TURT/LE: Gefährlicher Einsatz (German Edition)
ich es selbst noch nicht wahrhaben.« Rock hob unbehaglich die Schultern. »Seit ich denken kann, wollte ich immer nur ein SEAL sein. In den Teams fühle ich mich zu Hause, ich habe hier meine Heimat gefunden. Wenn ich sie verlasse … « Er brach ab und holte tief Luft. »Wenn ich sie verlasse, bin ich niemand mehr.«
Rose schlang ihre Arme um seinen Hals und presste ihr Gesicht an seine Brust. »Du wirst immer du selbst sein, egal ob du ein aktiver SEAL bist oder nicht. Ich bin sicher, du findest einen Job, der zu dir passt.«
Seine Hände wühlten sich in ihre Haare. »Clint hat mir angeboten, in seinem Team mitzumachen.«
»An der Ostküste?«
»Ja. Ich habe abgelehnt. Ich möchte bei dir sein, nicht durch ein ganzes Land getrennt.« Er küsste ihre Stirn. »Ich nehme an, dass du gern an der Westküste in der Nähe deiner Familie bleiben möchtest, oder?«
»Im Prinzip schon, aber wenn du tatsächlich einen interessanten Job an der Ostküste oder wo auch immer, annehmen möchtest, dann würde ich mit dir kommen. Ich bin gern mit meiner Familie zusammen, aber ich brauche sie nicht jeden Tag zu sehen – dich schon.«
Rocks Mund senkte sich zu einem sanften Kuss auf ihre Lippen. Als er den Kopf hob, strahlten seine Augen eine Wärme und Liebe aus, dass ihr der Atem stockte. »Habe ich schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?«
Rose lächelte ihn durch ihre Tränen an. »Nein, aber es ist gut zu wissen.« Sie löste sich bedauernd von ihm. »Musst du nicht zu einer Besprechung?«
Rock sah auf die Uhr. »Oh, verdammt! Jetzt muss ich tatsächlich so schnell wie möglich aus dem Team raus, sie werden mich unbarmherzig aufziehen.«
»Wenn sie dich ärgern, schick sie zu mir, ich bin sicher, ich kann sie zur Vernunft bringen.«
Rock lachte und küsste sie, bevor er zum Ausgang ging. »Das kann ich mir vorstellen.« Er trat nach draußen und steckte den Kopf noch einmal ins Zelt. »Ich komme so schnell wie möglich zurück.«
Rose lächelte, als sie ihm hinterherblickte, wie er auf die Kommandozentrale zulief. Sie war sicher, dass er bald wiederkommen würde. Und er würde bleiben – für immer.
Epilog
Landstuhl Regional Medical Center, Deutschland
Kyla erwachte nur zögernd aus dem von Betäubungsmitteln herbeigeführten tiefen Schlaf. Sofort nach der Landung am Vormittag auf der Airbase Ramstein war sie im nahe gelegenen Militärkrankenhaus operiert worden. Vorsichtig bewegte sie ihre Schulter und verzog den Mund. Sie spürte nicht viel, wahrscheinlich war das Schmerzmittel stark genug. Sie erinnerte sich nur vage daran, wie sie nach der Operation kurz aufgewacht war, desorientiert und mit akuter Übelkeit. Glücklicherweise war sie wieder eingeschlafen, nachdem man sie in ein Zimmer gebracht hatte. Erst jetzt nahm sie die Stimmen auf dem Flur bewusst wahr. Wahrscheinlich war sie dadurch aufgewacht. Sie fühlte sich zu schlapp und durstig, um die Energie aufzubringen, sich über die störenden Männerstimmen zu ärgern. Welcher Idiot hatte die Tür des Krankenzimmers einen Spalt offen stehen lassen? Mühsam stemmte Kyla sich hoch und griff nach dem Wasserglas auf dem metallenen Nachttisch. Dabei fiel ein Gegenstand aus ihrer Hand und rollte über die Bettdecke.
Für einen Moment blickte sie ihn nur an, dann strich sie mit den Fingern darüber. Hamids Stein. Wie kam er hierher? Sie war sich sicher, ihn in der geborgten Tasche gelassen zu haben. Oder hatte sie ihn sich nach der Operation geben lassen? Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Sie konnte sich nicht daran erinnern, aber es musste wohl so gewesen sein, sonst wäre er jetzt nicht hier. Ihr Kopf ruckte hoch, als sie vor der Tür ihren Namen hörte. Die Männer redeten zu leise, um viel zu verstehen, nur einzelne Worte drangen durch.
»Operation … keine Komplikationen … bald wieder gesund.«
Gut, das zu hören, aber wer dachte, er hätte das Recht, über sie zu reden? Ein Arzt wahrscheinlich, aber mit wem unterhielt er sich? Die Stimme kam ihr seltsam vertraut vor, dann aber auch wieder nicht. Hawk sprach anders, breiter, mit deutlich südwestlichem Akzent. Einer von den SEAL s? Nein, das war nicht richtig. Durch die Schmerzmittel reagierte ihr Gehirn langsamer als sonst, jedes Mal wenn sie den Gedanken fast gepackt hatte, verschwand er wieder. Ungeduldig konzentrierte sie sich stärker auf die Stimme, lauschte den Wörtern, dem Klang, der Ausdrucksweise. Ein seltsam sauberes Englisch, ohne Akzent oder Dialekt, trotzdem fehlerlos …
Kyla setzte
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