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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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hat die Voggeneder Hilde aber wirklich mit echten Fakten zum Mordfall Gierlinger aufwarten können. Erstens: Der Herr Filialleiter war ein Hurenbock und hat es mit jeder getrieben, die einen Kittel angehabt hat. Die Letzte war die Dorli, eine von seinen Bankangestellten. Weil man sie vor 14 Tag in­flagranti erwischt hat, im Auto. Am Parkplatz vor der Viehversteigerungshalle in Freistadt. Zweitens: Der Gierlinger hat seine Frau seit Jahren grün und blau ge­droschen. Nur hat der Doktor halt nix machen können, weil die Frau Gierlinger immer gesagt hat: „Über die Stiegen gefallen!“ oder: „In ein Kuchlkastl hineingerennt!“, wenn sie wieder einmal mit einem ausgerenkten Arm oder mit einem blauen Aug dahergekommen ist.
    Wird sich die Gucki die Frau Gierlinger also vorknöpfen müssen. Hat ja gleich zwei Motive für einen Mord: Eifersucht und Notwehr! Nur: Wie passt das mit dem Dagobert-Duck-Kostüm zusammen? Kann sie ja gleich die Hilde fragen: „Und war er geizig auch, der Gierlinger?“
    â€žBei sich selber nicht: immer ein Mordstrumm Auto, immer ein teurer Anzug. Aber die Frau hat zehn Jahre lang in ein und demselben Wintermantel herumrennen müssen!“
    Hat die Gucki ihren Vogelbeerschnaps auf einen Zug hinuntergeschüttet. Sonst hätt ihr die Hilde noch ein Loch in den Bauch geredet. Gewusst hat sie eh schon genug: dass die Frau Gierlinger gleich ein paar erstklassige Mordmotive hat!
    Wenn du aber ein blaues Aug hast und dann auch noch so zehn, zwölf Bier intus, dann hast du wirklich keine große Lust mehr, dass du an so einem schönen Erntedank-Sonntag eine Mörderin verhörst. Hat die Gucki die ganze Geschichte einfach auf den Montag verschoben. Nur haben sich an diesem Montag die Ereignisse so überschlagen, dass die Gucki beim besten Willen nicht zu einem Besuch bei der Frau Gierlinger gekommen ist.
    Zuerst einmal hat sich die Gucki ordentlich verschlafen. Der Turrini hat anscheinend am Vortag auch zu viel derwischt und sie erst zu Mittag aufgeweckt. Hat noch immer ziemlich nach Bier gestunken, wie er ihr übers Gesicht geschleckt hat. Eh klar, dass dann der gemeinsame Morgenlauf am frühen Nachmittag ziemlich eine Qual war.
    In der Redaktion dann ein Drunter und Drüber. Wie in einem Narrenhaus! 57 E-Mails, 21 Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter und 13 auf der Mailbox von der Gucki ihrem Handy! Weil ja am nächsten Tag Redaktionsschluss ist. Und weil die Renate, die normalerweise den ganzen Schmarrn erledigt, nicht da ist. Das waren jetzt aber nur die unwichtigen Sachen – praktisch die Lercherlschase: Verkehrsunfälle, Blasmusikkonzerte, Feuerwehrbewerbe und so weiter und so fort.
    Das Wesentliche war da aber noch gar nicht dabei. Sprich: die Gierlinger-Story. In den überregionalen Tageszeitungen steht gar nix, in den regionalen nur winzigkleine Berichte ohne wirklichen Nachrichtenwert: Filialleiter unter rätselhaften Umständen verstorben, Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen. Kann nur heißen, dass die Kripo eine Nachrichtensperre verhängt hat. Was wiederum heißt, dass sie selber nix weiß.
    Hat die Gucki trotzdem den Bürstinger Karli angerufen. Hat ihn auch gleich derwischt, nur verstanden – verstanden hat sie ihn nicht. Weil der Karli nur geflüstert hat. Praktisch: Feind hört mit! Erst wie der Karli am Klo war, hat er normal mit ihr reden können. Dafür hat er dann aber umso interessantere Neuigkeiten gehabt.
    Erstens: der Rammer im Landeskrankenhaus Freistadt. Wird länger dortbleiben müssen. Zweitens: der Mörder gefasst, von der Cobra. Drittens: Der Mörder ist leider gar nicht der Mörder, weil er ein bombensicheres Alibi hat. Auslassen tut ihn die Kripo aber trotzdem nicht. Schaut einfach besser aus, wenn man einen Verdächtigen hat. Viertens: Das Innenministerium hat der Kriminalpolizei Oberösterreich den Fall entzogen. Ist gleich: staatstragende Bedeutung!
    Bevor der Karli dann aber über die staatstragende Bedeutung ins Sinnieren kommen hat können, hat ihn die Gucki auch schon unterbrochen: „Und? Der Obduktionsbericht? Todeszeitpunkt?“
    â€žSo zwischen 10 und 11 am Abend – sagt der Doktor.“
    â€žTodesursache?“
    â€žHerzversagen!“
    â€žSoll das heißen: ein natürlicher Tod? Dann ist ja das Ganze gar kein Mord?“
    â€žNa, ja – direkt ein Mord nicht, aber so gut

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