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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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berechtigt ist. Weil der Vorgesetzte vom Karli, ein gewisser Oberstleutnant Rammer, seit Jahren der Gucki ihr Todfeind ist. Weil er sich einbildet, dass diese Journalistin seine Ermittlungen immer so böswillig behindert hat, dass es ihm in den letzten elf Jahren nicht gelungen ist, im Bezirk Freistadt auch nur einen einzigen Mord aufzuklären.
    â€žAh, der Rammer!“ beruhigt sie der Karli. „Der Rammer ist gar nicht erreichbar. Der macht wieder einmal eine Tour durch die Linzer Puffs. Nutten ausfratscheln, wegen einer Wasserleich. Da hat er das Handy immer ausgeschaltet, dass es ihm nicht in den Whirlpool hineinfallt!“
    Kann die Gucki also beruhigt auf den Bürstinger warten. Wird ihr aber trotzdem fad, weil sich in einem Kaff wie Windgschlief um die Zeit nix tut. Wie ausgestorben! Kann also auch keiner sehen, wie sie sich jetzt der Leiche nähert, ihr Taschenmesser mit dem Hirschhorngriff aufklappt und –
    Nein, wo denkt’s denn ihr schon wieder hin?! Die Gucki schneidet dem Herrn Filialleiter natürlich nix ab, sie schneidet nur einen von den Kabelbindern durch. Und steckt ihn ein. Sind ja eh noch genug andere da.

VI
„Sechs ist nicht Sex!“
    â€žEh klar!“ wird jetzt ein jeder sagen, der den Satz sieht. Mit der Betonung auf sieht . Ist gleich: wenn der Satz geschrieben ist. Aber halt nur geschrieben. Gesprochen ist der Satz schon nicht mehr so leicht zu verstehen. Eigentlich gar nicht. Missverständnisse praktisch schon vorprogrammiert!
    Weil sechs genauso ausgesprochen wird wie Sex , kann also der Satz alles Mögliche heißen. Von Sex ist nicht Sex! , was einem jeden einleuchten wird, der nur ein bisserl sexuelle Vergleichsmöglichkeiten hat, bis hin zu Sechs ist nicht sechs! , was zwar mathematisch gesehen falsch ist, praktisch gesehen aber trotzdem wahr. Heißt ja nichts anderes, als dass es halt öfter im Leben nicht auf die Anzahl ankommt, sondern auf die Qualität. Trink einmal nur sechs Halbe Linzer Bier , und dann trink sechs Halbe Freistädter Bier : Im Fall eins sind dir trüber Stumpfsinn und Übelkeit sicher, im Fall zwei aber ein herrlich überschäumendes Lebensgefühl.
    Jetzt bin ich direkt ein bisserl vom Thema abgekommen. Weil halt das Freistädter Bier gar so gut schmeckt, da könnt ich stundenlang dahinschwärmen. Ganze Lobeshymnen könnt ich da dichten. Aber ich bin ja nicht zum Dichten da, sondern zum Erzählen: wie es weitergeht mit unserer Geschichte.
    Wo bin ich denn überhaupt stehengeblieben? In einem Wirtshaus? Nein, komplett falsch! Beim Pranger in Windgschlief, da waren wir. Waren wir, sind wir aber nimmer. Weil der Major Bürstinger ein tüchtiger Bursch ist und seine Arbeit im Rekordtempo erledigt hat. Ist schon wieder zurück in Linz: Landespolizeikommando, Kriminalpolizei, Abteilung Leib und Leben. Ruft der Herr Major jetzt also doch seinen Vorgesetzten an, den Oberstleutnant Rammer, um sechs in der Früh. Eigentlich hätten sie alle zwei jetzt Dienstschluss.
    Aber wahrscheinlich will der Bürstinger ein bisserl gelobt werden. Weil er alles ganz richtig gemacht hat. Praktisch wie im Lehrbuch: Tatort komplett abriegeln, Spurensicherung auf jedes noch so kleine Fuzerl Beweismittel hetzen, Gerichtsmediziner auf die Leiche loslassen, sämtlichen Zeugen die Daumenschrauben ansetzen. Beim letzten Punkt war der Bürstinger allerdings nicht übermäßig erfolgreich. Bis auf zirka 40 Kartenspieler war Windgschlief um eins in der Früh komplett ausgestorben. Immerhin konnten etliche Kartenspieler trotz erheblicher Alkoholbeeinträchtigung das Mordopfer eindeutig identifizieren: Leonhard Gierlinger, Filialleiter der Raiffeisenbank Windgschlief.
    Also, ganz mit leeren Händen steht er nicht da, der Bürstinger, wie er jetzt den Herrn Chef anruft.
    â€žWer stört?“, brüllt der Rammer in sein Handy, weil doch eine ziemlich eine laute Musik im Hintergrund. So eine uralte Scheibe aus den siebziger Jahren, Je t’aime , wenn das wer kennt. Ist zwar auf Französisch, macht aber nichts. Weil die Sängerin eigentlich eh kaum singt, dafür aber ziemlich viel stöhnt. Und Stöhnen ist international, kann man sich Sprachkenntnisse sowieso sparen.
    â€žServus, Otto, ich bin’s, der Karli. Wie geht’s mit den Ermittlungen? Hast Zeuginnen gefunden? Was machst denn grad?“
    â€žSechs!“, plärrt der Rammer.
    Und jetzt kommt es auch schon zu dem

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