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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ihr.
    »Schuhabdrücke von Kindern, denke ich. Hol Joe.« Rose rutschte wieder ein Stück vor, bis sie den nächsten Abdruck fand. Halb verwischt, als hätte jemand noch hastig versucht, ihn zu tilgen. Die Spur lief dicht am Haus entlang und bog schließlich um die Ecke. Nur eine Erwachsenenspur verlief neben der Kinderspur, alle anderen verloren sich. Rose stellte ihren Fuß neben die größeren Abdrücke. Fast die gleiche Größe, es konnte also entweder eine Frau oder ein größeres Kind gewesen sein. Hatten sich die Kinder hinter dem Haus versteckt, während Mogadirs Schergen ihre Eltern holten? Möglich wäre es. Aber wo waren sie jetzt? Sie schrak zusammen, als neben ihr Beine auftauchten.
    Joe hockte sich neben sie und betrachtete den Fußabdruck. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Waren die anderen Spuren darunter oder darüber?«
    »Drüber. Zumindest bis zur Ecke, hier scheint kaum jemand langgegangen zu sein.« Sie blickte ihn an. »Das ist ein gutes Zeichen, oder?«
    »Hoffen wir es. Hinter dem Haus haben wir nichts entdeckt, auch keine Fußspuren.«

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    Joe folgte den Spuren, ging weiter, sah stirnrunzelnd auf den Boden und kehrte dann um. Erneut hockte er sich hin.
    »Hast du etwas gefunden?«
    »Einen Abdruck, der mittendrin endet.«
    Rose beugte sich zu ihm hinunter. »Vielleicht wurde er verwischt?«
    »Möglich, aber dann würde die Spur weitergehen – sie hört genau hier auf.« Er fuhr mit dem Finger über die Kante, die den vorderen Teil des Fußes verschwinden ließ. Ein grauer Streifen entstand. Er wischte weiteren Sand beiseite und klopfte leicht auf die freigelegte Platte. Metall. Vermutlich ein Keller, ähnlich dem, in dem sich Kyla und ihr geheimnisvoller Freund versteckt hatten. Oder ein Brunnenschacht. »Tretet zur Seite.« Joe richtete sich auf, die Hände an der Metallplatte. »Leutnant … « Er sah, dass Mahler bereits seine Waffe auf die Klappe gerichtet hatte und nickte. »Okay. Eins, zwei, drei!« Die Klappe löste sich und landete scheppernd auf dem Boden. Sie gab ein schwarzes Loch frei, in das mehrere grob behauene Stufen führten. Also tatsächlich ein Keller. Ein strenger Geruch schlug ihm entgegen und ließ ihn rasch einen Schritt zurückweichen.
    »Siehst du jemanden?« Rose’ Stimme klang angespannt.
    »Es ist zu dunkel.« Er zog die Taschenlampe hervor und leuchtete hinein. Hoffentlich hatte dort unten niemand eine Waffe, derzeit gab er ein richtig gutes Ziel ab. Der Lichtstrahl glitt durch die Dunkelheit, fuhr über raue Wände und festgestampften Boden, einige Kisten und Bretter und blieb schließlich an einem undefinierbaren Haufen in einer Ecke hängen. Aus dieser Entfernung konnte er nicht erkennen, um was es sich handelte. Gerade als der Lichtkegel weiterwanderte, sah er eine Bewegung. Zumindest glaubte er das, sicher war er sich nicht. Angestrengt blickte er hinunter, doch es war nichts mehr zu sehen. »Ich gehe runter.«
    Mahler hielt die Taschenlampe, während Joe mit seiner Pistole in der Hand vorsichtig die Treppe hinunterstieg. Er glaubte nicht, dass dort jemand darauf wartete, ihn auszuschalten – die fehlenden Fußspuren deuteten darauf hin, ebenso wie die Tatsache, dass sich hier niemand freiwillig länger aufhalten würde. Trotzdem würde er es nicht darauf ankommen lassen, solange er nicht genau wusste, was ihn erwartete. Ein leises Geräusch ertönte aus der Ecke. Sofort ging Joe in die Hocke, um ein kleineres Ziel abzugeben. Er wartete auf einen Angriff, doch nichts geschah. Vorsichtig arbeitete er sich weiter vor. »Mahler, werfen Sie die Taschenlampe herunter.«
    »Aber … «
    »Sofort!«
    Geschickt fing Joe die Lampe auf und bewegte sich weiter auf die Ecke zu. Durch den stärkeren Lichtstrahl sah er nun, dass es sich um Stoff handelte – Kleidung. Sein Herz begann schmerzhaft zu klopfen, sein Hals zog sich zusammen. Der Gestank wurde schlimmer, er konnte kaum noch atmen. Zögernd berührte er den Haufen, und er explodierte um ihn herum in einer Welle aus Bewegung und Geschrei. Aus dem Gleichgewicht gebracht, stürzte er zu Boden und schützte instinktiv seinen Kopf.
    »Joe, alles in Ordnung?« Rose’ Stimme war kaum zu verstehen. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und die Schreie gellten in seinem Kopf wider.
    »Ja … Au!« Ein Tritt – vielleicht war es auch ein Ellbogen oder Knie – traf schmerzhaft seine Rippen. Er bekam einen Arm zu fassen und hielt den kleinen Körper fest. Er wechselte ins Persische, als er versuchte, die Kinder zu

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