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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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was zu diesem Essen passt. Weißwein zur Forelle oder Bier zum Gulasch. Ein bisserl was trinken tut sie beim Kochen nämlich auf jeden Fall. „Steigert die Konzentration und die Intuition“, behauptet die Gucki.
    Ist sie gestern Nachmittag doch glatt nach Linz gefahren. Einkaufen. Besagten Sherry und einen Haufen ausgefallene Fressalien, die du im Mühlviertel nicht kriegst. Das war aber noch lang nicht alles! Wie der winzige Porsche-Kofferraum dann endlich mit Lebensmittel und Alkoholika bummvoll war, sind die Gucki und der Turrini stundenlang durch die Stadt gerennt. Von einem Geschäft zum anderen. Weil sich der Turrini einfach nicht entscheiden hat können, welches Kleid ihm am besten gefallt.
    Haben sie schließlich in den Klosterhof einkehren müssen, auf ein Bier. Oder – jetzt ganz ehrlich: Drei sind es gewesen, aber mehr wirklich nicht! Waren ja alle zwei komplett fertig, der Turrini und die Gucki. Sind ja das Shoppen nicht gewohnt, weil die Gucki normalerweise nur in Jeans und Lederjacken herumrennt.
    â€žIst das leicht wegen diesem Eber? Dass die Gucki unbedingt einen neuen Gwandfetzen braucht?“, wird man jetzt fragen. Zumindest die Frauen werden diese Frage stellen, die kennen das ja aus eigener Erfahrung.
    â€žRichtig“, sag ich da nur, „wirklich gut kombiniert!“
    Aber dass die Gucki dann in so einem Nobel-Geschäft direkt neben dem Klosterhof gleich 800 Euro für so ein Kleidl hinausgeschmissen hat, das hätten ihr wahrscheinlich nicht einmal die Frauen zuge­traut.
    Schaut aber wirklich gut aus, das neue Kleidl, das die Gucki jetzt beim Kochen anhat. Unter der Küchenschürze von der Oma, dass sie sich nicht gleich anpatzt.
    â€žJa, sag schon“, werden jetzt alle neugierig, „wie schaut es denn aus, das neue Kleidl?“
    Muss ich die Männer leider enttäuschen: kein bisserl ein Ausschnitt! Und übers Knie gehen tut es auch. Allerdings ist es oben ziemlich figurbetont geschnitten. Sprich: Der prächtige Busen von der Gucki kommt also schon zur Geltung. Aber mehr dezent. Dass es aus petrolgrünem Leinen ist und mit bordeauxroter Seide gefüttert und vorne zum Knöpfeln ist – praktisch ein Edel-Trachtenkleid –, das wird die Männer sowieso nicht interessieren.
    Wie kommt die Gucki aber ausgerechnet auf Tracht? Will sie den Eber damit vertreiben? Auf mich macht der trotz seiner gut 50 Jahre den Eindruck von einem jugendlichen Revoluzzer. Ein Mann mit langen Haaren! Und dann auch noch das Auto! Sicher, heute – heute ist es ein Oldtimer. Aber damals – damals war der Citroën 2CV das Auto von denen Hippies.
    Hat die Gucki einfach besser aufgepasst wie ich, am Dienstag, wie sie den Eber das erste und einzige Mal gesehen hat. Da hat er nach dem Duschen eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd angehabt, dazu aber ein moosgrünes Gilet mit kleinen silbernen Knöpfen. Wär mir gar nicht aufgefallen!
    Aber nicht dass jetzt wer glaubt, die Gucki ist total berechnend und schmeißt sich wegen dem Partnerlook in Tracht. Die Gucki funktioniert anders. Bei der geht sowas nicht ins Hirn hinein, sondern in die unterirdischen Seen ihrer Seele. Und steigt dann als Gefühl wieder nach oben. In dem Fall als das untrügliche Gefühl: „Das Kleidl – oder keines!“
    Beim Kochen aber, beim Kochen ist sie schon berechnend. Und wie! Da weiß sie ganz genau, wie sie einen Mann einkocht. Weibliche Intuition nennt das die Gucki. Dass sie auf Anhieb weiß, was einem Mann schmeckt, ohne dass sie ihn nach seiner Lieb­lingsspeis fragen muss. Ich glaub ja, dass die Gucki einfach so gut kocht, dass einem jeden sowieso alles schmeckt, was sie auf den Tisch stellt. Dass nicht ihre weibliche Intuition, sondern das Böhmische-Köchinnen-Gen, das sie von der Oma geerbt hat, dafür verantwortlich ist.
    Im Unterschied zur Oma kocht die Gucki aber nicht nur bodenständig, sondern auch ziemlich raffiniert. Sprich: ausgefallene Gewürze und extrem aufwändige Zubereitung. Heute zum Beispiel: Chili und Sherry in einer Suppen ist hübsch was Ausgefallenes, während ein gespickter Rinderbraten, der acht Stunden lang bei Niedertemperatur im Rohr vor sich hin schmort, eher unter aufwändig fällt.
    Wissen wir also auch schon, was es heute gibt, wenn der Eber und seine Schwester zum Essen kommen. Hat ja alle zwei einladen müssen, die Gucki, sonst hätt es ja ausgeschaut, wie wenn das

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