Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Belgarath vor.
    »Du bist einige Zeit unterwegs gewesen, und sie war bestimmt schrecklich einsam ohne dich.«
    »Ja, vielleicht«, meinte Greldik mit funkelnden Augen.
    »Gute Reise.« Er gab seinen Männern ein Zeichen, das Boot zurück zu dem schlanken Schiff zu rudern, das ein paar hundert Meter vor der Küste ankerte.
    »Was sollte das alles?« fragte Garion.
    »Ich möchte eine ordentliche Entfernung zwischen uns und Polgara legen, ehe sie Greldik in die Finger bekommt«, antwortete der alte Mann. »Ich möchte nicht unbedingt, daß sie Jagd auf uns macht.« Er sah sich um. »Wir wollen versuchen, ob wir jemanden mit einem Boot finden können, der uns den Fluß hinauf nach Seline rudert. Dort müßten wir Pferde und Proviant einkaufen können.«
    Ein Fischer, der sofort einsah, daß es einträglicher sein würde, Fährmann zu werden, als weiterhin sein Glück an den Ufern der Nordwestküste zu versuchen, willigte ein, sie flußaufwärts zu bringen, und bei Sonnenuntergang waren sie in Seline. Sie verbrachten die Nacht in einem bequemen Gasthof und gingen am nächsten Morgen zum Markt. Silk verhandelte über den Kauf von Pferden und feilschte um jeden Pfennig, mehr aus Gewohnheit, wie Garion glaubte, als aus echter Notwendigkeit. Dann kauften sie Lebensmittel für die Reise ein. Am späten Vormittag galoppierten sie die Straße nach Darin entlang, das etwa hundertzwanzig Meilen entfernt war.
    Auf den Äckern Nordsendariens lag der erste grüne Hauch über der feuchten Erde wie ein zarter Jadenebel und kündigte mehr als alles andere den Frühling an. Ein paar Wattewölkchen zogen über den blauen Himmel, und trotz des frischen Windes war die Luft sonnendurchwärmt. Die Straße erstreckte sich vor ihnen zwischen den grünen Feldern, und obgleich ihre Mission tödlich ernst war, hätte Garion vor lauter Lebensfreude am liebsten laut gesungen.
    Nach zwei weiteren Tagen erreichten sie Darin. »Willst du ab hier ein Schiff nehmen?« erkundigte sich Silk bei Belgarath, als sie auf den Hügel kamen, über den sie vor so vielen Monaten mit ihren drei Wagenladungen Rüben gekommen waren. »Dann könnten wir in einer Woche in Kotu sein.«
    Belgarath kratzte sich den Bart und sah nachdenklich auf den Golf von Cherek hinaus, der in der Sonne glitzerte. »Nein, ich glaube nicht«, entschied er dann. Er deutete auf einige schlanke Kriegsschiffe aus Cherek, die außerhalb der sendarischen Hoheitsgewässer patrouillierten.
    »Die Chereker segeln immer da draußen herum«, erwiderte Silk.
    »Es muß nicht unbedingt etwas mit uns zu tun haben.«
    »Polgara ist sehr hartnäckig«, meinte Belgarath. »Sie selbst kann Riva nicht verlassen, weil dort noch so viel zu erledigen ist, aber sie kann Leute auf die Suche nach uns schicken. Wir wollen möglichst allen Schwierigkeiten aus dem Weg gehen. Wir reisen an der Nordküste entlang und dann durch das Moor nach Boktor.«
    Silk starrte ihn voller Abscheu an. »Das wird aber viel länger dauern«, wandte er ein.
    »So eilig haben wir es nicht«, sagte Belgarath sanft. »Die Alorner ziehen ihre Armeen zusammen, aber sie brauchen noch einige Zeit, und es wird eine ganze Weile dauern, bis man alle Arendier dazu gebracht hat, in eine Richtung zu marschieren.«
    »Was hat das damit zu tun?« fragte Silk.
    »Ich habe Pläne für diese Armeen, und ich möchte sie gern in Gang setzen, ehe wir nach Gar og Nadrak und vor allem nach Mallorea kommen. Wir können uns die Zeit leisten, da es uns helfen wird, irgendwelchem Ärger mit Polgaras Suchtrupps zu entgehen.«
    Also umrundeten sie Darin und nahmen dann die schmale, steinige Straße entlang der Klippen, an die die Wellen donnerten und sprühten.
    Die Berge Ostsendariens senkten sich an dieser abschreckenden Küste in den Golf von Cherek hinab, und die Straße, die abwechselnd steil in die Höhe und dann wieder hinab führte, war nicht gut. Silk brummte den ganzen Weg vor sich hin. Garion hatte jedoch andere Sorgen. Die Entscheidung die er getroffen hatte, nachdem er den Mrin-Kodex gelesen hatte, war ihm damals recht logisch erschienen, aber die Logik war ihm jetzt kein Trost mehr. Er ritt freiwillig nach Mallorea, um sich Torak in einem Duell zu stellen. Je mehr er darüber nachdachte, desto verrückter kam ihm das vor. Wie konnte er nur hoffen, einen Gott zu schlagen? Er brütete dumpf über diesem Problem, während sie nach Osten ritten, und wurde dabei fast so mißmutig wie Silk.
    Nach etwa einer Woche wurden die Klippen niedriger und die

Weitere Kostenlose Bücher