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Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Titel: Turner 02 - Dunkle Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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los?«, fragte Val. »Dieser Kerl war in meinem Haus? Warum war dieser Kerl in meinem Haus? Wer, verdammt noch mal, ist dieser Kerl?«
    Im Keller fanden wir einen Ort, wo wir einen Kaffee bekamen, keine richtige Cafeteria, eher eine Art Kantine, und ich unterrichtete sie über die jüngsten Ereignisse.
    »Na, und? Wollte er mich als Geisel nehmen?«
    »Oder Schlimmeres. Außer, dass es ein Auftrag ist, wollte er nichts sagen.«
    »Das passt zu dem, was unten in Memphis passiert ist.«
    Ich nickte.
    »Und das wiederum passt zu Don Lees Festnahme von diesem Dingsbums - wie heißt er noch? Judd Kurtz?«

    »Wieder richtig.«
    »Nach dem wenigen, was ich darüber weiß, würde ich behaupten, dass die externe Vergabe von Vollstreckungsmaßnahmen nicht die Art und Weise ist, wie diese Leute für gewöhnlich solche Dinge erledigen.«
    »Allerdings nicht. Ich glaube, nach dem, wie es das letzte Mal gelaufen ist, haben sie sich jetzt für dezentere Maßnahmen entschieden. Es so einfädeln, dass es nicht zu ihnen zurückverfolgt werden kann.«
    Während sie in ihre Tasse blies - absolut überflüssig, da der Kaffee bestenfalls lauwarm war -, verfolgte Val den Weg einer jungen Frau. Eine aufwendige Tätowierung zierte ihr Genick. Sie trug mit Nieten verzierte Stiefel und schnupperte an allem, was sie aus den schmalen, mit Glasscheiben verschlossenen Vitrinen nahm. Das meiste stellte sie zurück.
    »Diese Typen haben ein unglaublich langes Gedächtnis«, sagte Val. »Die führen Kriege, die laufen bereits seit Jahrhunderten. Früher oder später werden sie sich zusammenreimen, dass es in die Hose gegangen ist, wenn sie nichts mehr von ihrem Kundschafter hören.«
    »Wir könnten ihnen seinen Kopf schicken.«
    Nachdem sie die Kasse erreicht hatte, strahlte die junge tätowierte Frau den Kassierer an, während sie sprach, wartete und wieder etwas sagte. Dann verschwand das Lächeln, und sie setzte sich wieder in Bewegung.
    »War nur Spaß«, sagte ich. »Du hast Recht. Die werden eine Weile warten, aber sie werden zurückkommen. Irgendwer wird kommen.«

Kapitel Siebzehn
    Gegen elf an diesem Abend erhielt ich einen Anruf; Mabel hatte ihn an mich weitergeleitet. Wegen des Lärms aus der Musikbox und der lauten Stimmen im Hintergrund konnte ich den Anrufer kaum verstehen.
    »Spreche ich mit dem Sheriff?«
    »Mit dem Deputy.«
    »Auch gut. Schätze, Sie sollten besser hierherkommen.«
    »Wo ist hier?«
    »The Shack. State Road 41, etwa eine Meile hinter der alten Baumwoll-Entkörnungsmaschine.«
    Ich sagte ihm, ich wäre quasi schon unterwegs, und legte auf.
    »Wo spielt Eldon dieser Tage?«, fragte ich Val.
    »In einem Laden namens The Shack. Wieso?«
    »Dachte ich’s mir doch. Da gibt’s Ärger.«
    »Mit ihm alles okay?«
    »Weiß ich nicht. Bist du hier, wenn ich zurückkomme?«
    »Ich habe morgen meinen freien Tag, aber da sind noch einige Schriftsätze, mit denen ich heute Nacht anfangen sollte. Rufst du an?«
    Ich versprach, das würde ich, und bat sie, J.T. einen Zettel hinzulegen, falls sie aufwachen sollte, während
ich noch unterwegs war. Befestigte den Pistolenhalfter an meinem Gürtel und ging zum Chariot.
    Das The Shack war, wie der Name nahegelegt hätte, keine schäbige »Bretterbude«, sondern solide aus massivem Holz gebaut, das einen neuen dunkelgrünen Anstrich bekommen hatte, der hellgrün abgesetzt war. Der Parkplatz war mit Muscheln ausgestreut, die unter meinen Schritten knirschten. Exemplare jeder heimischen Insektenart umschwärmten in dichten Wolken die gelben Lampen neben dem Eingang.
    Die Theke befand sich direkt hinter der Tür und nahm die ganze rechte Seite ein. Von dort aus konnte der Barkeeper bequem alles im Auge behalten. Die Decke war niedrig, und der Tresen wurde lediglich von einer einzelnen Deckenlampe beleuchtet, die sämtliche Regale mit Schatten füllte.
    Die Bühne, kaum mehr als ein große Palette, die vielleicht dreißig Zentimeter über dem Boden aufragte, nahm die Ecke gegenüber der Theke ein. Dort befanden sich die meisten Gäste. Sie drehten sich um, als sie hörten, wie sich die schwere Tür öffnete. Keine Ahnung, wie sie das überhaupt gehört haben konnten bei dem Getöse aus der Musikbox.
    »Mach das Ding aus!«
    Der Barkeeper griff unter den Tresen. Ein Saxofonsolo erstarb mitten im Ton, wie eine abgeschossene Gans.
    Die Menge wich zurück, als ich mich näherte. Eldon hockte auf dem Rand der Bühne. Ein Auge war zugeschwollen; Blut, im Halbdunkel fast schwarz, so
schwarz wie

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