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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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ihr doch glatt auf den Busen gegriffen, aus heiterem Himmel! Nachdem er grad einmal eine Minute mit ihr geplaudert hat. Hat ihr einfach auf den Busen gegriffen, der Saubär! So vor zwei, drei Jahren wird das gewesen sein, in Frankys Bar . Hat der Fritz bei der Gucki aber nur ein einziges Mal gemacht – und dann nie wieder! Weil ihm die Gucki nicht nur auf die Eier gegriffen hat, sondern auch zugedrückt. Hübsch fest! Und dann ganz scheinheilig gefragt hat: „Na, ist das nicht klass?“
    Die nächste Interview-Partnerin von der Gucki war dann die Pichlbauer Sabrina, die Kindergartenleiterin. Die hat nicht so viel Verständnis für dem Fritz seinen Hang zur Abwechslung gehabt. „Krankhafter Perversling!“, das war noch das Harmloseste, was sie den Fritz alles genannt hat. Da täten die Kindergartenkinder schön schauen, wenn sie wüssten, was für ein Vokabular die liebe Sabrina draufhat. „Hirnloser Hurnsbock, schwanzgesteuerte Drecksau, verficktes Arschloch!“, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
    â€žAuf die Jagd, bist du da mitgegangen?“, fragt die Gucki. Aber nicht, weil sie eine Abneigung gegen Schimpfwörter hat, nein, weil sie auf was hinauswill.
    â€žMeingott, war ich deppert!“, seufzt die Sabrina. „Um vier in der Früh aufstehen und dann stundenlang auf so einem blöden Hochstand herumhocken!“
    â€žHast du selber auch geschossen?“ Auf das will die Gucki also hinaus: ob die Sabrina mit einem Gewehr umgehen kann?
    â€žHat mich ja nicht lassen. Durchs Zielfernrohr schauen schon, aber schießen nicht. ,Ist Männersache‘, hat er gesagt, der Fetzenschädel, der depperte!“
    Hat sich die Gucki zu früh gefreut. Wechselt sie also schnell das Thema: „Und was ist jetzt mit deinem Ex-Verlobten?“ Das weiß sie nämlich vom Fräulein Aistleitner, dass die Sabrina mit dem Reichl Rudi verlobt war, dem Kirchenchorleiter von St. Moritz.
    â€žNa, was wird sein?! Glaubst du vielleicht, der Rudi ist brav wieder angetanzt, wie mich der Fritz wegen dieser brunzdummen Lilli sitzenlassen hat? Und jetzt tanzt überhaupt keiner mehr an. Weil ich in acht Wochen sieben Kilo zugenommen hab. Sieben Kilo!“
    Und schon kann sich die Gucki zum zweiten Mal an diesem Vormittag einen regelrechten Vortrag über die verschiedensten Diäten anhorchen. Genauso wie dann bei allen anderen Ex-Weibern vom Fritz, die sie heimgesucht hat. Alle haben eine Mordswut auf den Fritz – und alle haben ein bisserl ein Übergewicht.
    Die Einzige, die keine Gewichtsprobleme hat, ist die Hinum Lilli, praktisch das letzte Gspusi vom Fritz. Ist aber auch erst 19 Jahre alt. Trauert auch dementsprechend um den Verstorbenen: nämlich gar nicht. Außer man wertet ihre grüblerischen Überlegungen, was sie zum Begräbnis vom Fritz anziehen soll. Das ist der Gucki überhaupt aufgefallen: Abgesehen von der Frau Gattin ist keine von seinen Verflossenen über den Tod vom Fritz traurig. Kommen aber leider alle miteinander als Mörderin nicht in Frage. Weil keine mit einem Gewehr umgehen kann. Zugegeben hat es zumindest keine.
    Wird der Gucki nichts anderes überbleiben, als dass sie sich bei den Ex-Freunden umschaut, denen der Fritz die Weiber ausgespannt hat. Wird eine Heidenarbeit, muss sie auf nächste Woche verschieben. Weil heut schon Freitag ist, und heut Abend sucht die Gucki keinen Mörder, sondern gönnt sich auch einmal ein bisserl eine Unterhaltung: in Mandi’s Sau­stall .
    Der Saustall ist natürlich kein richtiger Saustall, sondern ein kleines Wirtshaus. Mehr so eine Jausenstation, ganz in der Nähe von der Gucki ihrem Haus. Einmal umfallen und schon ist sie daheim! Schon praktisch, wenn man zu Fuß heimgehen kann. Kann man trinken, was man will. Nur hat die Gucki im Saustall öfter schon so viel derwischt, dass sie erst recht mit dem Porsche fahren hat müssen.
    Aber jetzt hat die Gucki eh erst drei Bier und drei Mohnflesserl. Kann noch gehen, muss sogar, weil sie mit dem Turrini Gassi gehen muss. Und umziehen muss sie sich auch noch, bevor das ganze Affentheater losgeht. Eigentlich hat es ja schon begonnen. Während die Gucki gemütlich dasitzt und ein Mohnflesserl nach dem anderen hineinbampft und mit Freistädter Ratsherrentrunk hinunterspült, muss der arme Mandi ununterbrochen zum Telefon rennen: Platzreservierungen, für heut Abend. An die hundert Reservierungen

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