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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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traue dir nicht ganz keinem Menschen. Ich will Beweise, daß du bezahlt hast.«
    Aber von der Tür kam eine neue, seltsame Stimme. Poppis pelziges kleines Gesicht war vor Anstrengung verzerrt, als sie etwas versuchte. »M-mm-mm«, stammelte sie. Ihr Mund verzog sich, und sie versuchte es erneut. »M-m-m-m.« Es schien das schwerste zu sein, das sie jemals versucht hatte. Sie holte tief Luft und nahm einen neuen Anlauf. »M-mmut-terr«, sagte Poppi.
    Mit einem leisen Aufschrei stürzte Vordai auf das kleine Wesen zu, kniete nieder und umarmte es.
    »Mutter«, sagte Poppi wieder. Diesmal war es schon deutlicher.
    Draußen vor dem Haus begann ein lauter werdendes Geplapper leiser, piepsender Stimmen, die alle wiederholten: »Mutter, Mutter, Mutter.« Die aufgeregten Sumpflinge umringten das Haus, ihr Chor schwoll an, als mehr und mehr von ihnen aus den Sümpfen stiegen.
    Vordai weinte.
    »Du mußt sie natürlich noch unterrichten«, sagte Belgarath erschöpft. »Ich habe ihnen die Fähigkeit gegeben, aber sie beherrschen noch nicht viele Worte.«
    Vordai sah ihn mit tränenüberströmtem Gesicht an. »Danke, Belgarath«, sagte sie mit versagender Stimme.
    Der alte Mann zuckte die Achseln. »Etwas für etwas«, erwiderte er.
    »War das nicht der Handel?«
    Tupik geleitete sie aus dem Sumpf heraus. In dem Gezwitscher mit seinen Kameraden benutzte das kleine Wesen jetzt jedoch Worte stammelnd, oft falsch ausgesprochen, aber nichtsdestoweniger Worte.
    Garion dachte lange nach, ehe er sprach, und kämpfte mit einem Gedanken, während er stakte. »Großvater«, sagte er schließlich.
    »Ja, Garion«, antwortete der alte Mann, der sich im Bug des Bootes ausruhte.
    »Du wußtest es die ganze Zeit, nicht wahr?«
    »Wußte was?«
    »Daß die Möglichkeit bestand, daß du nichts mehr geschehen lassen kannst.«
    Belgarath starrte ihn an. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Nachdem du im letzten Winter krank geworden warst, sagte Tante Pol, du könntest deine Macht verloren haben.«
    »Sie hat was gesagt?«
    »Sie sagte, daß du…«
    »Ich habe dich schon verstanden.« Der alte Mann runzelte nachdenklich die Stirn. »Diese Möglichkeit ist mir nie auch nur in den Sinn gekommen«, gestand er. Plötzlich blinzelte er und öffnete die Augen weit. »Aber weißt du, sie hätte recht haben können. Die Krankheit hätte diese Wirkung haben können. Erstaunlich.«
    »Du hast dich nie nun ja schwächer gefühlt?«
    »Was? Nein, natürlich nicht.« Belgarath runzelte noch immer die Stirn, während er nachdachte. »Erstaunlich«, wiederholte er, dann lachte er plötzlich.
    »Ich weiß nicht, was daran so lustig ist.«
    »Das also hat deine Tante und dich die ganzen Monate so beunruhigt? Ihr beide seid auf Zehenspitzen um mich herumgeschlichen, als ob ich aus Glas wäre.«
    »Wir hatten Angst, daß die Angarakaner es herausfinden könnten, und wir wagten nicht, dir etwas zu sagen, weil…«
    »Weil ihr fürchtetet, dann könnte ich an meinen Fähigkeiten zweifeln?«
    Garion nickte.
    »Auf lange Sicht war das vielleicht keine schlechte Idee. Heute morgen hätte ich wirklich keine Zweifel brauchen können.«
    »War es sehr schwer?«
    »Kann man wohl sagen, ja. So was möchte ich nicht jeden Tag tun müssen.«
    »Aber du hättest es nicht wirklich tun müssen, nicht wahr?«
    »Was tun?«
    »Den Sumpflingen das Sprechen beizubringen. Wenn du immer noch deine Macht hast, dann hätten wir beide einen Kanal zum Rand des Sumpfes öffnen können egal, was Vordai oder die Sumpflinge unternommen hätten, um uns aufzuhalten.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wie lange du brauchen würdest, um das zu bemerken«, sagte der alte Mann sanft.
    Garion warf ihm einen gereizten Blick zu. »Gut«, sagte er, »warum hast du es dann getan, wenn du nicht mußtest?«
    »Die Frage ist nicht gerade höflich, Garion«, tadelte Belgarath ihn.
    »Im allgemeinen werden bestimmte Anstandsregeln beachtet. Es gilt als schlechtes Benehmen, einen anderen Zauberer zu fragen, warum er etwas getan hat.«
    Garion sah seinen Großvater streng an. »Du weichst meiner Frage aus«, sagte er barsch. »Wir sind uns einig, daß ich keine sehr guten Manieren habe. Dann beantworte bitte meine Frage.«
    Belgarath wirkte leicht gekränkt. »Es ist nicht meine Schuld, daß ihr beide euch solche Sorgen gemacht habt. Du hast keinen Grund, so grob zu mir zu sein.« Er hielt inne und sah Garion an. »Du bestehst darauf?«
    »Ja, ich glaube schon. Warum also?«
    Belgarath seufzte. »Weißt du, Vordai

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