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TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)

Titel: TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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entschuldigend.
    »Kyla ist gerade aufgetaucht.«
    »Ich habe davon gehört.« Jetzt lächelte er nicht mehr. »War da wirklich ein Mann?«
    »Keine Angst, ich habe nichts mit ihm angefangen.«
    »Sehr witzig. Ich meine das ernst, wenn er dir etwas angetan hätte … «
    »Das hat er aber nicht, er war sogar recht freundlich.« Von der Waffe musste sie ihm ja nichts erzählen.
    »Freundlich.« Es war keine Frage.
    Rose zuckte die Schultern. »Er hat Kylas Wunde genäht, sie die ganzen Tage über versorgt und hierhergebracht. Das hätte er nicht getan, wenn er ihr etwas hätte antun wollen, oder?« Sie konnte deutlich sehen, wie Rock sich zusammenreißen musste, um nicht ihre Naivität zu verfluchen. Natürlich wusste sie, dass die Sache keineswegs so klar war, wie sie es geschildert hatte, aber sie hatte auch keine Lust, darüber zu spekulieren, welche Motive der Mann hatte. Wichtig war für sie nur, dass er die Agentin sicher zurückgebracht hatte. »Wie geht es mit den Aufräumarbeiten weiter?«
    Rocks Blick zeigte deutlich, dass er ihr Ablenkungsmanöver durchschaut hatte. »Schleppend. Immerhin dürfte die Funkverbindung in einigen Minuten wiederhergestellt sein – zumindest, wenn die Satellitenschüssel nicht beschädigt wurde.«
    »Gut. Kann ich noch irgendwo helfen? Eigentlich wollte ich mich frisch machen, aber das hat auch Zeit bis nachher.«
    »Geh ruhig, die Deutschen sollten die Lage im Griff haben, das war nicht ihr erster Sandsturm.« Er beugte sich vor, bis er in ihr Ohr sprechen konnte. »Meiner auch nicht, aber ganz sicher der beste.«
    Rose starrte ihm hinterher, als er zur Kommandozentrale zurückging. Ein kleiner Satz nur, aber ihr Herz klopfte so laut, dass sie fürchtete, es könnte jemand hören. Vermutlich wusste er, welche Wirkung er auf sie hatte, und machte das absichtlich, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Rose seufzte. Nein, er hatte ihr sagen wollen, dass er ihr Zusammensein genossen hatte. Und sie hatte stumm wie ein Fisch dagestanden und ihn nur verwirrt angesehen. Sie schüttelte den Kopf. Ihr war wirklich nicht mehr zu helfen. Und wenn sie noch länger hier stand und grübelte, anstatt etwas zu tun, war die Sonne untergegangen. Langsam setzte Rose sich in Bewegung.

47
    Die Dunkelheit hatte sich bereits über das Lager herabgesenkt, als Rose die Krankenstation betrat. Im Arm hatte sie Kleidung, weit genug, dass sie Kyla passen müsste, Pflegeartikel und eine Bürste. Vermutlich stand der Agentin nach ihren Erlebnissen nicht unbedingt der Sinn nach solchen profanen Dingen, aber es war das Einzige, das Rose einfiel, was sie für sie tun konnte. In Ermangelung einer Tür, an die sie klopfen konnte, räusperte Rose sich, bevor sie um den Vorhang herumlugte.
    »Hallo, störe ich?«
    Kyla hatte mit abgewandtem Gesicht im Bett gelegen, doch jetzt richtete sie sich mühsam auf.
    »Bleiben Sie ruhig liegen, ich wollte Ihnen nur ein paar Sachen bringen.«
    Kyla verzog den Mund. »Ich bin froh, wenn ich hier nicht herumliegen muss, mir ist das Bett zu weich, nachdem ich die letzten Tage auf dem Boden geschlafen habe.« Rose nahm ein flaches Kissen vom Nachbarbett und schob es der Agentin in den Nacken. »Ah, schon besser, danke.«
    »Ich habe Kleidung für Sie, ich hoffe, sie passt. Außerdem noch etwas zum Waschen, Pflegecreme, Deo und natürlich eine Bürste.«
    »Sie wissen wirklich, wie man eine Frau glücklich macht.«
    Lächelnd zuckte Rose mit den Schultern. »Ich weiß, was ich heute Nachmittag als Erstes getan habe, als ich zurückkam, und ich könnte mir vorstellen, dass es Ihnen ähnlich geht. Burkas sind bei der Hitze die Hölle«
    »Kleine Untertreibung. Ich würde für saubere Kleidung töten.«
    »Das ist nicht nötig.«
    Kyla lachte. »Ich glaube, ich habe mich noch nicht richtig vorgestellt. Ich bin Kyla Mosley. Es tut mir leid, dass ich vorhin nicht geantwortet habe, aber ich konnte es nicht riskieren.«
    »Das verstehe ich.« Rose zog sich einen Hocker heran und setzte sich. »Wie geht es Ihnen jetzt?«
    »Besser. Der Arzt hat mir eine lokale Betäubung gegeben. Eigentlich sollte ich gleich ausgeflogen werden, aber da das Funkgerät defekt war, konnte bisher kein Hubschrauber gerufen werden. Und da es schon dunkel wird, bleiben die Hubschrauber wohl in Kabul. Morgen früh werde ich dann abgeholt.« Kyla rückte sich im Bett zurecht. »Wissen Sie etwas von Jade? Hawk ist mir immer ausgewichen, wenn ich nach ihr gefragt habe.« Das konnte Rose gut verstehen. Scheinbar

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