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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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es würde so gehen müssen. Red hockte sich neben Dean und legte seine Hand auf dessen Brust. Noch atmete er. Im Laufe der Nacht hatten sie abwechselnd seinen Zustand kontrolliert, ihm Wasser eingeflößt und Morphium gegen die Schmerzen gegeben. Mehr konnten sie nicht tun. Deans Stirn war heiß, seine Atmung flach und angestrengt. Vermutlich eine Infektion der Wunde, kein Wunder unter diesen Bedingungen. Es hatte lange gedauert, bis der Night Stalker endlich eingeschlafen war, umso mehr ärgerte es Red, ihn jetzt wecken zu müssen.
    Sanft legte er die Hand über Deans Mund, damit er sie nicht verriet. Red beugte sich vor, bis er direkt in sein Ohr sprechen konnte. »Aufwachen. Wir bekommen Besuch.« Der Night Stalker stöhnte leise. »Dean, bist du wach?« Als Red das Nicken spürte, entfernte er seine Hand. »Der Alarm ist losgegangen, es könnte sein, dass wir hier weg müssen. Stell dich am Eingang direkt an die Wand.«
    »Ich kann auch schießen.«
    »Das ist gut. Wir hoffen trotzdem, dass wir die Sache ohne Waffen klären können.«
    »Okay.«
    »Erschieß Tex nicht, wenn er wieder reinkommt.« Red hörte ein leises Lachen über den Kopfhörer. Tex schien davor keine Angst zu haben. Red wartete, bis der Night Stalker den Eingang des Tunnels erreicht hatte, bevor er das Licht löschte. Während er seine Augen an die Dunkelheit gewöhnte, wandte Red sich an Tex. »Siehst du etwas?«
    »Alles ruhig hier draußen.«
    Also war es vermutlich keine Falle. Aber wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass monate- oder sogar jahrelang niemand diesen Gang benutzte, aber gerade in der einen Nacht, in der sie sich darin versteckten? Red verzog das Gesicht. So wie es mit ihrem Glück derzeit aussah, war es durchaus möglich. Er fühlte mehr als dass er sah, wie Bull lautlos zurückkam.
    »Einer, bewaffnet.« Bulls Stimme drang kaum hörbar durch den Kopfhörer.
    »Okay. Lebend, wenn möglich.«
    Bestätigendes Klicken, danach herrschte Stille. Sie hatten zu beiden Seiten des Gangs Stellung bezogen und warteten darauf, dass der Eindringling auftauchte. Laute Schritte und schweres Atmen kündigten ihn schon an, bevor ein Lichtschein über die Wände wanderte. Eindeutig niemand, der erwartete, sie hier vorzufinden. Sein Pech. Das Licht schaukelte wild hin und her, als der Läufer schließlich in Sicht war. Red zog sich tiefer in den Schatten zurück.
    »Halt!« Bulls persischer Befehl dröhnte durch den Tunnel. Damit hatte er den Mann eindeutig schockiert, denn die Lampe fiel zu Boden, während er abrupt zum Stehen kam. »Waffe fallen lassen!«
    Ob es an Bulls einschüchternder Art oder an der Gewehrmündung lag, die er ihm in die Rippen geschoben hatte, ließ sich nicht feststellen, aber der Mann gehorchte. Seine Pistole landete mit einem Klappern auf dem Boden. Red schaltete die Taschenlampe wieder an und leuchtete dem Gefangenen ins Gesicht. Er schien einige Jahre älter zu sein als er selbst, von dem Lauf durch den Gang schmutzig und verschwitzt. Red senkte den Lichtstrahl und überprüfte, ob der Mann weitere Waffen bei sich hatte. Eine zweite Pistole kam zum Vorschein und etwas Munition.
    »Mantel ausziehen.« Nach kurzem Zögern schlüpfte der Mann aus seinem Mantel und ließ ihn zu Boden fallen. Darunter kam uniformartige Kleidung zum Vorschein. Ein sehr gut gekleideter Rebell. Red hob den Mantel auf, überprüfte ihn und gab ihn dann an Dean weiter, der inzwischen näher gekommen war. »Zieh ihn an.«
    Der Night Stalker war schlau genug, nicht zu protestieren.
    Red wandte sich wieder dem Rebell zu. »Name?« Der Mann schwieg, einen fast überheblichen Ausdruck im Gesicht. »Wir werden ihn auch so erfahren. Was tust du hier?« Als der Rebell wieder nicht antwortete, gab er Bull ein Zeichen.
    Stöhnend stolperte der Gefangene einen Schritt nach vorn, bevor er sich wieder fing. Er richtete sich auf und blickte Red hasserfüllt an, schwieg aber weiterhin.
    »Was tust du hier?«
    »Wonach sieht es aus? Ich benutze den Gang.«
    »Wo kommst du her?« Reds Stimme hatte einen schneidenden Ton angenommen, wer ihn gut kannte, wusste, dass man ihn jetzt nicht provozieren sollte.
    »Von da hinten.«
    Diesmal war Bull weniger sanft. Der Rebell brauchte einen Moment, bis er sich wieder aufrichten konnte. Durch zusammengebissene Zähne antwortete er schließlich. »Findet es selbst heraus.«
    »Okay, wie du willst. Bull.« Red sah reglos zu, wie der Mann zusammenbrach. »Wir haben keine Zeit für so etwas, es könnten jeden Moment

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