Lichtstrahls seiner kleinen Taschenlampe. Von dort oben schien eine starke Brise zu wehen, die den Schweiß in seinem Nacken abkühlte.
    Als Terry den Lichtstrahl im Kreis schwenkte, entdeckte er plötzlich Stufen, etwa einen halben Meter breit, die entlang des Mauerwerks spiralförmig nach unten führten und kurz unterhalb des Vorsprungs begannen. Misstrauisch trat er einmal kräftig auf die erste Stufe, um ihre Stabilität zu überprüfen; da sie sich fest anfühlte, stieg er die Wendeltreppe langsam und vorsichtig hinunter, um nicht auf der feinen Schicht aus Staub, Stroh und Zweigen auszurutschen, die sich auf den Stufen angesammelt hatte. Die Treppe führte tiefer und tiefer, immer am Schachtrand entlang, bis die vom Baustrahler erleuchtete Tür nur noch ein winziger Lichtpunkt hoch über ihm war.
    Schließlich endete die Treppe und er fand sich auf einer Steinplatte wieder. Mithilfe seiner Taschenlampe sah er sich um und entdeckte zahlreiche metallgraue Rohre, die an den Wänden entlang verliefen wie betrunkene Orgelpfeifen. Mit den Augen folgte er dem Verlauf eines der Rohre, das sich nach oben schlängelte und in einem Trichter endete, wie eine Art Abzug. Doch dann erregte etwas anderes seine Aufmerksamkeit: eine Tür mit einem kleinen Bullauge. Durch das Glas schimmerte unverkennbar Licht, und ihm fiel keine andere Erklärung dafür ein, als dass er irgendwie in einen U-Bahn-Schacht getappt sein musste – zumal er das tiefe Brummen von Maschinen hörte und einen konstanten Luftzug spürte.
    Langsam näherte Terry sich dem Bullauge, einer kreisförmigen, dicken Glasscheibe, die mit Rußpartikeln und Kratzern übersät war. Er warf einen vorsichtigen Blick hindurch und traute seinen Augen kaum: Hinter der gewölbten Glasfläche zeichnete sich eine Szenerie ab, die an einen uralten, grobkörnigen Schwarz-Weiß-Film erinnerte. Auf der anderen Seite der Tür schien eine Straße zu verlaufen, gesäumt von

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