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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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keine. Weil ja der Herr Bürgermeister eh keinen Nordic-Walking-Stecken dabeihat. Und wenn er einen hätt, dann tät er ihn nicht zum Abstechen, sondern zum Gehen brauchen.
    Weil es ihn auf dem kurzen Stückerl bis zu seinem Mercedes gleich dreimal um die Erd haut. Jetzt zahlt es sich wirklich aus, dass die Gucki ein bisserl Erfahrung in der Altenpflege hat. Hat ihr die Vivi beigebracht: wie man einen Mann wieder auf die Beine stellt, ohne dass man sich dabei das Kreuz bricht.
    Muss man jetzt vielleicht wirklich einmal sagen, dass die ganzen slowakischen Altenpflegerinnen eine Berufsauffassung haben, dass sich da die unsrigen ruhig ein Scheiberl abschneiden könnten. Kaum hat die Vivi die Handschellen herunten gehabt, hat sie auch schon die Kathi angerufen.
    Wieder eine Slowakin. Die hat Nachtdienst gehabt. In St. Hans. Hat in der Früh natürlich nicht heimgehen können. Weil die Vivi und die Gucki nicht dahergekommen sind. Hat sie die alten Leute einfach weiter­schlafen lassen. Normal werden sie um sechs in der Früh aus den Federn gerissen. Sonst geht sich ja die Fließband-Morgenpflege nicht aus. Und – siehe da! – bis auf ein paar Männer, die es mit der Prostata gehabt haben, hat alles brav weitergeschlafen. Bis um elf.
    Bis die Vivi und die Gucki und der Turrini gekommen sind. Dann aber Morgenpflege im Schnellzug-Tempo. Wenn da die Mayerhoferin mit ihrer Stoppuhr daneben gestanden wär – die hätt einen Rekord nach dem anderen erleben können. Hätt aber wahrscheinlich trotzdem wieder gemeckert. Weil die Vivi und die Gucki nicht ihre Arbeitskleidung anhaben, sondern ein Dirndl. Dabei gefällt das den Heimbewohnern sowieso viel, viel besser!
    Jetzt bin ich aber direkt ein bisserl vom Thema abgekommen. Weil ich euch ja noch immer die Holzinger-Geschichte schuldig bin. Also: Schleppt der Holzinger die Gucki zu seinem Mercedes . Besser gesagt: Die Gucki muss ihn schleppen. Weil er ja kaum mehr gehen kann. Dann sucht der Holzinger umständlich nach seinem Erste-Hilfe-Koffer. Will er am End mit der Gucki Doktor spielen?
    Aber nein! Versteckt hat er da was. Damit es die Frau, mit der er so glücklich verheiratet ist, nicht findet. Sieht ja sogar die Gucki ein, dass man sowas verstecken muss. Weil es ein Foto von einer Frau ist. Noch dazu von einer ziemlich einer nackerten Frau. Genauer gesagt, sieht man auf dem Foto die Alena in Unterwäsche. Aber schon so eine winzige Unterwäsche, dass man sagen muss: Minimalismus! Kennt die Gucki ja eh schon. Von ihrer Hausdurchsuchung bei der Alena.
    Was sie aber noch nicht gewusst hat, ist, dass die Alena gestrippt hat. Praktisch Nebenerwerb. Auf dem Foto steigt sie gerade aus einer überdimensionalen Torte heraus. Und drunter steht:
    ANUSCHKA
    Super Striptease
    Für Herren-Geburtstag
    SUPER BILLIG
    Und dann noch die Telefonnummer von der Alena.
    Legt der Herr Bürgermeister also ein umfassendes Geständnis ab. Dass nächsten Samstag der fünfundsechzigste Geburtstag vom Viehböck Karli gefeiert wird. Im UNION -Heim. Praktisch nur Männer. Dass er dem Karli halt eine Freude machen wollt. Weil der Karli halt so große Verdienste um die UNION hat. Weil er halt gehofft hat, dass der Karli bald einmal als UNION -Obmann zurücktritt. Weil er drauf gespitzt hat, dass ihn der Karli nach einem feschen Striptease als neuen UNION -Obmann vorschlagen wird.
    Weil er sich halt gern noch ein bisserl mehr für die Gemeinde Blumenthal aufopfern tät. Weil er ja nur Bürgermeister, ÖVP -Obmann, Vizekommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Schriftführer des Verschönerungsvereins, Stabführer des Musikvereins, Kassier des Kameradschaftsbundes und Fahnenträger der Katholischen Männerbewegung ist. Weil er sich halt zersprageln muss, wenn er in den Landtag will.
    Muss die Gucki natürlich lachen. Hat sich ja gleich gedacht, dass der Bertl kein kaltblütiger Mörder, sondern nur ein kaltblütiger Karrierist ist. Eine Frage muss er ihr trotzdem noch beantworten: „Woher hast du das Foto? Wird ja keine Postwurfsendung gewesen sein?“
    „Vom Lepschi Hans. Dem Bürgermeister von St. Hans. Der hat es beim Bezirks-Bürgermeistertreffen in Freistadt an alle ausgeteilt. Und recht gelobt hat er sie auch, die –Dings. Dass sie so gut tanzt!“, erklärt der Holzinger. „Der hat sie mir praktisch eingeredet, der Lepschi!“
    Ui-je! Das sind jetzt aber ein bisserl viel Verdächtige: alle Bürgermeister im Bezirk Freistadt! Da hat sie in ihrem Urlaub ganz schön viel zu tun, die Gucki. Außerdem muss

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