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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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verstohlen um in der geräumigen Stube. Lauter alte Bauernmöbel. Merkt man ihnen an, dass sie schon ewig in Gebrauch sind. Weil das Leben auch an einem Möbelstück seine Spuren hinterlässt.
    â€žNein“, erklärt die Nona, die der Gucki ihre Blicke richtig gedeutet hat. „Das ist alles noch vom Vorbesitzer. Passt einfach da herein. Meine Möbel kannst du dir oben anschauen, im ersten Stock.“
    â€žOder in meiner Wohnung in Wien“, fällt ihr der Eber ins Wort. „Ausschließlich Nona-Bauer -Mobiliar. Sogar die Klobrille ist echt Nona.“
    â€žWas tust du denn in Wien?“, rutscht es der Gucki heraus. Hoffentlich fasst er das nicht so auf, wie es gemeint ist! Gemeint hat die Gucki nämlich: „Was, du wohnst 250 Kilometer weit weg? Für was mach ich dir dann schöne Augen? Wenn du morgen sowieso nimmer da bist?“
    Aber der Eber fasst der Gucki ihren Satz eh nur als Frage nach seinem Beruf auf. Erzählt von seiner Arbeit als Bühnenbildner. Seit ein paar Jahren am Volkstheater. Gefällt ihm. Wegen dem Freiraum, den er hat. Braucht seine Bühnenmodelle nicht in Wien basteln, kann er genausogut im Mühlviertel machen. Und so nebenbei den alten Bauernhof ein bisserl herrichten, den seine Schwester und er vor einem Jahr gekauft haben.
    â€žHerrichten?“, stänkert die Gucki. „Du meinst wohl in die Luft jagen ! Dein Bumser hat dich mindestens zehn Dachziegel gekostet.“
    â€žHast du schon einmal einen soliden Betonsilo gesprengt?“, will der Eber drauf wissen.
    Und schon sind die Gucki und der Eber mitten im schönsten Fachsimpeln über das Bumsen, wobei sich die Gucki mindestens so gut auskennt wie der Eber. Obwohl der die Sprengmeister-Prüfung hat – und sie nicht! Vertragt er anscheinend nicht, der Eber: dass eine Frau gescheiter ist wie er. Stellt er der Gucki doch glatt die Frage: „Redest du nur übers Bumsen, oder bumst du selber auch?“
    Aber: so ein bisserl ordinär Daherreden, für das hat die Gucki schon was über: „Wenn du willst, beweis ich es dir. Hier und jetzt.“
    â€žWas? Da, am Kuchltisch?“, gibt sich der Eber entrüstet. „Vor meiner kleinen Schwester? Pfui, sag ich da!“
    â€žGeh ich halt derweil duschen“, steigt jetzt die Nona auch in die Unterhaltung ein. Und steht auf: „So lang wird es ja nicht dauern. Mein lieber Bruder ist ja schon ein älteres Leut!“
    Aber kaum ist die Nona wirklich gegangen, wird der Gucki ganz anders. Aber nicht, weil sie sich vorstellt, wie das wär: mit dem Eber am Kuchltisch. Das kann sie sich schon gut vorstellen. Nein, anders wird ihr, weil ihr in dem Moment durch den Kopf schießt, dass sie eigentlich ziemlich unvorteilhaft angezogen ist.
    Die Gucki tragt nämlich zum Laufen kein grellfarbiges enganliegendes Sportdress, das ihre Kurven betonen würde, nein, sie tragt das Turngewand vom Opa. Sprich: ein ärmelloses Feinripp-Unterhemd, vom Opa Ruderleiberl genannt. Dazu eine kurze schwarze Hose mit einer kleinen Außentasche hinten rechts. Hat die Generation vom Opa gleichzeitig als Unterhose und als Turnhose getragen. Heißen tut sie Glotthose . Ich vermute ja, dass das vom englischen Wort cloth kommt. Sprich: Kleidung. Weil eine Glotthose ja die Kleidung schlechthin ist.
    Zu allem Überfluss tragt die Gucki unter dem Ruderleiberl auch noch einen Sport- BH . Ohne den kannst du mit der Gucki ihrem Mordstrumm Busen einfach nicht laufen. Da tätest du von derana Schaukelei verrückt werden. Ich mein, zum Anschauen schon lässig, aber nicht zum Laufen. Aber ich bin halt ein Mann – und keine Frau. Bin eh froh! Aber das gehört nicht da her.
    Beim Sport- BH waren wir. Hat leider den Nachteil, dass er der Gucki ihren wirklich ansehnlichen Busen zu einer unförmigen Masse zusammenquetscht. Kommt sich die Gucki momentan also alles andere als attraktiv vor.
    Sattelt sie also binnen einer einzigen Sekunde geistig um: vom Kuchltisch aus Nussholz auf den Eichentisch in der Meierhansl-Hütte, von Bumsen auf Tarockieren. Und schaut auch schon auf die Uhr. Halb acht: Scheiße! Eine halbe Stunde braucht sie zum Auto, wenn sie rennt wie eine Wilde, eine halbe Stunde braucht sie dann noch nach St. Anton, wenn sie fahrt wie eine gesengte Sau. Geht sich nie und nimmer aus bis acht. Und Punkt acht wird tarockiert!
    Bleibt ihr nichts anderes über, als dass sie den Eber fragt: „Kannst du

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