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TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition)

Titel: TURT/LE: Riskantes Manöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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noch fest, doch sie schüttelte den Griff ab. Sie konnte es nicht ertragen, dass er sie berührte und ihr so nah war, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte, den leichten Geruch nach Mann und einem angenehmen Aftershave. Anders als in Afghanistan, wo er nach einfacher Seife gerochen hatte.
    Besorgt blickte er sie an, aber sie glaubte noch etwas anderes in seinen Augen zu erkennen: Vorsicht und … Zufriedenheit. »Geht es?«
    Kyla nickte stumm. Verlegen erkannte sie, dass Kerner sie nervös anblickte, so als befürchtete er, sie würde jeden Moment zusammenbrechen. Wahrscheinlich hatte er auch noch keine Agentin erlebt, die nur vom Anblick eines Mannes ohnmächtig wurde.
    »Florian, hol Ms Mosley etwas Wasser.«
    Zuerst blickte der junge Analyst verwirrt, doch dann nickte er eifrig. »Ja, natürlich.« Sofort eilte er davon.
    Nevia wartete, bis sein Kollege außer Hörweite war, bevor er seinen Kopf senkte. Aus der Nähe wirkte er noch vertrauter, obwohl er in Afghanistan fast die ganze Zeit eine Kufiya, die Kopfbedeckung arabischer Männer, getragen hatte, ganz zu schweigen von dem Bart, der damals die untere Hälfte seines Gesichtes bedeckte, und es größtenteils dunkel gewesen war. »Hallo, Shahla.«
    Schöne Augen . Der Spitzname, den er ihr dort gegeben hatte, löste eine neue Flut der Erinnerungen in ihr aus. Ein Zittern lief durch ihren Körper, als sie erkannte, dass es nicht nur ihre Einbildung war, sondern er tatsächlich hier vor ihr stand. »Warum …?«
    Er unterbrach sie. »Tu bitte so, als würden wir uns nicht kennen. Wenn wir hier raus sind, können wir uns unterhalten.«
    Kyla biss sich auf die Lippen, um die Wortflut zurückzuhalten, die sich in ihr aufbaute. Aber eines musste sie doch wissen: »Du kanntest meinen Namen und wusstest, dass ich kommen würde, oder? Und du bist mir gestern Abend gefolgt und hast eingegriffen, als dieser Idiot mich überfallen hat.«
    Seine Augen verdunkelten sich. »Ja.«
    Obwohl ihr noch viele Fragen auf der Zunge brannten, beschränkte sie sich auf eine: »Wenn ich dich nicht erkannt hätte, hättest du dann die ganze Zeit so getan als wären wir Fremde?«
    Nevia öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, als in diesem Moment sein Kollege um die Ecke kam. Aber sie konnte seinem Gesicht die Antwort entnehmen: Er hätte nichts gesagt, sondern sie in dem Glauben gelassen, dass sie sich noch nie im Leben begegnet waren, dass sie nicht in Afghanistan zusammen um ihr Überleben gekämpft hatten. Wo er sie geküsst und im Lager der Deutschen in Sicherheit gebracht hatte. Und das tat mehr weh, als sie sich eingestehen wollte.

5
    Kyla war verletzt durch seine Worte, das konnte er deutlich in ihren Augen erkennen, doch er hätte die Tatsache, dass sie sich in Afghanistan begegnet waren, nicht von selbst preisgegeben. Wenn möglich, wollte er die Geschehnisse dort hinter sich lassen und vergessen, was er in Khalawihiris Terrorgruppe erlebt hatte. Auch wenn das bedeutete, Kyla nie wieder zu sehen.
    Schon damals, als sie verletzt und mit Blut und Schmutz bedeckt war, hatte sie ihn beeindruckt. Aber jetzt, da er sie zum ersten Mal in normaler Kleidung und geschminkt sah, würde es ihm noch schwerer fallen, sie zu vergessen – wenn das überhaupt möglich war. Er war sich beinahe sicher, dass sie das Prickeln auch gespürt hatte, als er sie berührte. Zu gern hätte er sie an sich gezogen und sich erlaubt, noch einmal ihren Körper an seinem zu spüren, doch das würde nur dazu führen, dass sie sich tiefer in seinem Gehirn verankerte. Und das konnte er sich nicht leisten, wenn er sein normales Leben wieder aufnehmen wollte.
    Chris bedankte sich bei seinem Kollegen, dass er sich um Kyla gekümmert hatte, und schickte ihn weg. Florian war eindeutig enttäuscht, dass er nicht erfahren würde, worüber sie sprachen, doch er war lange genug dabei, um es ohne Nachfrage zu akzeptieren.
    Kyla schwieg, als er sie aus dem Gebäude und zu seinem Wagen führte. Er konnte ihre Anspannung beinahe körperlich spüren. Es dauerte nicht lange, bis sie ihren Angriff startete. Sie wartete nur, bis er den Wagen in den Verkehr eingefädelt hatte. » Du warst einer von Khalawihiris Spitzenleuten?«
    »Ja.«
    »Aber …« Er konnte sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete, während sie alle Informationen zueinander fügte. Als ihre Augen sich verengten, wusste er, dass sie den richtigen Schluss gezogen hatte. »Du kennst Devil und Rock?«
    »Kennen wäre zu viel gesagt, aber ja, wir sind

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