TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
Sie?«
Der Mann lächelte nur und bewegte sich von ihr fort.
»Warten Sie! Es steht eine Belohnung … «
»Daran habe ich kein Interesse. Sagen Sie ihr … es war mir ein Vergnügen.« Damit drehte er sich um und verschwand so schnell, wie er aufgetaucht war. Rose wusste nicht, was sie tun sollte. Ihn aufhalten? Bei Kyla bleiben? Hilfe holen? Sie entschied sich schließlich für Letzteres und rannte los.
Schon auf halbem Weg zum Sanitätszelt traf Rose auf einen deutschen Soldaten, der sie beunruhigt ansah, als sie schwer atmend vor ihm zum Stehen kam. »Holen … Sie den Arzt. Hinter dem Waschhaus liegt eine verwundete Frau. Und Hawk, er soll sofort herkommen.« Sofort setzte er sich in Bewegung, und sie atmete erleichtert durch, bevor sie zu Kyla zurücklief.
Dort angekommen, hockte sie sich neben die Agentin und schob die Burka hoch, um ihr mehr Luft zu verschaffen. Als sie sah, dass Kyla darunter nur einen Slip trug, zog sie das Kleidungsstück rasch wieder herunter und blickte sich um. Noch war keiner der Männer in Sicht. Schließlich beschränkte sie sich darauf, den Ausschnitt der Burka zur Seite zu ziehen, um sich die Schusswunde genauer ansehen zu können. Ihr Magen hob sich, als sie getrocknetes Blut, bläuliches Fleisch und grobe Stiche sah. Auch wenn sie nicht besonders schön aussah, schien die Naht wenigstens zu halten. Wer hatte sie gemacht? Der Afghane? Möglich. Allerdings glaubte sie nicht, dass er wirklich Afghane war. Vom Aussehen vielleicht, aber seine Sprache und seine Art passten nicht ganz in das Bild. Auch nicht, dass er Kyla hierhergebracht hatte. Nun, ihr war es egal, sie war nur froh, dass sie die Agentin lebend und bis auf die Schussverletzung offensichtlich unversehrt zurückhatten. Wenn sie wirklich nur betäubt war.
Als hätte sie ihre Gedanken gehört, gab Kyla ein leises Stöhnen von sich. Ihre Finger schlangen sich um Rose’. »H…am…id.«
Rose beugte sich zu ihr hinunter. »Sie sind in Sicherheit, Kyla. Es ist alles in Ordnung. Der Doktor kommt sofort.«
46
Kylas Augen öffneten sich langsam. »Hamid?« Nein, es war eine Frau, die sich über sie beugte. Aber woher kam sie so plötzlich? Und wo war Hamid? Die Welt um sie herum begann zu schwanken, und sie kniff die Augen schnell wieder zu. Übelkeit stieg in ihr hoch. Das Betäubungsmittel! Hamid hatte sie schon wieder betäubt und sie anscheinend irgendwo hingebracht. Kyla öffnete ein Auge und blickte vorsichtig um sich. Blauer Himmel, Sand, eine Wand. Und eine Frau, die zwar dunkle Haare und Augen hatte, aber eindeutig keine Afghanin war. Ihr Englisch hatte einen deutlichen amerikanischen Akzent. Erleichterung überkam Kyla, doch gleichzeitig vermisste sie Hamid. Er hatte sich zu ihr heruntergebeugt und sie geküsst. Mit den Fingern strich sie über ihre Lippen, Tränen brannten in ihren Augen. Verdammt!
Eine beruhigende Hand berührte ihre Schulter. »Sprechen Sie von dem Mann, der bei Ihnen war? Keine Angst, er wird Ihnen nichts mehr tun.«
»Ist er … ?« Sie konnte es nicht aussprechen. Der Gedanke, dass Hamid tot sein könnte, traf sie mehr, als er sollte.
»Er ist geflohen, ich konnte ihn nicht aufhalten. Wer war er?«
Kyla sprach mühsam durch ihre raue Kehle. »Ich habe keine Ahnung. Er fand mich, als ich mich verletzt in einem Keller versteckt hatte. Er hat mich gepflegt, die Wunde genäht und mich dann aus der Stadt herausgebracht.«
»Ich soll Ihnen ausrichten, dass es ihm ein Vergnügen war. Allerdings verstehe ich nicht ganz, was er damit meinte.«
Kyla lachte auf, während gleichzeitig Tränen über ihre Schläfen rollten. »Ich schon. Danke.«
Besorgt blickte die Frau sie an. »Kann ich irgendetwas für Sie tun?«
Mühsam riss Kyla sich zusammen. »Ich muss dringend eine Verbindung zu … Wo bin ich hier überhaupt?«
»Auf einem KSK -Stützpunkt.«
»Und was machen Sie hier? Sie sind doch Amerikanerin, oder?«
»Ich bin Teil des Teams, das Sie gesucht hat. Vielmehr war ich das, nachdem Sie ja glücklicherweise wieder aufgetaucht sind.«
»Ein Team?«
»Ja, Hawk, SEAL Team 11, andere Experten, und ich.« Die Frau lächelte. »Entschuldigung, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Rose Gomez.«
Kyla sah Rose zögernd an. Sie schien echt zu sein, doch vielleicht war es auch eine perfekt getarnte Falle, um ihr Informationen zu entlocken. Sie hatte sowieso schon viel zu viel gesagt. So presste sie nur die Lippen zusammen und schwieg.
Zuerst wirkte Rose verwirrt, doch dann nickte sie
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