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Turm-Fraeulein

Titel: Turm-Fraeulein Kostenlos Bücher Online Lesen
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der angezeigten Richtung und gelangten an einen Nebenpfad, der allerdings nach Osten und nicht nach Norden führte, wo sie eigentlich hinwollten. An dem Pfad konnte man zwar offenbar nichts aussetzen, dennoch war Grundy unruhig. Er hatte noch nie von einem magischen Pfad gehört, der wegen Bauarbeiten geschlossen wurde.
    Nach einer Weile begegneten sie einer Zentaurin. Sie hatte eine Lampe dabei, weshalb Snorty sofort in die Schatten forthuschte, was zur Folge hatte, daß Grundy ihr Gespräch mit Bink und Chester nicht mitverfolgen konnte.
    Kurz darauf machte sie sich wieder auf den Weg, und Grundy konnte sich erneut zu den anderen gesellen. »Sie sagt, daß es hier eine Menge Börsenbullen und Börsenbären gibt und daß wir vorsichtig sein sollen«, erklärte Bink. »Die Börsenbullen gehen immer hoch, während die Börsenbären immer nach unten gehen, und das kann sehr gewalttätig werden.«
    »Was sind denn Börsenbullen und Börsenbären?« wollte Grundy wissen.
    »Mundanische Tiere. Sie müssen sich hierher verirrt haben.« Bink schien sich offensichtlich keine Sorgen zu machen.
    Sie gingen weiter. Der Umweg führte ungefähr gen Osten und machte keine Anstalten, irgendwann nach Norden abzubiegen. Grundys Unruhe wuchs. Er war nicht darauf erpicht, der Spaltendrachin zu begegnen, doch dieser Marsch nach Osten war nichts als Zeit- und Kraftverschwendung.
    Als drohend das erste matte Licht der Dämmerung vor ihnen aufschimmerte, wurde Snorty immer nervöser, und sie mußten das Lager aufschlagen. Sie fanden ein offenes Feld, wo Chester das Bett abstellte und das Bettmonster darunterhuschte, kurz bevor das Sonnenlicht vollends durchbrach.
    Chester und Bink machten sich daran, Nahrung aufzutreiben. Grundy war müde und legte sich einfach aufs Bett und schlief. Das war wenigstens etwas Gutes an der Sache: So würde er immer eine bequeme Schlafstelle haben.
    Abrupt wachte Grundy auf. Die Sonne stand schräg, und um ihn herum waren lauter Lebewesen. Zuerst glaubte er, daß Bink und Chester zurückgekehrt seien, doch dem war nicht so; statt dessen scharte sich eine Horde riesiger vierfüßiger Hufwesen um sein Bett. Sie schienen sich nicht weiter um das Bett zu kümmern, und Grundy fürchtete schon, daß sie es umstürzen und Snorty dem direkten Sonnenlicht aussetzen könnten. Das wäre eine Katastrophe!
    »He!« rief er. »Paßt doch auf, wohin ihr geht!«
    Noch immer ignorierten sie ihn und drängten immer näher. Jedes der Wesen hatte ein zottiges Fell und zwei stämmige Hörner auf dem Kopf. Eines von ihnen drückte sich eng an das Bett und streifte es fast.
    »Wieso geht's hier überhaupt so hoch her?« fragte Grundy, der mittlerweile aufrecht auf dem Bett stand.
    »Hoch?« Einige der nahestehenden Wesen schwangen die Köpfe herum, zum erstenmal bemerkten sie ihn. Dann kamen sie näher.
    »Oder eben tief«, rief Grundy. »Was habt ihr…«
    »Tief!« riefen mehrere der Wesen entsetzt. Da entwickelte sich eine Art Herdenpanik, alles schoß davon, was wenigstens die Schar der Körper um das Bett verringerte.
    Doch das war alles andere als eine glückliche Fügung, denn nun tauchten andere Wesen auf. Haarige, muskulöse Kreaturen, die zwar keine Hörner besaßen, dafür aber sehr große Zähne. Mehrere dieser Wesen kamen auf das Bett zu.
    »Wer seid ihr?« rief Grundy, aufs neue beunruhigt.
    »Wir sind die Börsenbullen«, muhten die gehörnten Kreaturen.
    »Wir sind die Börsenbären«, knurrten die Gezähnten.
    Ein Börsenbär streifte am Bett vorbei und schob es auf eine Seite. Grundy geriet ins Schwanken und wäre beinahe hinuntergefallen. »He, paß doch auf!« rief er und klammerte sich an dem Pfosten am Fußende fest.
    Doch die Börsenbären ignorierten ihn ebenso entschieden wie die Börsenbullen es getan hatten. »Tief! Tief!« knurrten sie, und tatsächlich schienen sie bergab zu gehen, denn das Feld stand schräg.
    Grundy mußte erkennen, daß diese Situation seine Fähigkeiten überstieg. Wo waren Bink und Chester? Er mußte unbedingt das Bett aus dem Feld holen, bevor diese Tiere es umkippten, und das konnte er nicht allein. Doch von seinen Freunden fand sich nicht die geringste Spur.
    Nun kamen weitere Börsenbären herbei, sie wurden immer schneller. Die Börsenbullen waren kaum noch zu sehen. Grundy wußte, daß er körperlich nichts gegen diese wild heranstürmenden Wesen ausrichten konnte, doch es fiel ihm wieder ein, daß seine Worte einen gewissen Eindruck nicht verfehlt hatten. Die Viecher

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