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Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Turner 02 - Dunkle Vergeltung

Titel: Turner 02 - Dunkle Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Mabel? Habe ich den Namen richtig mitbekommen?«
    »Mabel. Stimmt.«
    »Jedenfalls, sie hat mir gesagt, der Sheriff wäre gerade dienstlich unterwegs und würde mich so schnell wie möglich zurückrufen. Kurz davor hab ich mein Glück bei jemandem namens Don Lee versucht …«
    »Das ist der amtierende Sheriff.«
    »Hat man mir gesagt, ja. Diese Mabel, dann eine Sekretärin namens June, allein zwei oder drei Sheriffs, von denen ich weiß … ihr habt verdammt viel Personal für eine Stadt eurer Größe.«
    »Wir wechseln uns ab. Montags bin ich Schülerlotse.«
    »Sicher doch. Jedenfalls, seine Frau sagte, Don Lee sei unpässlich - wurde kürzlich verletzt, richtig? - und würde sich gerade ausruhen, und wenn’s nicht wirklich sehr wichtig wäre, dann wollte sie ihn lieber nicht stören.«
    »Kann ich Sheriff Burke irgendwas von dir ausrichten, Sam?«
    »Kurz und gut, weil ganz offensichtlich sonst kein Mensch zur Verfügung steht, spreche ich also jetzt mit dir.«
    »Gleichfalls.«
    »In offizieller Funktion.«
    »Dann bleib mal kurz dran, ich hole schnell meine Dienstmarke und die Kanone.«
    Etwas, das verdächtig nach einem Schnauben klang, kam durch die Leitung. »Du änderst dich nie, oder?«

    »Doch, ständig.«
    »Angenommen, es besteht ein Zusammenhang zwischen der Serie von Angriffen auf deine Person und meinen Leichen hier …«
    »Euch Jungs entgeht nicht viel, oder?«
    »… dann hält es das MPD für wichtig, dass wir unsere Ermittlung ausdehnen. Ich habe Anweisung, eine umfassende Untersuchung vor Ort anzufordern und die Verantwortung dafür an eure Dienststelle zu übertragen. Was ich mit diesem Anruf tue.«
    »Aber, Sir, mit Verlaub, wir wissen doch nicht …
    »Schnauze, Turner. Sei einfach froh, dass das FBI nicht schon auf dem Weg zu euch ist.«
    Er hatte natürlich Recht.
    »Turner …«
    »Jepp?«
    »Tut mir leid, wie sich alles entwickelt hat. So insgesamt.«
    »Danke, Sam.«
    »Dann erwarten wir euren Bericht. Zu gegebener Zeit. Kein Grund zur Eile, wir haben alle Hände voll zu tun.«
    »Das übliche Tagesgeschäft.«
    »Wohl wahr. Und, Turner …«
    »Jepp?«
    »Wenn du mal wieder in der Gegend bist, solltest du vielleicht dran denken, dich bei Tracy Caulding zu melden. Aus irgendeinem schrägen Grund mag die Frau dich.«

    »Ich weiß, es fällt dir schwer, das zu glauben, Sam, aber das tun die Leute.«
    »Mach sich da einer einen Reim drauf! … Die Welt ist schon verrückt, oder?«

Kapitel Neunundzwanzig
    Verdammt wahr.
    Ich wusste nicht genau, welche Art von Untersuchung das MPD von uns erwartete, aber in den folgenden Tagen versuchte ich wenigstens den Eindruck zu erwecken, ich wüsste es. J.T. hatte sich freigenommen, um nach Seattle zurückzufahren - »muss mich da um ein, zwei Dinge kümmern«. Sie war gerade erst weg, als es passierte, also war es im Prinzip ich, der alles leitete.
    An diesem Nachmittag fuhr ich bei Don Lee vorbei, um zu sehen, ob er vielleicht schon wieder zur Arbeit kommen und helfen könnte. Patty Ann öffnete die Tür und sagte mir, wie leid ihr alles täte. Sie sagte, Don Lee würde schlafen. Aus dem Haus strömte ein köstlicher Hefeduft, es wurde gebacken.
    »Geht’s ihm gut?«, fragte ich.
    »Alles bestens.«
    »Hab gehört, dass er sich nicht so besonders gefühlt hat.«
    Sie sah mich einen Moment lang an, bevor sie antwortete: »Es kommt und geht. Ungefähr so wie Donald.« Sie kniff kurz die Augen zusammen und fügte dann hinzu: »Ich kann ihn wecken, wenn du möchtest.«
    »Nein, nein, schon gut. Er braucht seine Ruhe. Bittest du ihn, mich später anzurufen?«

    »Das werde ich. Hast du noch Zeit für ein Stück Kuchen, bevor du gehst? Wollte ihn gerade aus dem Ofen nehmen.«
    »Ich mache mich besser wieder auf den Weg, trotzdem, vielen Dank.«
    Sie sah mich mit festem Blick an. Etwas drängte von innen, etwas, das gesagt werden wollte (über das, was passiert war? über Don?), schaffte es jedoch nicht bis an die Oberfläche.
    Ich hielt kurz an, um Sally Miller zu helfen, deren Wagen vor der Stadt liegengeblieben war, und fuhr dann zu Lonnie, der gerade selbst in seine Einfahrt gefahren war. Er trug die üblichen Khakis, die er offensichtlich im Dutzend kaufte, und ein blaues Hemd. Über die eine Schulter hatte er lässig ein Sportsakko geworfen, über der anderen hing seine Büchertasche. Die Tasche, die er vor Jahren June abgeschwatzt hatte, als sie ihren Highschool-Abschluss machte, und die er nun überall mit hin schleppte. Gott allein weiß, was

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