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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schließlich.
    »Du wirkst nicht überrascht.«
    Der wieselgesichtige kleine Mann lachte. »Belgarath, in dieser Geschichte kann mich nichts mehr überraschen.«
    Belgarath wandte sich wieder an Garion. »Was genau hat er dir erzählt?«
    »Er hat mir den Mrin-Kodex gezeigt. Hast du ihn je gesehen?«
    »Von Anfang bis Ende, vorwärts und rückwärts, ein paarmal sogar von rechts nach links. Welchen Teil hat er dir gezeigt?«
    »Die Begegnung des Kindes des Lichts mit dem Kind der Dunkelheit.«
    »Oh«, machte Belgarath. »Das hatte ich befürchtet. Hat er es dir erklärt?«
    Garion nickte dumpf.
    »Nun«, sagte der alte Mann mit durchdringendem Blick, »jetzt weißt du das Schlimmste. Was hast du nun vor?«
    »Er hat mir ein paar Möglichkeiten aufgezeigt«, antwortete Garion.
    »Ich kann warten, bis wir eine Armee zusammenhaben, und wir können losziehen und generationenlang mit den Angarakanern kämpfen. Das ist ein Weg, nicht wahr?«
    Belgarath nickte.
    »Aber dann werden natürlich Millionen von Menschen für nichts sterben, oder?«
    Wieder ruckte der alte Mann.
    Garion holte tief Luft. »Oder«, fuhr er fort, »ich kann selbst losgehen und Torak suchen wo immer er auch sein mag und ihn zu töten versuchen.«
    Silk stieß einen Pfiff aus, seine Augen wurden groß.
    »Er sagte, daß ich nicht allein gehen müßte«, setzte Garion hoffnungsvoll hinzu. »Danach habe ich ihn gefragt.«
    »Danke schön«, sagte Belgarath trocken.
    Silk warf sich in seinen Sessel und rieb sich gedankenvoll die Nasenspitze. Er sah Belgarath an. »Du weißt, daß Polgara uns bei lebendigem Leib die Haut abzieht, wenn wir ihn allein gehen lassen, nicht wahr?«
    Belgarath grunzte.
    »Wo hast du gesagt, ist Torak?«
    »In Cthol Mishrak in Mallorea.«
    »Dort bin ich nie gewesen.«
    »Aber ich, einige Male. Keine sehr anziehende Gegend.«
    »Vielleicht ist sie schöner geworden.«
    »Sehr unwahrscheinlich.«
    Silk zuckte die Achseln, »vielleicht sollten wir wirklich mit ihm gehen, ihm den Weg zeigen und so weiter. Es wird sowieso Zeit, daß ich Riva verlasse. Allmählich gehen einige häßliche Gerüchte über mich um.«
    »Die Jahreszeit ist gut zum Reisen«, gab Belgarath mit einem listigen Seitenblick auf Garion zu.
    Garion fühlte sich schon besser. Aus ihrem neckenden Ton konnte er entnehmen, daß sie ihre Entscheidung bereits getroffen hatten. Er mußte sich nicht allein auf die Suche nach Torak begeben. Das genügte vorerst später war noch genug Zeit, sich zu sorgen. »Schön«, sagte er.
    »Was tun wir also?«
    »Wir schleichen uns ganz leise aus Riva«, antwortete Belgarath. »Wir gewinnen nichts, wenn wir uns erst auf lange Diskussionen mit deiner Tante Pol einlassen.«
    »Die Weisheit des Alters«, sagte Silk herzlich. »Wann brechen wir auf?«
    »Je eher, desto besser.« Belgarath zuckte die Achseln. »Hattest du für heute abend schon etwas vor?«
    »Nichts, das ich nicht aufschieben könnte.«
    »Also gut. Wir warten, bis alles schläft, dann holen wir Garions Schwert und brechen auf.«
    »In welche Richtung gehen wir?« fragte Garion.
    »Zuerst nach Sendarien«, antwortete Belgarath, »dann durch Drasnien nach Gar og Nadrak. Dann weiter nach Norden zu der Inselbrükke, die nach Mallorea führt. Der Weg nach Cthol Mishrak und zum Grab des Einäugigen Gottes ist lang.«

Teil Drei

Drasnien



17
    » L iebe Tante Pol«, begann Garions Brief, »ich weiß, daß du wütend sein wirst, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Ich habe den Mrin-Kodex gesehen und weiß jetzt, was ich zu tun habe. Die…« Stirnrunzelnd setzte er ab. »Wie schreibt man Prophezeiung?«
    Belgarath buchstabierte es ihm. »Mach es nicht zu ausführlich, Garion«, mahnte er. »Nichts, was du sagst, wird sie fröhlicher stimmen, also fasse dich kurz.«
    »Meinst du nicht, ich sollte ihr erklären, warum wir das tun?« fragte Garion unschlüssig.
    »Sie hat den Kodex gelesen, Garion«, erwiderte Belgarath. »Sie wird es auch ohne deine Erklärung verstehen.«
    »Ich sollte eigentlich auch noch eine Nachricht für Ce’Nedra schreiben«, überlegte Garion.
    »Polgara kann ihr alles erklären«, sagte Belgarath. »Wir haben etwas zu erledigen und können nicht die ganze Nacht mit Briefeschreiben verbringen.«
    »Ich habe noch nie einen Brief geschrieben«, bemerkte Garion. »Es ist bei weitem nicht so einfach, wie es aussieht.«
    »Schreib einfach, was du zu sagen hast, und dann hör auf«, riet ihm der alte Mann. »Du mußt nicht so viel daran

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