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Turm der Hexer

Turm der Hexer

Titel: Turm der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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denke, wenn wir den Seiteneingang nehmen, ist es weniger auffällig.« Dann drehte er sich um und gab seinen Männern den Befehl, loszumarschieren.
    »Er weiß, wer wir sind«, flüsterte Garion Silk zu.
    »Natürlich.«
    »Wie kommen wir hier wieder ’raus? Wird Königin Porenn uns nicht wieder nach Riva bringen lassen?«
    »Wir reden mit ihr«, sagte Belgarath. »Porenn hat Verstand. Wir können es sicherlich erklären.«
    »Es sei denn, daß Polgara ihr ein Ultimatum gesetzt hat«, fügte Silk hinzu. »Wie ich schon gemerkt habe, tut sie das gern, wenn sie wütend ist.«
    »Wir werden sehen.«
    Königin Porenn strahlte schöner denn je. Ihre schlanke Figur verriet, daß die Geburt ihres ersten Kindes bereits stattgefunden hatte. Die Mutterschaft hatte ihrem Gesicht einen rosigen Hauch verliehen, und ihren Augen war die Erfüllung abzulesen. Sie begrüßte sie herzlich, als sie in den Palast kamen, und führte sie sogleich in ihre Privatgemächer. Die Räume der kleinen Königin waren verspielt und feminin eingerichtet, mit rüschenverzierten Sofas und weichen, rosa Vorhängen. »Wo seid ihr gewesen?« fragte sie, sobald sie allein waren.
    »Polgara tobt.« Belgarath zuckte die Achseln. »Sie wird sich schon wieder beruhigen. Was ist in Riva los?«
    »Sie suchen natürlich nach euch«, antwortete Porenn. »Wie habt ihr es geschafft, so weit zu kommen? Alle Straßen sind gesperrt.«
    »Wir waren allen voraus, liebstes Tantchen.« Silk grinste sie frech an.
    »Als sie angefangen haben, die Straßen zu blockieren, waren wir schon durch.«
    »Ich hatte dich gebeten, mich nicht so zu nennen, Kheldar«, wies sie ihn zurecht.
    »Verzeiht mir, Eure Hoheit«, sagte er mit einer Verbeugung, grinste aber spöttisch weiter.
    »Du bist unmöglich.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte er. »Das macht einen Teil meines Charmes aus.«
    Die Königin seufzte. »Und was mache ich jetzt mit euch?«
    »Du wirst uns unsere Reise fortsetzen lassen«, antwortete Belgarath ruhig. »Wir werden natürlich darüber streiten, aber darauf wird es letzten Endes hinauslaufen.«
    Sie starrte ihn an.
    »Du hast schließlich gefragt. Jetzt, wo du es weißt, fühlst du dich bestimmt besser.«
    »Du bist genauso schlimm, wenn nicht noch schlimmer als Kheldar«, beschuldigte sie ihn.
    »Ich habe auch mehr Übung.«
    »Das kommt gar nicht in Frage«, sagte sie entschieden. »Ich habe strikten Befehl von Polgara, euch alle nach Riva zurückzuschicken.« Belgarath zuckte die Achseln.
    »Dann geht ihr also?« Sie schien überrascht.
    »Nein«, antwortete er, »das werden wir nicht. Du hast gesagt, Polgara habe dir strikten Befehl gegeben, uns zurückzuschicken. Gut, dann gebe ich dir den strikten Befehl, es nicht zu tun. Wo stehen wir dann?«
    »Das ist gemein, Belgarath.«
    »Es sind eben schwere Zeiten.«
    »Bevor wir anfangen, uns ernsthaft zu streiten, können wir vielleicht den Thronerben sehen?« fragte Silk. Das war eine geschickte Frage. Keine junge Mutter kann der Gelegenheit widerstehen, ihr Kind vorzuzeigen, und Königin Porenn war schon halbwegs bei der Wiege, ehe sie merkte, wie schlau sie gelenkt wurde. »Du bist schlimm, Kheldar«, rügte sie ihn, nahm aber trotzdem die Seidendecke ab, um ihnen das Kind zu zeigen, das zum Mittelpunkt ihres Lebens geworden war.
    Der Kronprinz von Drasnien versuchte ernsthaft, eine seiner Zehen in den Mund zu stopfen. Mit einem glücklichen kleinen Aufschrei nahm Porenn ihn auf den Arm und drückte ihn an sich. Dann hielt sie ihn so, daß sie ihn sehen konnten. »Ist er nicht süß?« fragte sie.
    »Heil, Vetter«, grüßte Silk den Säugling feierlich. »Deine rechtzeitige Ankunft hat jedenfalls sichergestellt, daß mir die letzte Schande erspart bleibt.«
    »Was meinst du damit?« fragte Porenn mißtrauisch.
    »Nur, daß Seine kleine rosa Hoheit für alle Zeiten die Möglichkeit ausschließt, daß ich den Thron besteigen muß«, antwortete Silk. »Ich wäre ein sehr schlechter König, Porenn. Drasnien würde fast so sehr leiden wie ich, wenn diese Katastrophe je eintreffen würde. Unser Garion hier ist jetzt schon ein besserer König, als ich es je sein könnte.«
    »Ach herrje.« Porenn errötete leicht. »Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht.« Sie knickste etwas ungeschickt mit dem Kind auf dem Arm. »Eure Majestät«, grüßte sie Garion förmlich.
    »Eure Hoheit«, antwortete Garion mit der Verbeugung, die Tante Pol ihn stundenlang hatte üben lassen.
    Porenn ließ ein silbernes, kleines

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