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Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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eh ein Gspusi mit der Babsi. Weil die wirklich eine fesche Gemeinde­sekretärin ist. Und eine Dritte geht sich bei seinen ganzen Amterln und Gschafterln beim besten Willen nimmer aus.
    Nein, was er von der Gucki will, ist nicht Sex, sondern ein Geburtstagsgeschenk. In drei Wochen wird er dreißig – und da hätt er halt gern eine schöne Geschichte in den Mühlviertler Nachrichten : „Der jüngste, dynamischste, modernste Bürgermeister im ganzen Bezirk – wenn nicht sogar im ganzen Mühlviertel!“
    Muss die Gucki natürlich lachen, wie er ihr das jetzt vorschlagt: „Meinst du das ernst, Bertl?“
    Und ob! Der Herr Bürgermeister ist wirklich ein tüchtiger Bursch – das muss man ihm lassen. Trotz der ohrenbetäubenden und noch dazu hundsmiserabligen Musik, trotz der saunaähnlichen Temperatur und der lebensbedrohlichen Drängerei in der bummvollen Schnapsbar – ja, trotz seiner doch schon erheblichen alkoholischen Beeinträchtigung – wenn er ehrlich ist, hat er eigentlich schon einen Vollrausch – trotz alledem bastelt der Bertl eifrig an seiner Karriere. So wie er schon als Bub dreimal so viel Osterhasen mit dem Laubsagerl ausgeschnitten hat wie alle anderen. Nur um seiner wunderschönen Handarbeitslehrerin zu imponieren.
    „Doppelseitige Anzeigen-Reportage über die neue Hackschnitzel-Heizung in den Mühlviertler Nachrichten . Die Hälfte zahlt die Gemeinde – die andere Hälfte die Firmen, die beteiligt sind. Alles schon ausgemacht! Na, Mädel, was sagst du zu so einem Angebot?“, fragt er die Gucki. Und klopft ihr dabei wohlwollend auf den Hintern. Vielleicht sollte er sich die Frau Redakteurin doch einmal vorknöpfen? Wenn das mit der Babsi vorbei ist?
    „Was sagst du denn zu folgender Schlagzeile: Jüngster Bürgermeister des Bezirks war letzter Anrufer des Mordopfers. Der dynamischste Mörder des Mühlviertels? “
    Wird der arme Bertl schlagartig so leichenblass, dass sich die Gucki derbarmt. Dass sie ihm einen Whiskey zahlt. Praktisch Erste Hilfe. Damit es ihn nicht umhaut. Weil auf eine Mund-zu-Mund-Beatmung mit dem Holzinger kann sie verzichten. Nutzt aber auch nix, der Whiskey. Der Bertl kippt ihn zwar brav hinunter, steht aber nach wie vor stocksteif da und glotzt die Gucki verständnislos an. Wie vom bösen Schwein gebissen!
    Bei der Gelegenheit kann ich wenigstens einmal was über die ganzen Feuerwehrfeste sagen. „Hut ab!“, sag ich da nur. Weil was die Mühlviertler Feuerwehren da für Feste auf die Füße stellen, das ist wirklich sa-gen-haft! Jedes Fest eine logistische Meisterleistung! Sagen wir nur einmal: das Trillinger Feuerwehrfest. Eh nur eine kleine Dorffeuerwehr – und trotzdem werden sechshundert Besucher bis zur Bewusstlosigkeit mit Alkohol abgefüllt!
    Bei uns brauchen die Nachwuchs-Feuerwehrmänner gar nicht mehr lernen, wie man Schläuche zusammenkuppelt – da lernen sie gleich, wie man ein Hundert-Liter-Fassl Bier anzapft. Da brauchen sie auch nicht mehr lernen, wie man einen Brand löscht. Ich mein: einen richtigen Brand. Weil: Wie man den Brand vom Vortag löscht, müssen die Kellner beim Frühschoppen schon wissen. Mit Unmengen von Bier nämlich! Kurzum: Die Freiwillige Feuerwehr ist mit Abstand der größte Gastronomiebetrieb im ganzen Mühlviertel. Und wenn du als junger Mann zur Feuerwehr gehst, kannst du dir eine Koch- und Kellnerlehre dersparen. Lernst du ja automatisch.
    Da könnt ich noch stundenlang über die großartigen Verdienste der Feuerwehr um die Festkultur im Mühlviertel erzählen. Nur geht das momentan nicht. Weil sich der Herr Bürgermeister jetzt doch wieder derfangen hat. Packt die Gucki wortlos an der Hand und schleppt sie zum Ausgang der Schnapsbar und dann auch noch zum Ausgang der Feuerwehrhütte.
    Wenn du mich fragst, macht das kein gutes Bild. Wenn ein glücklich verheirateter Bürgermeister mit einer eher übel beleumdeten Journalistin mitten im schönsten Feuerwehrfest auf einmal in der finsteren Nacht verschwindet. Da denkt doch ein jeder sofort an einen Staudenrauscher. Wenn wer das Wort Staudenrauscher nicht kennt: Das ist ein Blitz-Geschlechtsverkehr hinter der nächsten Stauden, bei dem nur die allernotwendigsten Kleidungsstücke abgelegt werden. Praktisch nur ein Unterhöschen. Weil es da mehr um einen Geschwindigkeitsrekord geht.
    Oder hat der Holzinger doch was ganz was anderes vor? Einen dritten Mord an einer Altenpflegerin – zum Beispiel? Schließlich ist die Gucki ja Praktikantin in St. Hans. Angst hat sie trotzdem

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