TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)
wirklich sehr nett, dass Sie uns Zugang gewähren. Unsere Organisation war vor einigen Monaten an der Ergreifung Mogadirs beteiligt, deshalb besteht von unserer Seite ein hohes Interesse daran, zu erfahren, ob es wirklich der Warlord ist, und woran er gestorben ist.«
Mendozas Miene änderte sich nicht, wenn möglich wurden die Falten noch tiefer. »Die Gefängnisleitung hat mir bestätigt, dass es sich um den Gefangenen Jehudin Mogadir handelt, von daher gehe ich davon aus, dass mir die richtigen Informationen vorliegen. Was die Todesursache angeht – ich wollte gerade die Autopsie durchführen, als Sie aufgetaucht sind.«
Hawk bemühte sich, seinen Widerwillen vor Obduktionen nicht zu zeigen. »Wir stören Sie auch nicht lange. Wir wollen nur einen kurzen Blick auf ihn werfen und das Ergebnis der Autopsie reicht als Kopie für unsere Unterlagen.«
Mendoza nickte knapp und warf dann einen besorgten Blick auf Jade. »Ich muss Sie warnen, es ist kein schöner Anblick. Er hatte wohl in den letzten Minuten seines Lebens starke Krämpfe.«
Jades Gesicht war totenblass, aber sie hielt sich aufrecht. Beinahe wünschte Hawk, sie würde sich an ihn lehnen, aber er wusste, dass sie dann noch eher zusammenbrechen würde. Die einzige Hilfe, die er ihr geben konnte, war, die Sache möglichst schnell zu beenden.
»Danke für die Warnung.« Er gab der Rechtsmedizinerin ein Zeichen, das Tuch vom Gesicht zu entfernen und trat hinter Jade, um sie im Notfall auffangen zu können.
Hawk schnitt eine Grimasse, als er Mogadirs entstelltes Gesicht sah. Offensichtlich hatte er keinen leichten Tod gehabt, und vermutlich war das nur gerecht, nach dem, was er Jade und Hunderten anderer Menschen angetan hatte. Von Jade hörte er keinen Laut, was ihm Sorgen bereitete. Ihre Hände hatte sie an ihren Seiten zu Fäusten geballt, und Hawk befürchtete schon, dass sie die Beherrschung verlieren und auf Mogadir losgehen könnte.
»Ist er das?«
Dr. Mendozas Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und er drehte sich dankbar zu ihr um. »Ja, er ist es. Haben Sie schon mal jemanden gesehen, der an natürlichen Ursachen gestorben ist und dabei so aussah?«
»Wenn derjenige vorher Krämpfe hatte, ja. Für weitere Aussagen werden Sie auf die Autopsie und das toxikologische Gutachten warten müssen.« Ihr Blick lag weiterhin auf Jade, die sich noch keinen Millimeter bewegt hatte. »Geht es Ihnen gut, Miss Phillips?«
Hawk erschrak, als Jade sich zu ihnen umdrehte. Ein Fieber brannte in ihren Augen, das ihm Angst machte. Automatisch trat er auf sie zu und berührte ihren Arm. Ein Schauer lief deutlich sichtbar durch ihren Körper.
Schließlich kehrte ein wenig Leben in sie zurück und ihr Blick traf den der Rechtsmedizinerin. »Ja, danke.«
Hawk erkannte, dass er Jade dringend hier rausbringen musste, bevor sie womöglich zusammenbrach. »Dr. Mendoza, es wäre nett, wenn Sie mir den Autopsiebericht zufaxen oder mailen würden.« Er gab ihr seine Visitenkarte.
»Natürlich. Ich werde versuchen, es heute noch zu schaffen, aber es kann dauern, bis die toxikologischen Gutachten fertig sind.«
»Ich verstehe. Versuchen Sie bitte, das so schnell wie möglich fertig zu bekommen.«
Mendoza blickte ihn scharf an. »Warum ist es eigentlich so wichtig, woran der Verbrecher gestorben ist? Ich würde doch annehmen, dass Sie froh sind, ihn los zu sein.«
Hawk schwieg einen Moment. »Wenn es nur um ihn ginge, hätten Sie recht. Aber es steckt noch mehr dahinter, und wir müssen klären, wie Mogadir gestorben ist, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben.« Ob es Black gewesen war oder ob es weitere Mitspieler gab, von denen sie bisher noch nichts wussten? Der Tod von Vanessas Informanten schien darauf hinzudeuten.
Die Rechtsmedizinerin nickte. »Ich verstehe. Ich werde mich beeilen.« Ein weiterer Blick streifte Jade. »Falls Sie etwas zu trinken brauchen, wir haben oben im Wartebereich einen Automaten.«
Hawk lächelte sie an. »Danke.« Rasch nahm er Jades Hand und drückte sie beruhigend. »Gehen wir.«
»Ja.« Ihre roboterhafte Art machte ihm langsam wirklich Sorgen.
Er musste sie so schnell wie möglich zu Reds Haus bringen, damit sie dort die Privatsphäre hatte, um sich fallen lassen zu können. Hawk konnte sich nur ansatzweise vorstellen, wie sie sich fühlen musste. »Auf Wiedersehen, Dr. Mendoza. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
Nach einem kurzen Abstecher zum Getränkeautomaten brachte er Jade zum Auto zurück. Noch immer hatte sie nichts
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