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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie hoffte, dass die Kinder ihr folgen würden. Vorsichtig stieg sie die Stufen hoch. »Joe, wir kommen jetzt raus. Hast du deine Waffe weggesteckt?«
    »Ja.«
    »Geh am besten ein Stück zurück, damit sie dich nicht gleich sehen. Cass, nimm die Kinder in Empfang.« Rose schloss für einen Moment die Augen, als das Sonnenlicht sie blendete. Sie war nur wenige Minuten unten gewesen, sie konnte sich nicht vorstellen, wie es sich für die Kinder anfühlen musste, nach vier Tagen wieder in die Welt hinauszutreten. Und zu erkennen, dass sie sich für immer verändert hatte. Rose trat zur Seite, um den Platz für Cass freizumachen, die die Kinder mit beruhigenden Worten begrüßte. Zögernd blickte Rose auf das Baby hinunter. Es war in eine Decke eingewickelt, die nur den Kopf freiließ. Viel zu warm für die hohen Temperaturen, die hier draußen herrschten. Rose prüfte mit einem Finger am Hals den Puls. Nichts. Die Haut war heiß und feucht, aber ob es sich um Körperwärme handelte, konnte sie nicht feststellen. Rose schlug die Decke zurück und drehte instinktiv den Kopf weg, als der Gestank in ihre Nase drang. »Gott.«
    Joe trat neben sie, warf einen Blick auf das Kind und verzog den Mund. »Scheiße.«
    »Im wahrsten Sinne des Wortes.« Rose befeuchtete ihre Handfläche und hielt sie über Mund und Nase des Babys. Erleichtert spürte sie einen leichten Hauch – es atmete! »Es lebt. Allerdings weiß ich nicht, wie lange es noch durchhält. Wir brauchen dringend den Hubschrauber.«
    »Ich werde Mahler fragen, wann er kommt.«
    »Gut, dann werde ich das Kind so lange wickeln.« Sie hielt die Decke ein Stück von sich entfernt, während sie in das Haus ging. Dort legte sie das Kind auf dem Boden ab und begann, in dem selbst gezimmerten Schrank nach frischen Windeln oder irgendwelchen Tüchern, die sie als Ersatz verwenden konnte, zu suchen. Schließlich entdeckte sie in der Ecke einer Schublade Stoffwindeln. Nach einem weiteren Blick auf das Baby, das immer noch still und mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag, suchte sie etwas, mit dem sie es zumindest notdürftig waschen konnte. Schließlich fand sie etwas Wasser in einem alten Eimer. Nicht sehr hygienisch, aber es würde reichen müssen, bis ihr etwas Besseres zur Verfügung stand.
    Sie kniete sich neben den Säugling und wickelte ihn mit angehaltenem Atem aus der verschmutzten Decke. Die Kleidung folgte als Nächstes, bevor sie mit spitzen Fingern die verschmutzte Windel entfernte. Ein kleiner Junge, dünn, fast ausgemergelt. Die Haut am Po war durch das fehlende Wickeln völlig wund. Sein Brustkorb hob sich so schwach, dass es kaum zu erkennen war. Rose tauchte ein Tuch in das Wasser und begann, ihn vorsichtig zu säubern. Gesicht, Arme und Oberkörper, die Beine. Gut, dass sie in Vorbereitung auf ihre Zeit als Helferin in Afghanistan die Grundlagen der Säuglingsbetreuung gelernt hatte, sonst hätte sie sich vermutlich nicht überwinden können, das völlig verdreckte Kind anzufassen. Rose schlang die Windel um den Körper des Jungen, der sogar zum Schreien zu schwach zu sein schien. Danach suchte sie etwas Essbares, fand aber nur Nahrungsmittel, die sie hätte zubereiten müssen. Den Jungen hielt sie ein Stück entfernt, um ihn nicht durch ihre Körperwärme weiter zu erhitzen, und machte sich schließlich auf die Suche nach Joe. Sie fand ihn einige Meter vom Wagen entfernt in ein Gespräch mit dem Leutnant vertieft. »Ich nehme nicht an, dass ihr Babynahrung dabeihabt, oder?«
    »Leider nein. Nur Wasser und ein paar Essensrationen.«
    »Irgendetwas Breiiges?«
    Mahler verzog den Mund. »Es ist alles in Breiform.«
    »Gut, dann suchen Sie irgendetwas heraus, das Babys vertragen, und den Rest verteilen sie an die anderen Kinder.«
    »Kein Problem.«
    »Wann kommt der Hubschrauber?«
    Der Leutnant blickte vom Kofferraum auf, wo er die Essensrationen heraussuchte. »Sie können keinen schicken. Es gab eine Explosion in der Festung und Verletzte. Einige so schwer, dass sie direkt ausgeflogen werden mussten.«
    »Oh Gott! War das SEAL -Team dabei?«
    »Ja.«
    Rose’ Hand krallte sich in seinen Ärmel, als er sich wieder dem Kofferraum zuwenden wollte. »Wer?«
    »Was?«
    »Wer vom Team wurde verletzt?«
    »Das wurde mir nicht gesagt. Ich habe nur gehört, dass einer von ihnen wohl eine schwere Rückenverletzung hat und sofort nach Deutschland ausgeflogen wird.«
    Das Blut wich Rose aus dem Kopf und ließ sie schwanken. Joe umfing sie mit seinen Armen und

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