Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Titel: Turner 02 - Dunkle Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Mittelfinger des Panzerfahrers und betrat das Krankenhausfoyer, um von dort zu telefonieren.
    »Wie geht’s Don Lee?«, fragte June.
    »Sieht gut aus. Wird aber noch eine Weile dauern. Was ist denn los?«
    »Vielleicht nichts. Thelma hat angerufen. Aus dem Diner. Sagte, heute am frühen Morgen wäre so ein Typ da gewesen. Wartete bereits im Auto, als sie kam, um den Laden aufzumachen. Bestellte sich nur einen Kaffee. Dann, etwas später - sie und Gillie und Jay hatten natürlich zu tun, aber sie ging trotzdem ein paar Mal an ihm vorbei, um zu hören, ob noch alles okay sei - erkundigte er sich nach dir. Sagte, er wäre ein alter Freund.«
    Alle alten Freunde, die ich noch hatte, wollte ich wahrscheinlich nicht sehen.
    »Als Thelma sagte, er solle mal im Büro des Sheriffs vorbeischauen, da meinte er, tja, er sei ja nur auf der Durchreise und habe nicht viel Zeit. Vielleicht käme er später noch mal wieder.«
    »Hat Thelma gesagt, wie er aussah?«
    »Schlank, dunkler Teint, dunkle Haare, trug einen Anzug, der ebenfalls dunkel war, über einem gelben Hemd, bis zum Hals zugeknöpft. Gute Schuhe. Die Sache
war die, sagte Thelma, er stellte nicht die Art von Fragen, die man erwarten würde. Wo du wohnst, womit du dir deine Brötchen verdienst, all das. Was er jedoch wissen wollte, war, ob du Familie hast, wer deine Freunde wären.«
    »Danke, June. Ist er noch da?«
    »Ist wieder in seinen Wagen gestiegen laut Thelma - einen dunkelblauen Mustang, ich habe das Nummernschild für dich - und ist Richtung Autobahn losgefahren.«
    »Ich bin auf dem Rückweg. Bis bald.«
    Eine halbe Stunde später bog ich von der Straße auf den Felsvorsprung direkt oberhalb von Vals Haus ab. Das alte Ames-Haus, wie jeder es immer noch nannte. Val war natürlich oben in der Kaserne der State Police bei der Arbeit, aber in ihrer Zufahrt stand ein dunkelblauer Mustang.
    Ich lief die Anhöhe hinunter, zwischen Eichen und mit Geißblatt überwucherten Pekannussbäumen, und ging durch knöchelhohe Kudzupflanzen zur Hintertür, die in die Küche führte. Hier draußen schloss kein Mensch Türen ab, und die Küche dürfte für ihn recht uninteressant gewesen sein.
    Außerdem hatte ich den Vorteil, das Haus und seine Holzböden zu kennen. Ich konzentrierte mich auf das Knarren von oben und folgte seinem Weg: Schlafzimmer, Flur, die beiden Gästezimmer, das Bad. Dann das winzige Zimmerchen, das wahrscheinlich für Bedienstete vorgesehen war, und wieder der Flur.

    »Sie sind dann wohl Turner«, sagte er vom Kopfende der Treppe aus.
    Ein cooler Bursche. Selbstsicher wartete er ab, um zu sehen, von wo der Wind wehte.
    Ich jagte ihm eine Ladung durch ein Knie. Er flog die Treppe herunter, wobei ihm die linke Hand und die gezogene Waffe folgten, landete unten, wo mein Fuß sofort sein Handgelenk festnagelte.
    »Zuerst mal Entschuldigung«, sagte ich. »Ganz offensichtlich sind Sie keiner der Stiernacken. Die würden Scharfsinn nicht mal erkennen, wenn er ihnen nackt ins Gesicht springen würde.«
    »Auftrag«, sagte er.
    »Wer bezahlt?«
    »Sie wissen, wie’s läuft. Kann ich nicht verraten.«
    Ich wedelte mit der Mündung meiner Police Special vage in seine Richtung, eine weit ausholende Bewegung. »Knöchel oder Knie?«
    Ich nahm Vals Telefon, um June anzurufen und ihr zu sagen, es würde doch ein wenig später, als ich zunächst gedacht hätte. Dann fuhr ich zum Krankenhaus zurück, eins von Vals Bettlaken fest um das Bein meines Fahrgasts gebunden. Es waren nicht viele Gefäße beschädigt, aber Gelenke sind eine ziemlich blutige Angelegenheit. Da können Sie jeden Orthopäden fragen.
    Genau das tat ich gerade (»In einem Fall wie diesem können wir das Gelenk aus den Fragmenten wieder aufbauen, indem wir hier und da ein bisschen Plastik dazutun - manchmal ist es das Beste, wenn man
beim Original bleibt -, oder wir können auch das Ding komplett ersetzen«), als Val durch die zweiflügelige Tür hereinkam.
    »June hat mich angerufen.«
    Ich bedankte mich bei dem Arzt und sagte, ich werde mich wieder bei ihm melden, was die Kosten, die Verantwortlichkeit und so weiter betreffe.
    »Kein Problem«, sagte er. »Mr. Millikin hatte einen Versicherungsnachweis dabei. Die Kostenübernahme ist geklärt. Er sagt, er wäre gern der ›Mann aus Stahl‹. Ich muss zurück in den OP - bin vorhin bei einer Operation unterbrochen worden. Anschließend werden wir ihn nach oben bringen lassen.« Nickte zum Abschied. »Sheriff. Ma’am.«
    »Was, zum Teufel, ist hier

Weitere Kostenlose Bücher