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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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dem Jörg seinen VW Phaeton untersucht hätt, nein: Der Leo will seine Theorie beweisen, indem er noch schnell seine Flasche Stolichnaya austrinkt und dann mit der Gucki ihrem Porsche mit Höchstgeschwindigkeit nach Freistadt und zurück fährt.
    â€žFür einen deutschen Mann ist eine Flasche Wodka ein Lercherlschas!“, erklärt er der Gucki und schnappt sich auch schon ihren Autoschlüssel.
    Bleibt der Gucki nichts anderes über, als dass sie den Leo ziemlich fest in die Hand beißt. Anders hätte sie ihren Schlüssel nimmer gekriegt. Weil der Leo trotz seiner 65 Jahre hübsch ein Schmalz hat.
    Und nur wegen dieser blöden Geschichte sind die Gucki und der Leo jetzt zerstritten. Und der Turrini sitzt jetzt nicht mit dem Leo-Herrli gemütlich in Frankys Bar , sondern mutterseelenallein im Porsche.
    Jetzt will aber natürlich ein jeder schon wissen, wie die Geschichte mit dem nackerten Uhu ausgegangen ist. Ganz einfach: Die Gucki hat zwar nur sieben Tarock, dafür aber eine Treibfarbe gehabt: fünf Karo. Ist gleich: Der Mandi hat so lang Karo stechen müssen, bis ihm seine Tarock ausgegangen sind. Ist der nackerte Uhu also durch.
    Und in derana Art hat die Gucki dann auch weiter­gespielt, das ganze Turnier. Schneidig, wenn nicht sogar waghalsig. Hat zwar hie und da ordentlich verloren, aber gewonnen hat sie öfter. Wird also auf einem der vorderen Plätze landen.
    Nur ist sie momentan gar nicht im Gasthaus Zur Post , weil der Turrini schon notwendig Gassi gehen musste. Ist ja schon fast elf. Während also im Gasthaus fest gerechnet wird, wie das Turnier ausgegangen ist, bummeln die Gucki und der Turrini ein bisserl durch Windgschlief. Viel gibt es ja eh nicht zu sehen in so einem Kaff: eine gotische Kirche, ein pompöses Kriegerdenkmal, ein Nah&frisch-Kaufgeschäft, eine Bäckerei, ein Stahlbeton-Gemeindeamt aus den siebziger Jahren, ein zweites Wirtshaus, einen mittel­alterlichen Pranger mit Ente.
    Hat der Turrini natürlich sofort zu bellen angefangen wie wild, wie er die Ente entdeckt hat. Sonst wär die Gucki mit Sicherheit vorbeigegangen. Weil ja der Pranger im Schatten vom Kirchturm liegt, und mit der Beleuchtung wird in Windgschlief hübsch gespart. Weil aber die Ente keine richtige Ente ist, sondern ein Mann in einem Dagobert-Duck-Kostüm, versäumt die Gucki die Siegerehrung vom Tarock-Turnier. Dabei ist sie Zweiter geworden. Kassiert halt der Fuzzi an ihrer Stelle die 200 Euro.
    Ob sie das Geld so bald sieht, bin ich mir nicht so sicher. Weil der Fuzzi, der Maxi und der Gerri – praktisch der Gucki ihre Nachbarbuben, mit denen sie jeden Dienstag in der Meierhansl-Hütte tarockiert –, weil also ihre Nachbarbuben nicht ewig auf die Gucki warten, sondern nach Freistadt ins Puff fahren. Wenn sie schon einmal in der Nähe sind.

V
„Streng ist nicht streng!“
    Schon interessant: Bei streng denkt heutzutag ein jeder zuerst einmal an eine strenge Herrin . Praktisch an was Perverses. An Kindererziehung denkt bei streng keiner mehr. Wie wenn das noch perverser wär.
    Weil heutzutag kein Kind mehr erzogen wird, ge­schweige denn streng . Hat ja keiner mehr Zeit zum Erziehen, weil ja die Frauen unbedingt arbeiten gehen müssen. Und die Männer müssen Überstunden machen und pfuschen und zur Feuerwehrübung und zur Sitzung von der Wassergenossenschaft. Und und und.
    Bleibt zum Erziehen nur mehr die Schule. Ist natürlich auch überfordert, weil man den Lehrern das ganze pädagogische Werkzeug weggenommen hat. Sprich: saftige Strafe verboten, nachsitzen lassen auch verboten, pädagogisch wertvolle Watschen erst recht verboten! Stehen die armen Lehrerinnen jetzt ganz ohne Werkzeug da. Wie wenn ein Tischler seine Brettl ohne einen Hobel glatt machen soll!
    Kein Wunder, dass es da nur mehr Lehrerinnen gibt. Welcher Mann tut sich denn das an?! Ist natürlich eine Katastrophe für die Kinder. Im Kindergarten eine Tante, in der Volksschule eine Lehrerin, in der Hauptschule eine Fachlehrerin. Und wenn das Kind dann in die Lehre kommt, hat es zum ersten Mal im Leben mit einem Mann zu tun. Und kriegt einen Schock fürs Leben.
    Gehört natürlich alles nicht da her, weiß ich eh. Aber weil’s wahr ist! Wo waren wir schnell noch? Beim Dagobert Duck . Hat also der Turrini fest gebellt. Und dabei den Schwanz aufgestellt. Das heißt was, wenn ein Hund den Schwanz aufstellt. Nämlich:

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